Das Ministerium für Infrastruktur und Verkehr (Ministero delle Infrastrutture e dei Trasporti, MIT) und Rete Ferroviaria Italiana (RFI; Gruppo FS Italiane) haben den dritten Nachtrag, die Aktualisierung 2025 zum Programmvertrag – Teil Dienstleistungen 2022-2026, mit einem Gesamtwert von rund 2,1 Mrd. EUR unterzeichnet. Die Aktualisierung wurde nach Abschluss der Informationsrunde mit positivem Ergebnis in den letzten Tagen beim Interministeriellen Ausschuss für Wirtschaftsplanung und nachhaltige Entwicklung (Comitato interministeriale per la programmazione economica e lo sviluppo sostenibile, CIPESS) genehmigt.
Der dritte Nachtrag sieht die vertragliche Festlegung der neuen Mittel vor, die im Haushaltsgesetz für die Jahre 2025 und 2026 bereitgestellt wurden, davon 1,6 Mrd. EUR für außerordentliche Instandhaltungsmaßnahmen und rund 500 Mio. EUR für den Betrieb der nationalen Eisenbahninfrastruktur.
Der Nachtrag aktualisiert den Inhalt des Programmvertrags – Teil Dienstleistungen 2022-2026 – und passt den vertraglichen Bedarf an die Inflationsentwicklung, den Anstieg der Material- und Lieferkosten sowie die Ausweitung der außerordentlichen Instandhaltungsarbeiten in den Bahnhöfen an. Er umfasst auch den von RFI initiierten Plan zur Aufstockung des Personals, um die Instandhaltungsmaßnahmen zu verstärken.
[BG] Bulgarien stärkt internationale Korridore
Bis Ende 2028 wird der bulgarische Teil des Eisenbahnkorridors Nr. 8 fertiggestellt sein und der bulgarische Zug in Deve Bair ankommen, erklärte der bulgarische Minister für Verkehr und Kommunikation, Grozdan Karadjov, nach seinem Treffen mit dem Verkehrsminister der Republik Nordmazedonien, Alexander Nikoloski, im Rahmen des „Global Transport Connectivity Forum“ in Istanbul.
Bulgarien und die Republik Nordmazedonien haben sich darauf geeinigt, das Abkommen über den Bau eines grenzüberschreitenden Eisenbahntunnels zwischen den beiden Ländern schnell abzuschließen. Bis Ende Juli soll der Vertrag für den Bau der letzten 2,4 km der Eisenbahnlinie zwischen Gyueshevo und Deve Bair an der Grenze zur Republik Nordmazedonien auf einem weiteren Treffen geschlossen werden. Die Finanzierung von 69 Mio. EUR wird im Rahmen des Verkehrskonnektivitätsprogramms 2021-2027 bereitgestellt.
Neben dem Bau neuer Infrastrukturen liegt der Fokus auch auf der Modernisierung der bestehenden. Bulgarien will seine Häfen modernisieren, um Teil des Transkaspischen Internationalen Verkehrskorridors zu werden. Mit Hilfe der Weltbank wird die Entwicklung des Hafens von Varna durch eine öffentlich-private Partnerschaft sichergestellt. Im Eisenbahnsektor sollen die Strecke Plovdiv – Svilengrad zweigleisig ausgebaut werden.
Zur Entwicklung des Nord-Süd-Korridors, die Türkei ist die größte Volkswirtschaft und Bulgariens großer Handelspartner in der Region, sollen im Rahmen einer öffentlich-privaten Partnerschaft außerdem drei Eisenbahntunnel durch das Balkangebirge gebaut werden, zwischen Stolnik und Mezdra, zwischen Hristo Danovo und Troyan und die Passage über den Hainboaz-Pass. Ziel ist es, Süd- und Nordbulgarien verkehrstechnisch effektiv zu integrieren und es den EVU zu ermöglichen, mit einer Lokomotive pro Güterzug zu fahren. Nach Rumänien sind zwei weitere Brücken über die Donau zwischen Svishtov und Zimnicea sowie Cherkovitsa und Turnu Măgurele geplant.
[DE] Hannover – Hamburg: Planungen vorgestellt
Für den Ausbau der stark überlasteten Strecke Hannover – Hamburg liegt nun eine Vorzugsvariante vor, die jetzt der Öffentlichkeit vorgestellt wird: Es wurden 29 Varianten geprüft, sowohl entlang der Bestandsstrecken als auch neue Streckenführungen. Vier Varianten hat die DB tiefergehend geplant und anhand von knapp 200 Kriterien gutachterlich abgewogen. Der Neubau von Hannover nach Hamburg über Bergen erfüllt die Kriterien für den Deutschland-Takt und das Ziel, mehr Platz auf den Gleisen für mehr Züge im Nah-, Fern- und Güterverkehr zu schaffen. Der reine Streckenausbau hat sich trotz intensiver Prüfung als deutlich unterdimensioniert herausgestellt. Außerdem bringt der Neubau zusätzliche Potenziale für neue Nahverkehrshalte wie zum Beispiel im Heidekreis. Auf der bestehenden Trasse zwischen Hannover und Hamburg wird so Platz für ein besseres und zuverlässigeres Nahverkehrsangebot geschaffen.
Die Strecke Hannover-Hamburg zählt heute mit einer Auslastung von 147 % zu den am stärksten überlasteten und damit unpünktlichsten Strecken Deutschlands. Der Bund prognostiziert auf dieser Achse zudem steigende Zugzahlen sowohl im Personen- als auch im Güterverkehr. Die Strecke hat erhebliche Auswirkungen auf die Qualität im gesamten Schienennetz in Deutschland. Noch in diesem Jahr soll laut DB die parlamentarische Befassung des Bundestages erfolgen.
Informationen zu den Planungen: www.hamburg-bremen-hannover.de
[RS] Subotica – Novi Sad noch mit Mängeln?
Der serbische Präsident Aleksandar Vučić hat am 24.06.2025 angekündigt, dass die Hochgeschwindigkeitsstrecke Subotica – Novi Sad bis Ende Juli 2025 für den Güterverkehr geöffnet und Ende August für den Personenverkehr geöffnet wird.
Sieben Führungskräfte des staatlichen Betreibers, darunter auch Wartungs- und Entwicklungsmanager, haben nach Angabe der politischen Wochenzeitung Radar ein Dokument unterzeichnet, das auf gravierende Mängel hinweist, die vor der Abfahrt des ersten Zuges behoben werden müssten. Zahlreiche, zum Teil verkehrsgefährdende Mängel an der neuen Bahnstrecke Novi Sad – Subotica seien noch nicht behoben, bestätigte der jüngste Bericht der Serbischen Arbeitsgruppe für Eisenbahninfrastruktur (IŽS) vom 19. Mai, der Radar vorlag. Inzwischen hatte die Regierung im Mai Vladimir Maksimović als kommissarischen Direktor des Staatsunternehmens IŽS entlassen.
In dem Bericht werden mehrfach Mängel an den Herzstücken und Zungen von Weichen erwähnt und darauf hingewiesen, dass auch die Stabilität der Gleisböschung beeinträchtigt sei. Im Fazit des Dokuments heißt es, die IŽS-Arbeitsgruppe habe den Auftragnehmer und den Bauleiter auf die festgestellten Unregelmäßigkeiten hingewiesen und insbesondere betont, dass diese bis spätestens 20. Juni behoben werden müssten, wenn die Eisenbahnstrecke Novi Sad – Subotica bzw. Kelebia tatsächlich am 7. Juli für den Verkehr freigegeben werden soll, wie es ursprünglich angekündigt worden war. Wahrscheinlich hat Vučić deshalb die Eröffnung der Strecke erneut verschoben, „für den Güterverkehr bis Ende Juli und für den Personenverkehr bis Ende August“.
[DE] Zweites Servicefahrzeug für JMR Hamburg
Die JOSEF MEYER Rail Hamburg hat ein zweites Servicefahrzeug angeschafft – ein drittes Fahrzeug ist geplant.
[DE] Referentenentwurf für Trassenpreisentlastungen
Mit einem am 25.06.2025 vorgelegten Referentenentwurf geht das Bundesministerium für Verkehr (BMV) einen ersten Schritt in Richtung einer Minderung der drohenden sprunghaften Trassenpreissteigerungen im Jahr 2026. Dies soll mittels einer Änderung des Eisenbahnregulierungsgesetzes (ERegG) in Bezug auf die Kapitalverzinsung ermöglicht werden. Bei einer Umsetzung würden die Kostensteigerungen für den Güterverkehr von bis zu 35 % auf ca. 15 % gedrückt werden.
[BG/TR] Neuer Grenzübergang Lesovo – Hamzabeyli geplant
Bereits am 01.11.2022 hatten die Verkehrsminister Bulgariens und der Türkei die Möglichkeit der Eröffnung eines neuen Eisenbahngrenzübergangs zwischen den beiden Ländern erörtert. Ziel sei es, die Zahl der intermodalen Züge von sieben auf 22 zu erhöhen, wofür ein neuer Grenzübergang Lesovo – Hamzabeyli geplant sei.
https://openrailwaymap.org/?style=standard&lat=41.968425003549285&lon=26.616697311401367&zoom=13
Mittlerweile hat sich die Situation noch verschärft: So berichteten örtliche Medien, dass Lastwagen, die ihre Exportfrachten von der Türkei in europäische Länder bringen, oft eine Schlange von bis zu 24 Kilometern am Straßengrenzübergang Hamzabeyli bilden, der von Edirne nach Bulgarien führt.
Bulgariens Verkehrsminister Karadzhov stellte am 19.6.2025 nun Optionen für den Ausbau des Eisenbahngrenzübergangs in Lesovo vor. Demnach soll die brachliegende Strecke Jambol – Elhovo ertüchtigt und über Lesovo zur türkische Grenze verlängert werden, von wo eine Neubaustrecke ab Hamzabeyli nach Edirne führen wird.
Nach einer 2023 unterzeichneten Absichtserklärung über die Zusammenarbeit im Schienenverkehr sollen die Bemühungen der beiden Länder um den Bau eines neuen Grenzübergangs beschleunigt werden. Bulgarien hat die Vorbereitungsarbeiten auf bulgarischer Seite begonnen, es wurden Umsetzungspläne, Situationsanalysen, Verkehrsprognosen und Kapazitätsanalysen erstellt.
[DE] Beta-Version des neuen Trassenfinders
Unter trassenfinder-beta.de kann die Beta-Version des neuen Trassenfinders der DB InfraGO eingesehen werden. Unter anderem wurde die Nutzerführung überarbeitet.
[DE] Entgeltnachlass während Generalsanierungen
Beginnend mit dem Fahrplanwechsel 2025/2026 führt die DB InfraGO vorbehaltlich der Zustimmung durch die Bundesnetzagentur (BNetzA) einen Entgeltnachlass für Verkehre ein, die von den Baumaßnahmen der Generalsanierung betroffen sind.
Die Entgeltregelung gilt für alle Gelegenheitsverkehrstrassen des Schienengüterverkehrs (SGV) und für alle Trassen (Gelegenheitsverkehr und Netzfahrplan) des Schienenpersonenfernverkehrs (SPFV), die aufgrund der langfristigen Baumaßnahmen der Generalsanierung nicht den gewünschten Laufweg nutzen können.
Die bestehende Entgeltregelung zur Kompensation von Trassenmehrkosten wegen baubedingter Umleitungen für Netzfahrplantrassen des SGV bleibt weiterhin gültig und ist von dieser Regelung unberührt.
Im Fahrplanjahr 2026 sind folgende Generalsanierungsmaßnahmen vorgesehen:
- Hamburg – Berlin (14.12.2025 – 30.04.2026)
- Köln – Wuppertal – Hagen (06.02.2026 – 10.07.2026)
- Nürnberg Reichswald – Regensburg (06.02.2026 – 10.07.2026)
- Obertraubling – Passau (10.06.2026 – 11.12.2026)
- Troisdorf – Unkel – Wiesbaden (10.07.2026 – 11.12.2026)
Die neue Entgeltregelung sieht vor, dass die von der Generalsanierung betroffenen Trassen einen je Verkehrsart festgesetzten prozentualen Entgeltnachlass in Abhängigkeit von der jeweiligen Generalsanierungsmaßnahme auf das gesamte Trassenentgelt erhalten. Die Höhe des jeweiligen prozentualen Entgeltnachlasses richtet sich nach der Länge der durchschnittlichen Umleitungswege je Generalsanierungsmaßnahme.
Der prozentuale Entgeltnachlass wird gemeinsam mit den jeweils relevanten Umleitungsstrecken in den Infrastrukturnutzungsbedingungen (INB) der DB InfraGO veröffentlicht. Bei Mehrfachbetroffenheit von Generalsanierungsmaßnahmen wird der vorteilhaftere prozentuale Entgeltnachlass auf das gesamte Trassenentgelt angewendet.
Folgende Voraussetzungen müssen für den Erhalt des Entgeltnachlasses erfüllt sein:
- Das Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) / der Zugangsberechtigte (ZB) meldet im Rechnungsbahnhof der DB InfraGO je Generalsanierungsmaßnahme die betroffenen Trassen.
- Die von der Generalsanierung betroffenen Trassen müssen über eine in den INB der
DB InfraGO definierte Umleitungsstrecke verkehren.
[DE] Netzzustandsnoten im Osten besser
In Ostdeutschland ist die Bahninfrastruktur in einem besseren Zustand als im Rest der Republik. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung (21/494) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen (21/258) hervor. In der Antwort werden die Netzzustandsnoten der DB InfraGO AG je nach Bundesland und Gewerk aufgelistet. Die beste Gesamtnote hatte im Jahr 2024 demnach Thüringen (2,61) vor Sachsen-Anhalt (2,62) und Sachsen (2,69). Auf den letzten Plätzen finden sich Bremen (3,29), Hamburg (3,27) und Nordrhein-Westfalen (3,27).
In lediglich drei Bundesländern hat sich die Gesamtnote 2024 im Vergleich zur Gesamtnote 2021 verbessert. In Mecklenburg-Vorpommern (von 3,01 in 2021 auf 2,84 in 2024), in Schleswig-Holstein (von 3,36 auf 3,23) und im Land Brandenburg (von 2,87 auf 2,84).
Die schlechteste Bewertung der elf aufgeführten Gewerke erhalten in allen Bundesländern die Stellwerke. Die hierfür aufgeführten Bewertungen reichen von 3,6 (Brandenburg und Sachsen-Anhalt) bis 4,5 (Hessen).