Die Deutsche Bahn hat im ersten Halbjahr 2025 ihren Sanierungskurs fortgesetzt und ihren operativen Verlust (EBIT, bereinigt) im Vergleich zu den ersten sechs Monaten 2024 um fast eine Milliarde Euro verringert. Dazu beigetragen haben unter anderem, dass der Bund Vorleistungen der DB für Instandhaltung der Infrastruktur übernommen hat, aber auch strikte Kostendisziplin in allen DB-Eisenbahnverkehrsunternehmen sowie eine erhebliche Verschlankung der Verwaltung.
Das Konzernergebnis nach Ertragssteuern betrug minus 760 Millionen Euro (erstes Halbjahr 2024: minus 1,6 Milliarden Euro). Rechnet man positive Einmaleffekte im Wesentlichen aus dem Schenker-Verkauf hinzu, ergibt sich ein Ergebnis nach Steuern von 6,9 Milliarden Euro. Der bereinigte Konzern-Umsatz stieg um 3,4 Prozent auf 13,3 Milliarden Euro. Aufgrund der störanfälligen Infrastruktur, der hohen Zahl zusätzlich notwendiger Baustellen und der infolgedessen weiterhin schlechten Pünktlichkeit blieb der Umsatz insgesamt unter den Erwartungen. 63,4 Prozent aller Fernverkehrszüge kamen im ersten Halbjahr 2025 pünktlich ans Ziel (erstes Halbjahr 2024: 62,7 Prozent).
Alle Zahlen zum ersten Halbjahr 2025 beziehen sich – sofern nicht anders gekennzeichnet – auf die DB ohne die im April verkaufte Logistik-Tochter DB Schenker.
So hat die DB mit einer Ausgabensteuerung im ersten Halbjahr 2025 rund 100 Millionen Euro Sachaufwand im Vergleich zu den ersten sechs Monaten 2024 eingespart und konsequent Personal vor allem in der Verwaltung abgebaut. Die Erlöse aus dem Schenker-Verkauf sind vollständig im DB-Konzern verblieben und wurden wie geplant vorrangig für den Schuldenabbau verwendet. Dadurch sind die Netto-Finanzschulden der DB im Vergleich zum 31. Dezember 2024 um 10,5 Milliarden Euro auf rund 22 Milliarden Euro gesunken.
Die DB InfraGO hat gemeinsam mit dem Bund im ersten Halbjahr 2025 weiter auf hohem Niveau in die Schieneninfrastruktur investiert. Insgesamt lagen die Investitionen sogar leicht über den Rekordzahlen der ersten sechs Monate 2024. Die Brutto-Investitionen im Systemverbund Bahn betrugen in den ersten sechs Monaten 2025 rund 7,3 Milliarden Euro. Das sind 349 Millionen Euro über dem Spitzenwert des ersten Halbjahres 2024. Die eigenfinanzierten Netto-Investitionen – ohne die Eigenkapitalerhöhungen des Bundes – sind leicht auf rund 1,8 Milliarden Euro zurückgegangen. Hintergrund ist, dass der Bund höhere Anteile an den insgesamt gestiegenen Investitionen in die Infrastruktur übernommen hat.
Die Betriebsleistung auf dem Schienennetz erhöhte sich im ersten Halbjahr 2025 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um rund ein Prozent auf rund 554 Millionen Trassenkilometer. Der Umsatz von DB InfraGO liegt mit 4,3 Milliarden Euro rund 232 Millionen Euro über dem ersten Halbjahr 2024. Das operative Ergebnis (EBIT, bereinigt) von DB InfraGO (im ersten Halbjahr 2025: minus 204 Millionen Euro) hat sich deutlich verbessert, wird aber vor allem durch Planabweichungen in der Bundeshaushaltsfinanzierung in Höhe von minus 283 Millionen Euro belastet. Grund dafür sind teilweise verzögerte Auszahlungen von Aufwandsförderung für die Instandhaltung. Diese wurde im ersten Halbjahr 2025 von Vorleistungen der DB auf Regelzahlungen durch den Bund umgestellt.
DB Cargo transportierte im ersten Halbjahr 2025 rund 83 Millionen Tonnen Güter klimafreundlich auf der Schiene – 10 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Das lag unter anderem an der weiterhin schwachen Konjunktur. Zudem hat DB Cargo auf dem Weg zur Profitabilität bewusst unrentable Verkehrsverträge beendet.
Der Umsatz von DB Cargo sank im ersten Halbjahr 2025 um rund neun Prozent auf 2,5 Milliarden Euro (im ersten Halbjahr 2024: 2,8 Milliarden Euro). DB Cargo verbesserte das operative Ergebnis in den ersten sechs Monaten 2025 erheblich um 165 Millionen Euro auf minus 96 Millionen Euro.
Die drei DB-Eisenbahnverkehrsunternehmen fokussieren sich mit Kostendisziplin und strukturellen Veränderungen weiter auf die Verbesserung ihrer Ergebnisse. Nach DB Regio will auch DB Fernverkehr operativ schwarze Zahlen erreichen. DB Cargo muss spätestens bis Ende 2026 profitabel werden – auch um Auflagen der EU-Kommission zu erfüllen.
Für das Gesamtjahr 2025 bleibt der DB-Konzern bei seiner Prognose vom März. Beim operativen Ergebnis strebt die DB etwas mehr als eine schwarze Null an. Der Umsatz soll auf über 27 Milliarden Euro steigen.