Bis Ende 2028 wird der bulgarische Teil des Eisenbahnkorridors Nr. 8 fertiggestellt sein und der bulgarische Zug in Deve Bair ankommen, erklärte der bulgarische Minister für Verkehr und Kommunikation, Grozdan Karadjov, nach seinem Treffen mit dem Verkehrsminister der Republik Nordmazedonien, Alexander Nikoloski, im Rahmen des „Global Transport Connectivity Forum“ in Istanbul.
Bulgarien und die Republik Nordmazedonien haben sich darauf geeinigt, das Abkommen über den Bau eines grenzüberschreitenden Eisenbahntunnels zwischen den beiden Ländern schnell abzuschließen. Bis Ende Juli soll der Vertrag für den Bau der letzten 2,4 km der Eisenbahnlinie zwischen Gyueshevo und Deve Bair an der Grenze zur Republik Nordmazedonien auf einem weiteren Treffen geschlossen werden. Die Finanzierung von 69 Mio. EUR wird im Rahmen des Verkehrskonnektivitätsprogramms 2021-2027 bereitgestellt.
Neben dem Bau neuer Infrastrukturen liegt der Fokus auch auf der Modernisierung der bestehenden. Bulgarien will seine Häfen modernisieren, um Teil des Transkaspischen Internationalen Verkehrskorridors zu werden. Mit Hilfe der Weltbank wird die Entwicklung des Hafens von Varna durch eine öffentlich-private Partnerschaft sichergestellt. Im Eisenbahnsektor sollen die Strecke Plovdiv – Svilengrad zweigleisig ausgebaut werden.
Zur Entwicklung des Nord-Süd-Korridors, die Türkei ist die größte Volkswirtschaft und Bulgariens großer Handelspartner in der Region, sollen im Rahmen einer öffentlich-privaten Partnerschaft außerdem drei Eisenbahntunnel durch das Balkangebirge gebaut werden, zwischen Stolnik und Mezdra, zwischen Hristo Danovo und Troyan und die Passage über den Hainboaz-Pass. Ziel ist es, Süd- und Nordbulgarien verkehrstechnisch effektiv zu integrieren und es den EVU zu ermöglichen, mit einer Lokomotive pro Güterzug zu fahren. Nach Rumänien sind zwei weitere Brücken über die Donau zwischen Svishtov und Zimnicea sowie Cherkovitsa und Turnu Măgurele geplant.