HeidelbergCement betreibt in Baden-Württemberg neben dem Standort Schelklingen auch ein Zementwerk in Leimen. Dieses Werk soll voraussichtlich Anfang 2023 in ein Mahlwerk umgewandelt werden, da im dortigen Kalksteinbruch die Rohstoffvorräte zur Neige gehen. Aus diesem Grund wird in Leimen die Klinkerproduktion eingestellt.
Das heißt, es wird dann kein Kalkstein mehr gebrannt, sondern angelieferter Zementklinker – also bereits gebrannter Kalkstein – zu Zement vermahlen. Um das Rhein-Neckar-Gebiet, das ein wichtiger Markt für Bauprodukte von HeidelbergCement ist, weiter mit lokalem Zement zu versorgen, wurde nach einer umweltverträglichen Möglichkeit für die Anlieferung des Klinkers aus dem Schwesterwerk Schelklingen gesucht. Ein Bahntransport bietet hier die beste Lösung, da beide Werke bereits über einen entsprechenden Gleisanschluss verfügen.
Neben dem Klinker wird auch Bypass-Staub aus Schelklingen nach Leimen transportiert. Bypass-Staub ist abgeschiedener Prozessstaub, der als Zumahlstoff bei der Zementmahlung dient.
Dem Vernehmen nach wird Captrain Deutschland die Transporte nach erfolgter Ausschreibung übernehmen. Aktuell geplant ist ein Pendelverkehr zwischen Schelklingen und Leimen mit einem Güterzug pro Werktag. Pro Zug können in 32 Waggons rund 2.150 Tonnen Klinker und in zwei weiteren Waggons noch ca. 80 Tonnen Bypass-Staub transportiert werden.

Im Juli 2023 wurden die benötigten Waggons überführt, die bis zum Start der Verkehre im Januar 2024 in zwei Zementwerken abgestellt werden: