Die staatliche tschechische Güterbahn ČD Cargo verzeichnete im ersten Halbjahr 2025 einen Verlust vor Steuern in Höhe von 931 Mio. CZK (38 Mio. EUR). Das Ergebnis spiegelt nach Aussage der Bahn „die laufende Umstrukturierung des Unternehmens wider, die eine Folge des anhaltenden Rückgangs der Transportleistungen ist“.
Seit letztem Jahr passt das Unternehmen seine Kapazitäten an die neuen Bedingungen auf dem tschechischen und europäischen Eisenbahnmarkt an. Auf dem heimischen Markt beförderten die Züge von ČD Cargo 26,4 Millionen Tonnen Güter, was einem Anstieg des absoluten Volumens gegenüber dem Vorjahr entspricht, jedoch bei einem Rückgang der Transportleistung. Diese sank im Jahresvergleich um 3,2 %. Insgesamt sank die Leistung aller Schienengüterverkehrsunternehmen in der Tschechischen Republik in diesem Zeitraum um 5,3 %. Die ČD Cargo-Gruppe beförderte 29,9 Millionen Tonnen Güter – es gelang ihr, das Containerverkehrsvolumen in Deutschland deutlich zu steigern, die Entwicklung des internationalen Verkehrs bleibt somit weiterhin ein Grundpfeiler der Strategie der Gruppe.
Der Anstieg des Transportvolumens gegenüber dem Vorjahr ist auf eine einmalige Schwankung zurückzuführen. In diesem Winter war die Nachfrage nach Braunkohle hoch, Kraftwerke und Heizwerke hatten leere Lagerstätten, was sich in den Zahlen für das erste Halbjahr niederschlug. Dieser Effekt wird sich nicht wiederholen, was nach Aussage von ČD Cargo auch die Aufträge der letzten Monate bestätigen. Im Vergleich zu 2023 ist das Kohlevolumen um etwa ein Drittel geringer. Der Transport von Containern und auch von Automobilen stieg im Jahresvergleich um 15 %. Stabil sind die Transporte von Kraft- und Baustoffen.
Im Rahmen der Umstrukturierung setzt das Unternehmen den Abbau von Arbeitsplätzen und die Reduzierung überschüssiger Kapazitäten bei Wagen und Lokomotiven fort. Im Jahresabschluss wurde dem mit der Bildung von Rückstellungen, Wertberichtigungen und Wertminderungen für überflüssige Vermögenswerte Rechnung getragen.
Diese Maßnahmen sollen ČD Cargo dabei helfen, eine langfristige Stabilisierung und nachhaltige Funktionsfähigkeit des Unternehmens in einem Umfeld zu gewährleisten, in dem der europäische Markt für den Schienengüterverkehr weiter schrumpft.
Der Bereich Personenverkehr der Gruppe České dráhy erzielte hingegen ein Umsatzwachstum von 1,7 Mrd. CZK (70 Mio. EUR) gegenüber dem Vorjahr und realisierte einen Gewinn vor Steuern in Höhe von 1,1 Mrd. CZK (45 Mio. EUR).