In den ersten vier bis fünf Monaten des Jahres 2024 ist der Verkehr von der Ukraine zum Hafen von Constanța im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 44 % zurückgegangen. Die Transportnachfrage per Schiene ging auch aufgrund der Wiedereröffnung des Hafens von Odessa massiv zurück.
Die zuletzt getätigten Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur in der Ukraine, in der Republik Moldau, sowie in Rumänien in Nordmoldau und Hafen von Constanța sind jedoch nicht nutzlos, sie sind nur nicht mehr so aktuell wie zu Beginn des russisch-ukrainischen Krieges. Es bedeutet nicht, dass die Transportwege durch Rumänien uninteressant werden, denn die weitere Entwicklung ist nicht absehbar und es bleibt auch langfristig Getreide aus dem Nordwesten der Ukraine, das vorteilhaft via Rumänien transportiert werden kann. Auch aus strategischen Gründen muss die Eisenbahnroute durch die Republik Moldau und Rumänien als Rückfallebene aufrechterhalten werden. Die getätigten Investitionen werden zudem bei der Rationalisierung des Getreideverkehrs innerhalb Rumäniens nützlich sein, er weist von Jahr zu Jahr einen steigenden Trend auf.
Dass die Menge der von der Ukraine auf der Schiene exportierten Waren deutlich zurückgegangen ist, wirkt sich auf die Einnahmen der Moldauischen Eisenbahn (CFM) aus. Von den Betriebseinnahmen entfallen etwa 95 % auf den Güterverkehr und etwa 5 % auf den (allerdings spärlichen) Personenverkehr. Auch die Verkehre für ein metallurgisches Werk in Transnistrien, das etwa 20 % des Umsatzes der CFM ausmachte, sind in letzter Zeit erheblich zurückgegangen.