[DE] DB InfraGO kauft Tegernsee-Bahn

Die DB InfraGO AG erwibt die Tegernsee-Bahn Betriebsgesellschaft mbH und modernisiert die Bahnlinie in den kommenden Jahren. Darauf einigten sich die DB InfraGO und die Gemeinde Gmund, der Landkries Miesbach und die Stadt Tegernsee, die Gesellschafter des bislang kommunalen Infrastrukturbetreibers. Zu Details des Unternehmenskaufs vereinbarten die Parteien Stillschweigen.

Für die 14 Mitarbeiter ändert sich dadurch nichts, sie verbleiben in dem weiterhin eigenständigen Eisenbahnunternehmen. Ziel ist, die Strecke in den nächsten Jahren mit Mitteln des Bundes und des Freistaats Bayern umfangreich zu modernisieren und auf den neusten Stand der Technik zu bringen. Wie die weiteren Strecken im Oberland soll auch die Tegernsee-Bahn elektrifiziert und ausgebaut werden. Geplant ist unter anderem auch, den kompletten Zugfunk und die Stellwerkstechnik für die Bahnhöfe Gmund und Tegernsee zu digitalisieren. Ebenso sollen die Bahnübergänge entlang der Strecke angepasst und abschnittsweise die Geschwindigkeit erhöht werden.

Von links: DB-Konzernbevollmächtigter Heiko Büttner, Dr. Philipp Nagl, Vorstandsvorsitzender DB InfraGO AG, Dr. Michael Bourjau, Geschäftsführer Tegernsee-Bahn Betriebsgesellschaft mbH und Dr. Thomas Gruber, Amtschef des Bayerischen Verkehrsministeriums. Foto: DB AG / Kathrin Kratzer

[DE] DB InfraGO: Aufsichtsrat extern besetzt?

Nach Berichten im Tagesspiegel soll der Posten des Aufsichtsratsvorsitzenden der DB InfraGo AG extern besetzt werden. Bislang übernimmt diese Position der Vorstand Infrastruktur der Holding DB AG.

Der Verband Die Güterbahnen sieht diese Entscheidung als überfälligen Schritt für mehr Fairness, Unabhängigkeit und Kontrolle im Schienennetz an und fordert zudem, dass der Beherrschungs- und Ergebnisabführungsvertrag zwischen dem DB Konzern und seiner Tochter gekündigt wird.

[DE] Strecke der Tegernsee-Bahn geht an DB?

Die komunale Tegernsee-Bahn (TBG) plant die Abgabe der 12,4 km langen VzG-Strecke 9560 Schaftlach – Tegernsee an die DB InfraGO. Die Gremienbeschlüsse sollen dem Vernehmen nach Ende Oktober 2025 erfolgen. Als Grund wurden anstehende Investitionen für die Elektrifizierung gemutmaßt. Auf den Gleisen verkehren Personenzüge der Transdev-Tochter Bayerischen Regiobahn (BRB)

Die Bahn ging 2013 in das Eigentum der lokalen Kommunen über. Ende 2012 beschlossen der Stadtrat Tegernsee (45 %) und die Gemeinde Gmund (45 %) sowie der Landkreis Miesbach (10 %) den Erwerb der Tegernsee-Bahn Betriebsgesellschaft (TBG) mit der Bahninfrastruktur und weiteren Grundstücken von der TAG Immobilien AG und deren Tochtergesellschaft Kraftverkehr Tegernsee Immobilien GmbH. Die Kommunen lösen damit eine Anfang 2011 auf Vermittlung der Kreissparkasse Miesbach-Tegernsee geschlossene, bis 31.12.2012 gültige Kaufoption zum Preis von 11 Mio. EUR ein.

Die am 05.08.1882 gegründete Tegernsee-Bahn AG (TAG), deren Hauptaktionär über rund 100 Jahre das Bankhaus Merck war, konnte am 01.08.1883 im bayerischen Oberland eine 7,7 km lange Bahn zwischen Schaftlach an der Strecke Holzkirchen – Lenggries und Gmund eröffnen, die zum 02.05.1902 um 4,6 km bis Tegernsee verlängert wurde. Zum 01.07.1983 wurde die Strecke von der TAG auf die neu gegründete Tochtergesellschaft Tegernsee-Bahn Betriebsgesellschaft mbH (TBG) übertragen.

[DE] Bundesrat fordert Reformkonzept für Trassenpreissystem

Der Bundesrat fordert die Bundesregierung auf, ein Reformkonzept für das Trassenpreissystem „unverzüglich zu erarbeiten“. Ein weiterer Anstieg der Trassenentgelte führe ansonsten zu „gravierenden Nachteilen für die Wettbewerbsfähigkeit und Attraktivität des Schienenverkehrs“, heißt es in der Stellungnahme des Bundesrates (21/1939) zum Gesetzentwurf der Bundesregierung „zur Abmilderung des Trassenentgeltanstiegs bei den Eisenbahnen des Bundes“ (21/1499).

Mit der Regelung will die Bundesregierung die sich aus der Eigenkapitalerhöhung für die Deutsche Bahn AG (DB AG) ergebende Erhöhung der Trassenpreisentgelte eindämmen. Hintergrund ist, dass mit dem Anstieg des Eigenkapitals des Bahnkonzerns auch die darauf entfallenden Zinsen, die an den Bund zu zahlen sind, steigen. Der kapitalmarktübliche Eigenkapitalzinssatz liegt bei 5,9 Prozent und damit deutlich über der abgesenkten Renditeerwartung des Bundes, die im Sommer 2024 unter Berücksichtigung der Gemeinwohlorientierung der Infrastruktursparte DB InfraGO AG auf 2,2 Prozent abgesenkt wurde.

Da der kapitalmarktübliche Eigenkapitalzinssatz derzeit höher liege als die Renditeerwartung des Bundes, so schreibt die Bundesregierung in dem Entwurf, würden die die Trassenentgelte erhöhenden Auswirkungen der Eigenkapitalerhöhung bei der DB InfraGO AG „trotz der abgesenkten Renditeerwartung des Bundes bei derzeitiger Rechtslage nicht abgemildert“. Die Trassenentgelte der DB InfraGO AG würden dementsprechend aufgrund der erfolgten Eigenkapitalerhöhung unter Zugrundelegung des gesetzlich vorgesehenen Eigenkapitalzinssatzes ab dem Jahr 2026 ansteigen.

Das Eisenbahnregulierungsgesetz (ERegG) soll nun so angepasst werden, „damit der bei der Regulierung der Trassenentgelte der DB InfraGO AG und weiterer Betreiber der Schienenwege der Eisenbahnen des Bundes anzusetzende Eigenkapitalzinssatz künftig der tatsächlichen Renditeerwartung des Bundes an die Betreiber der Schienenwege entspricht“, schreibt die Bundesregierung. Wenn im Rahmen der Entgeltregulierung ein niedrigerer Eigenkapitalzinssatz angesetzt wird, stiegen die Trassenentgelte der bundeseigenen Betreiber der Schienenwege weniger stark an, heißt es zur Begründung.

Der Bundesrat begrüßt die Zielsetzung des Gesetzentwurfs und hält eine kurzfristig wirksame Abmilderung des Trassenentgeltanstiegs für dringend erforderlich, heißt es in der Stellungnahme. Die Länder sind der Auffassung, dass im Rahmen der Reform der Trassenpreise auch eine verstärkte Berücksichtigung von Qualitätsaspekten im Trassenpreissystem erfolgen müsse, um Anreize für eine leistungsfähige und zuverlässige Infrastruktur zu schaffen.

Da die Eigenkapitalerhöhungen durch den Bund zugunsten der Deutschen Bahn, die in der Vergangenheit (schuldenbremsenneutral) teilweise anstelle von Baukostenzuschüssen geleistet wurden, zu höherer Eigenkapitalverzinsung und damit zu höheren Trassenentgelten führen, wird die Bundesregierung von der Länderkammer gebeten, „von weiteren Eigenkapitalerhöhungen künftig abzusehen und stattdessen trassenpreisneutrale Baukostenzuschüsse zu gewähren“.

In ihrer Gegenäußerung verweist die Regierung auf den Koalitionsvertrag, der eine Reform des Trassenpreissystems vorsehe. Ziele und Inhalte – insbesondere auch die Frage, ob hierbei Qualitätsaspekte einbezogen werden sollen – würden dabei nicht genannt. Es bedarf aus Sicht der Bundesregierung einer grundlegenden Diskussion unter Einbeziehung des Sektors und auch vor dem Hintergrund finanzieller Auswirkungen für den Bund.

Eine Regelfinanzierung von Schienenverkehrsinfrastruktur über Baukostenzuschüsse hält auch die Bundesregierung „für vorteilhafter als über Eigenkapitalerhöhungen“. Baukostenzuschüsse hätten zum einen keine negativen Auswirkungen auf die Trassenpreise der DB InfraGO AG und böten zum anderen bessere Möglichkeiten zur Kontrolle der Mittelverwendung. „Die Bundesregierung hat entschieden, dass die geplante Eigenkapitalerhöhung für das Jahr 2025 aufgrund der rechtlichen Verpflichtung und aufgrund der aktuellen Haushaltslage noch ausgezahlt werden soll“, heißt es in der Vorlage. Für die Folgejahre werde die Regelfinanzierung dagegen wieder über Baukostenzuschüsse erfolgen.

[DE] Einschränkungen auf Magdeburg – Berlin

Nach dem Stellwerksbrand in Gerwisch bei Magdeburg ist aufgrund des Schadensumfangs jedoch unklar, wann der Zugverkehr wieder regulär laufen kann. Die Technik wurde durch das Feuer so stark beschädigt, dass das Stellwerk nicht mehr repariert werden kann. Die DB InfraGO und der Hersteller prüfen aktuell, wie eine Kapazitätssteigerung auf der Strecke möglich sein wird.

Die Folgen des Brandes in Gerwisch führen in Kombination mit den Umleitungsverkehren aufgrund der Generalsanierung der Bahnstrecke Hamburg–Berlin sowie den bis 13. Dezember andauernden Bauarbeiten auf der Anhalter Bahn zwischen Berlin Südkreuz und Bitterfeld derzeit zu einer angespannten Betriebslage. Alternative Strecken sind zum Teil sehr stark ausgelastet. Für langlaufende Züge des Personen- und Güterverkehrs sind daher weiträumigere Umleitungen über Roßlau, Wiesenburg und Seddin beziehungsweise Hannover und Stendal erforderlich.

Das Feuer war laut Polizei im Zuge von Wartungsarbeiten ausgebrochen.

[DE] BNetzA: DB InfraGO muss Richtlinien anpassen

Mit Unterstützung von der Kanzlei Niekamp Rechtsanwälte hat die Flex Bahndienstleistungen im Verfahren BK10-23-0076_Z vor der Bundesnetzagentur (BNetzA) einen Beschluss erwirkt. Die DB InfraGO muss ihre Richtlinien zur Weigerung und Abstellung von Zügen (RIL 420.0200 / 420.0209) anpassen:

  • Gründe und Ort einer Zugweigerung müssen in Textform mitgeteilt werden.
  • Vorgeschlagene und abgelehnte Alternativen sind transparent aufzuführen.
  • Die Abstimmung mit dem betroffenen EVU sowie die Unterbreitung von Lösungsvorschlägen erfolgen in einem klar geregelten Prozess.
  • Genutzte Trassen- und Abstellgleise stehen nach einer Weigerung bis zur Räumung bzw. mindestens 48 Stunden kostenfrei zur Verfügung.

Die Beschwerde der Privatbahn ging auf zwei Fälle aus dem Jahr 2022 zurück:

  • Ein Güterzug von Passau nach Bamberg Hafen wurde ohne ausreichende Kommunikation über mehrere Tage hinweg von der DB InfraGO geweigert. Der Zug war ein Probetransport auf der Schiene. Der potenzielle Neukunde konnte nicht für weitere Transporte auf der Schiene gewonnen werden und wechselte daraufhin wieder zurück auf den Lkw.
  • Ein Güterzug nach Hof erreichte sein Ziel erst mit zwei Tagen Verspätung und erheblichem Mehraufwand.

[DE] DB: Rompf verzichtet, Nagl bleibt

Philipp Nagl, seit 2022 Vorstandsvorsitzender der DB InfraGo bleibt im Amt. Der von Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder für die Neubesetzung der Position vorgeschlagene Dirk Rompf hatte am Morgen des 25.09.2025 auf das Amt verzichtet.

Die neue Bahnchefin Evelyn Palla hatte am 22.09.2025 der Presse gesagt, Nagl genieße weiterhin ihr Vertrauen, werde im DB-Konzern bleiben und eine „verantwortungsvolle Position übernehmen“.

Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) hatte gegen die Ablösung von Nagl protestiert und angekündigt, im DB-InfraGo-Aufsichtsrat, in dem sie die Hälfte der Mitglieder stellt, gegen Rompf zu stimmen. Nach den aktuellen Entwicklungen kommentierte der EVG-Vorsitzende Martin Burkert dazu: „Dirk Rompf hat die richtige Konsequenz aus der Debatte der letzten Tage gezogen. Die Bahn braucht einen Neuanfang und der Weg dahin führt nicht durch die Vergangenheit.“

Kritik am Verhalten der EVG kam von der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL). Es sei irritierend, dass „diese Entscheidung in der Außenwirkung auf Basis massiver Störgeräusche einer vermeintlichen Bahngewerkschaft namens EVG“ beruhe. Wer Veränderungen bei der DB AG verhindere verteidige die „fortgesetzte Talfahrt der Eisenbahn in Deutschland“. Die dringend notwendige Reform der DB AG dürfe nicht zu einem parteipolitischen Schachspiel verkommen, so die GDL.

[DE] Erneut Brand in einem Stellwerk

Ein Brand im elektronischen Stellwerk der Deutschen Bahn in Gerwisch bei Magdeburg am Morgen des 23.09.2025 sorgt für eine Streckensperrung. Im Einsatz waren sieben Fahrzeuge der Feuerwehr und über 30 Einsatzkräfte. Der Schaden geht laut Polizei in die Millionen.

Seit einigen Wochen kommt es seit Wochen immer wieder zu Störungen im Bahnverkehr durch Vandalismus und Brandstiftung. Es ermittelt inzwischen auch der Staatsschutz.

[DE] Oberleitung in Uelzen beschädigt

Aufgrund einer wahrscheinlich durch einen Güterzug beschädigten Oberleitung in Uelzen ist der direkte Zugverkehr zwischen Hamburg und Hannover seit dem Morgen des 22.09.2025 unterbrochen. Die Züge werden größtenteils über Rotenburg umgeleitet. 300 m Oberleitung müssen erneuert werden.

[DE] DB InfraGO: Rompf statt Nagl?

Wie die Bild-Zeitung am 20.09.2025 berichtete ist eine Ablösung des seit August 2022 amtierenden Vorstandsvorseitzenden der DB infraGO geplant: Auf Dr. Philipp Nagl soll Ex-Bahnmanager Dirk Rompf übernehmen.

Kurz nach Bekanntwerden der Personalie formte sich Widerstand durch die Arbeitnehmervertreter – die erforderliche Zweidrittelmehrheit im Aufsichtsrat sei deshalb nicht sicher, berichtet der Tagesspiegel. Nach Medienberichten habe Rompf „schon in seiner Zeit als Vorstand der DB Netz AG ein blasses Bild abgegeben“.

Insgesamt sorgte die drohende Abberufung von Nagl in der Presse für Verwunderung. Der Manager galt bislang als Hoffnungsträger. Nach Berichten des Spiegel unter Berufung auf Führungskräfte habe sich Kritik an Nagls detailverliebten Führungsstil zuletzt gemehrt. Im September 2024 verlängerte der Aufsichtsrat der DB InfraGO AG seinen Vertrag um fünf weitere Jahre.