Der slowakische Infrastrukturbetreiber ŽSR hat am 06.10.2025 die Sanierung und Elektrifizierung der Strecke Devínska Nová Ves – Staatsgrenze (Marchegg) mit einem Festakt abgeschlossen. Das Projekt wird zur Verbesserung des grenzüberschreitenden Personen- und Güterverkehrs zwischen der Slowakischen und der Österreichischen Republik beitragen. Die Betriebsgeschwindigkeit wurde von 80 km/h auf 120 km/h erhöht. Für den Güterverkehr besteht neben Bratislava/Petržalka-Kittsee wieder ein zweiter Grenzübergang SK/AT.
Obwohl die vertragliche Bauzeit auf 300 Tage mit Fertigstellungstermin bis zum 27.12.2024 festgelegt war, werden die Arbeiten letztendlich erst am 22. Oktober abgeschlossen sein. Grund dafür waren mehrere schwerwiegende und unvorhersehbare Umstände, die den Bauverlauf erheblich erschwert haben:
- Das Vorkommen gesetzlich geschützter Tiere nicht nur in der Umgebung der Baustelle, sondern auch direkt auf den Bauobjekten. Die Strecke verläuft nämlich durch ein Gebiet mit Naturschutzstufe IV, das Teil des europäischen Netzwerks NATURA 2000 ist.
- Zudem unterbrachen Überschwemmungen im April und September 2024 die Baurbeiten für mehrere Monate.
- Eine dritte schwerwiegende Komplikation war der technisch-statische Zustand der Brücke über den Fluss Morava. Während der Sanierungsarbeiten wurden undokumentierte militärische Eingriffe aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs entdeckt. Dabei handelte sich um einen unterirdischen Bunker, der durch einen Tunnel, der durch die Brückenpfeiler führte, mit einem der Brückenpfeiler verbunden war. Dieses System diente wahrscheinlich dazu, die Brücke im Kriegsfall zu sprengen und anschließend zu zerstören. Gleichzeitig wurde im oberen Teil der Pfeiler eine Betonverstärkung in den Verbindungsstellen der Gewölbe entdeckt, die höchstwahrscheinlich ebenfalls aus derselben Zeit stammte. Aufgrund der Anforderungen der neuen Konstruktion musste dieser Beton entfernt werden.





