Matthias Kunz (54) übernimmt Anfang Oktober 2025 die Leitung des Asset Managements bei BLS Cargo von Marco Pagani.
Kunz ist seit Oktober 2014 Leiter Flottenbeschaffung, Fahrzeug- & Anlageprojekte bei der BLS AG und bringt Erfahrung in der Beschaffung von Schienenfahrzeugen, im Flotten-Retrofit und in Zulassungsfragen mit.
Die BLS schliesst Ende der Woche die Bauarbeiten für den Einbau einer modernen Betonfahrbahn im Lötschberg-Scheiteltunnel ab. Damit endet die Sanierung der Fahrbahn im Tunnel zwischen Kandersteg und Goppenstein. Die Arbeiten dauerten sechs Jahre und haben insgesamt 180 Mio. CHF gekostet.
Die neue Betonfahrbahn bringt eine Reihe von Vorteilen mit sich: Die Fahrt durch den Tunnel wird ruhiger, die neue Fahrbahn hat eine längere Lebensdauer und braucht weniger Unterhalt als eine herkömmliche Schotterfahrbahn. Zudem kann der Tunnel neu durchgängig auf beiden Gleisen mit Güterzügen mit vier Meter hohen Sattelaufliegern befahren werden (4-Meter-Korridor).
Im nördlichen Teil des Tunnels wurden auf einer Länge von etwa 50 Metern Schäden an der Betonfahrbahn festgestellt. In diesem Tunnelabschnitt gelangt sulfathaltiges Wasser auf die Fahrbahn. Es zeichnet sich ab, dass der erhöhte Sulfatgehalt des Wassers punktuell oberflächliche Risse und Abbröckelungen am Beton verursacht. Die BLS legt nun das Vorgehen zur Behebung dieser Schäden fest.
Statt neue Züge zu kaufen, modernisiert die BLS in ihrer Werkstätte Bönigen die alten Autozüge. Herzstück des Projekts ist der Umbau ausrangierter S-Bahn-Wagen zu neuen Steuerwagen für den Autoverlad am Lötschberg und am Simplon.
Die Autozüge sind auf der einen Seite mit einer Lokomotive und auf der gegenüberliegenden Seite mit einem Steuerwagen bestückt. Dazwischen befinden sich die Verladewagen, auf welche Kunden mit ihren Autos fahren. Die bestehenden Steuerwagen sind teilweise über 50-jährig und am Ende ihrer Lebensdauer angelangt. Zudem besteht die Flotte aus Wagen verschiedener Hersteller, was den Unterhalt aufwändig macht.
Bestehendes Material kommt auch bei den Verladewagen zum Einsatz: Die Dächer der alten Verladewagen werden wiederverwendet. Die Wagen selbst werden modernisiert. Sie erhalten eine verbesserte Beleuchtung und die Verladeklappen werden mit neuer Hydraulik versehen. Zudem sind die Durchsagen nun auch über Lautsprecher auf jedem Wagen des Autozuges hörbar.
Neu setzt die BLS Re465 zur Traktion ein. Diese wurden bereits modernisiert.
Das Komplett-Paket neuer Autozug setzt die BLS ab 19.12.2023 am Autoverlad Lötschberg ein, am Simplon erfolgt die Umstellung 2026.
Die Widmer Rail Services (WRS) haben Ende Februar 2022 mit Re 420 502 und Re 420 504 zwei Re 4/4 II der BLS erworben. Somit verfügt WRS über acht Re 4/4 II aus diversen Quellen: 2 ex SBB Cargo, 2 ex BLS und vier ex Crossrail.
WRS 420 502 im neuen Layout. Quelle: https://www.flickr.com/photos/faivre-stephane/51951442067/
Die BLS hatte 2004/2005 zwölf Re 4/4 II von der SBB erworben und als Baureihe 420.5 eingereiht. Sieben davon wurden 2010 ff zerlegt, neben den beiden oben genannten Loks ging je eine Maschine an die Transports de la région Morges–Bière–Cossonay (MBC) und die Transports Vallée de Joux–Yverdon-les-Bains–Ste-Croix (TRAVYS). 420 501 ist somit die letzte Lok dieser Type bei der BLS.
Seit Mitte 2018 erneuert die BLS die Fahrbahn im Lötschberg-Scheiteltunnel zwischen Kandersteg und Goppenstein. Unter laufendem Bahnbetrieb ersetzt sie im doppelspurigen Tunnel die sanierungsbedürftige Schotterfahrbahn durch eine moderne Betonfahrbahn. Dadurch wird die Fahrt durch den Tunnel künftig deutlich ruhiger und die Unterhaltskosten nehmen im Vergleich zum Unterhalt einer herkömmlichen Schotterfahrbahn ab. Der Tunnel wird auf der gesamten Länge von 14,6 Kilometern mit einer Betonfahrbahn – einer sogenannten festen Fahrbahn – ausgerüstet. Das hat der BLS-Verwaltungsrat am 29.10.2021 entschieden.
Im Oktober 2020 wollte die BLS aus Kostengründen den letzten 1,3 Kilometer langen Abschnitt vor dem südlichen Tunnelportal mit einer Schotterfahrbahn sanieren. Nach Gesprächen mit dem BAV und einer neuen Einschätzung hat die BLS entschieden, den Lötschberg-Scheiteltunnel auf der gesamten Länge mit einer modernen Betonfahrbahn auszustatten. Mit diesem Entscheid entspricht die BLS auch dem Wunsch aus der Politik und der Verwaltung.
Wird auch der Südabschnitt in fester Betonfahrbahn saniert, dauern die Bauarbeiten bis voraussichtlich Ende 2024 und damit ein Jahr länger als noch im Herbst 2020 kommuniziert.