[NO] Mehr Geld für Verkehr im Haushalt 2026

In Übereinstimmung mit den fachlichen Empfehlungen der norwegischen Eisenbahnbehörde Jernbanedirektoratet schlägt die Regierung vor, die Mittel für Instandhaltung und Erneuerung im nächsten Jahr um eine Milliarde NOK (85 Mio. EUR) aufzustocken.

Es ist vorgesehen, 2026 insgesamt 102,1 Mrd. NOK (8,71 Mrd. EUR) für den Verkehrssektor bereitzustellen: 50,4 Mrd. NOK (4,30 Mrd. EUR) für Straßen, 35,7 Mrd. NOK (3,05 EUR) für die Eisenbahn, 7,1 Mrd. NOK (610 Mio. EUR) für städtische Gebiete und 4,9 Mrd. NOK (420 Mio. EUR) für den Luftverkehr. Im Eisenbahnsektor sollen 7,5 Mrd. NOK (640 Mio. EUR) für Betrieb und Instandhaltung bzw. 7,9 Mrd. NOK (670 Mio. EUR) für Erneuerung und kleinere Investitionen eingeplant werden. Insgesamt handelt es sich um eine Aufstockung um 1 NOK (85 Mio. EUR) oder 7 % gegenüber dem ausgeglichenen Haushalt 2025.

[DK] Mehr Geld für Bahnprojekte

Um die Umsetzung von laufenden Projekte zu unterstützen, hat die dänische Regierung beschlossen, zusätzlich zu den derzeit im Infrastrukturplan 2035 vorgesehenen Mitteln weitere 1,1 Mrd. DKK (150 Mio. EUR) bereitzustellen. Dabei handelt es sich um den Ausbau und die Geschwindigkeitssteigerung bei Ringsted und die „Vereinfachung“ des Kopenhagener Hauptbahnhofs.

Darüber hinaus hat die Regierung beschlossen, 2,7 Mrd. DKK (360 Mio. EUR) bereitzustellen, um die Fertigstellung eines Programms zur Erneuerung von Signaltechnik sicherzustellen. Dieses umfasste zunächst Maßnahmen auf der S-Bahn-Kopenhagen, in Mittel- und Westjütland, auf dem Hauptnetz nördlich von Aarhus sowie auf Strecken auf Seeland und Falster. Mit der neuen Finanzuierung soll eine landesweite Umsetzung auf dem restlichen Teil des „Hauptnetzes“ erfolgen.

[DE] Millionenförderung für Standort Zeitz

Der Standort Industriepark Zeitz erhielt am 16.10.2025 Zuwendungsbescheide für Millionenförderungen durch Wirtschaftsminister Sven Schulze:

  • 16,4 Mio. EUR für die Sicherung und Ertüchtigung der Bahninfrastruktur
  • 11,2 Mio. EUR aus dem 432 Mio. EUR umfassenden Strukturwandel-Budget des Burgenlandkreises. Damit soll zur Ermöglichung von Neuansiedlungen eine unsanierte Fläche von 15,5 Hektar im Industriepark erschlossen werden.
  • 2,1 Mio. EUR aus dem STARK-Programm, das personelle Unterstützung bei der Umsetzung von Strukturwandelprojekten am Standort sichert
Foto: Stadt Zeitz

[IT] Förderung für Erweiterung in Bologna

Die Europäische Kommission hat gemäß den EU-Beihilfevorschriften eine italienische Beihilfemaßnahme in Höhe von 24,5 Mio. EUR zum Ausbau eines multimodalen Güterterminals in der Nähe von Bologna am 02.10.2025 genehmigt.

Der inländische Güterverkehr auf der Schiene liegt in der Region Emilia-Romagna deutlich unter dem EU-Durchschnitt. Die Eröffnung des Brenner-Basistunnels wird den Güterverkehr auf der Schiene in diesem Gebiet nach 2030 erheblich steigern. Im Rahmen des Projekts wird die bestehende multimodale Plattform in Interporto Bologna bis Ende 2026 um fünf neue, 750 m lange Gleise erweitert und die Plattform um etwa 80.000 m² vergrößert. Begünstigter der Maßnahme ist Interporto Bologna, das die bestehende Infrastruktur betreibt. Der Terminal liegt am Schnittpunkt dreier TEN-T-Korridore und gilt als strategisch wichtige Eisenbahninfrastruktur auf nationaler Ebene.

[DE] Bahnstromnetzentgelte sinken

Die DB Energie hat am 15.10.2025 die vorläufigen Bahnstromnetzentgelte für 2026 veröffentlicht. Erfreulicherweise sollen diese im Vergleich zu 2025 um ca. 15 % sinken, was für den Schienengüterverkehr je nach Geschäftsmodell eine Entlastung von etwas über einen Cent pro Kilowattstunde bedeutet. Die Senkung ist vor allem auf den geplanten Zuschuss der Bundesregierung zu den Übertragungsnetzentgelten zurückzuführen.

Florian Ney, Verkehrs- und eisenbahnpolitischer Referent des Verbandes „Die Güterbahnen“: „Die Entlastung bei den Netzentgelten ist ein erster Schritt – ein wichtiges Signal für die Branche. Doch die Netzentgelte sind nur ein kleiner Teil des Bahnstrompreises, der insgesamt wettbewerbsfähiger werden muss. Dafür braucht es beispielsweise die im Koalitionsvertrag vorgesehene Stromsteuersenkung auch für die Schiene.”

[CZ] Güterzugentgleisung in Kolín

Am 15. 10. 2025 sind um 01:23 Uhr im Bahnhof Kolín zwei Waggons eines Güterzuges entgleist. Der Unfall verlief ohne Verletzte. Der Schaden ist noch nicht abgeschätzt.

Der Zugverkehr auf dem Abschnitt Velký Osek – Kolín – Kutná Hora ist unterbrochen.

Foto: Drážní inspekce

[SE] Strommangel beeinflusst Neustart von Erzbergbau Dannemora

Die Wiederaufnahme der Eisenerztransporte von Dannemora zum Hafen Oxelösund lässt auf sich warten. Der Grund dafür ist ein Mangel an Infrastruktur, jedoch vor allem im Stromnetz.

Bis zur Stilllegung des Eisenerzbergbaus in Dannemora im Jahr 1992 wurde auf der Strecke Örbyhus – Hallstavik („Hargshamnsbanan“), das Erz von hier zur Verarbeitung nach Oxelösund transportiert. Um erneut das Erz von der Mine in Dannemora zum Hafen von Hargshamn transportieren zu können, wurde 2010/2011 ein Teil der Schwellen ersetzt und weitere Instandhaltungsarbeiten am Gleis durchgeführt. 2012 wurden die Eisenerztransporte wieder aufgenommen, jedoch schon 2015 wieder eingestellt, nachdem der Minenbetreiber Dannemora Mineral in Konkurs ging, da der Preis für Eisenerz in nur einem Jahr um 40 % gefallen war. Die Anschlüsse in Dannemora und Hargshamn sind deshalb gegenwärtig ungenutzt. Darüber hinaus verkehren bis heute v. a. Transporte von und zur Papierfabrik in Hallstavik auf der Strecke.

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Im Jahr 2024 wurde angekündigt, den Streckenabschnitt Örbyhus – Dannemora zu modernisieren, um das künftig stark ansteigende Verkehrsaufkommen bei der Wiedereröffnung des Bergwerks bewältigen zu können. Dafür soll der Oberbau ausgetauscht sowie der Schenkel des bis Anfang der 1990er Jahre in Dannemora existierten Gleisdreiecks wieder aufgebaut werden. 

Die über 500 Jahre alte Mine in Dannemora sollte 2025 wieder geöffnet werden, wobei 185 neue Arbeitsplätze entstehen könnten. Die Firma Dannemora Iron (Teil von Grangex, ehemals Grängesberg Exploration Holding), die Eisenerz abbauen will, kann allerdings den für den Betrieb der Mine benötigten Strom nicht bekommen. Gegenwärtig würde dieser nur ausreichen, um das Wasser aus der Mine hochzupumpen. Doch für das Erzsilo, die Brecher, die Mühlen und die energieintensive Produktion von Eisenerzkonzentrat wird mehr als dreimal so viel Strom benötigt, wie sie bekommen können. Das Eisenerzkonzentrat hat einen Eisengehalt von 68 % und es ist möglich, daraus Eisenschwamm herzustellen, der einer der Bestandteile von fossilfreiem Stahl ist, der bei der Industrie heute sehr begehrt ist. Grangex will dafür 1,8 Mrd. SEK (163 Mio. EUR) in Dannemora investieren und die umweltfreundlichste Eisenerzmine der Welt (ohne Kohlendioxidemissionen) in Betrieb nehmen.

Das Problem besteht aber darin, dass das Stromnetz, das den Strom zur Mine transportieren wird, an einigen Stellen keine Kapazität hat. In der Region sind Maßnahmen zur Netzstärkung erforderlich, ein Prozess, der laut Vattenfall Zeit braucht. Es war vorgesehen, dass alle Bergbaumaschinen unter Tage auch mit Strom betrieben werden. Aber dieser Plan hat sich geändert, weil er zu teuer ist – jetzt sollen nur noch der unterirdische Brecher, der Aufzug und die Mahlung mit Strom betrieben werden, zumindest anfangs. Wenn der Abbau in Dannemora beginnt, würde es mindestens elf Jahre lang Eisenerz geben, das abgebaut werden könnte, wahrscheinlich viel länger.

[BE] Die Serpont-Kurve geht (wieder) in Betrieb

Nach neunmonatigen Bauarbeiten und einem Investment in Höhe von 3 Mio. EUR nimmt Infrabel in der Nacht auf den 19.10.2025 eine 1,2 km lange Verbindungskurve in Serpont in Betrieb. Diese verbindet die Strecken 162 Namur – Arlon und 165 Libramont – Bertrix und ermöglicht eine duchgehende Fahrt ohne Kopfmachen im Bahnhof Libramont.

Die Idee der Verbindung ist nicht neu, den es handelt sich dabei um eine vor 20 Jahren stillgelegte Strecke. Damals wurde der Güterverkehr als Hauptnutzer dieser Infrastruktur massiv auf die gerade elektrifizierte Strecke Athus – Meuse verlagert und die Verbindungskurve als entbehrlich angesehen.

Grafik: Infrabel

[PL] Drittes Gleis für Nordabschnitt der Kohlenmagistrale

PKP Polskie Linie Kolejowe (PKP PLK) hat am 02.10.2025 eine Ausschreibung für die Planung und Durchführung von Bauarbeiten am nördlichsten Abschnitt der „Kohlenmagistrale“ zwischen Gdańsk Osowa und Gdynia Gł. gestartet. Durch den Bau eines dritten Gleises soll u. a. der Gütertransport zum Hafen von Gdynia/Gdingen verbessert werden. Die Umsetzung der Hauptbauarbeiten soll in den Jahren 2026–2031 erfolgen und das gesamte Projekt 2032 abgeschlossen sein.

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Die „Kohlenmagistrale“ soll in den kommenden Jahren als wichtiger Verkehrskorridor auf der Nord-Süd-Relation des Landes wieder an Bedeutung gewinnen. Die Modernisierung der Gesamtstrecke zwischen Maksymilianówo und Gdynia soll es nicht nur ermöglichen, ein neues Angebot an Fern- und Agglomerationsverbindungen im Personenverkehr vorzubereiten, sondern auch einen effizienten Transport von Gütern zum/vom Seehafen zu gewährleisten.

Auf dem 12 km langen Abschnitt der PLK-Strecke 201 zwischen Gdańsk Osowa und Gdynia Główna sowie auf dem 1,5 km langen Abschnitt der PLK-Strecke 202 am Südkopf des Bahnhofs Gdynia Gł. wird die Strecke um ein drittes Gleis erweitert, wodurch die Kapazität erhöht wird und der Verkehr mit mehr Personen- und Güterzügen gleichzeitig möglich ist. Zudem wird die Strecke auf ihrer gesamten Länge elektrifiziert.

Geplant sind auch der Bau, der Umbau oder die Sanierung von insgesamt 40 Brücken, Viadukten und Durchlässen, die sich auf der Strecke befinden. Das neue Signalsystem wird ein effizientes und sicheres Verkehrsmanagement gewährleisten. Im Rahmen des Optionsrechts wird es auch möglich sein, zwei neue Haltestellen in Gdynia Zdroj Marii und Gdynia Mały zu errichten.

Der geschätzte Wert für Planung und Ausführung der Arbeiten im „Abschnitt C“ beträgt über 1,3 Mrd. PLN (305 Mio. EUR). Das Projekt wird aus eigenen Mitteln der PKP PLK, dem Staatshaushalt und der Europäischen Investitionsbank durchgeführt. Die Unterzeichnung des Vertrags ist für das dritte Quartal 2026 geplant, die Durchführung der Hauptbauarbeiten – vom vierten Quartal 2026 bis zum ersten Quartal 2031.