[FR] Captrain übernimmt von Millet Rail

Anfang 2025 übernahm Captrain alle Zuschlagstoffzüge aus dem Nexstone-Steinbruch in Raon-l’Étape im Nordosten Frankreichs von Millet Rail. Beladene Züge verkehren zweimal wöchentlich nach Metz Nord und Châlons-en-Champagne sowie einmal wöchentlich nach Woippy. Das Unternehmen betreibt außerdem gelegentliche Züge nach Meaux.

Millet Rail übernahm diesen Verkehr von Colas Rail, als sich diese aus dem Schienenverkehr zurückzogen. Raon-l’Étape liegt jedoch weit entfernt vom Hauptgeschäftsgebiet von Millet Rail in Nordwestfrankreich.

[FR] Intermodal ab Valenton für Norske Skog

Seit 30.06.2025 besteht eine neue Intermodalverbindung zwischen Valenton im südosten von Paris und Golbey in der Communauté d’agglomération d’Épinal.

Operator der wöchentlichen Leistung ist T3M, die Traktion übernimmt RégioRail. Betrieblich wird der Zug als Shuttle zwischen Valenton und dem RégioRail-Hub in Blainville umgesetzt. Von dort aus bestehen Verbindungen nach Golbey. Nach sechs Monaten ist eine Verdichtung auf drei Rundläufe angedacht. Transportiert wird vor allem Recyclingpapier zur Papierfabrik Golbey der Norske Skog sowie Papier und Pappe in Gegenrichtung.

Der Papierhersteller und der RégioRail-Gesellschafter Eurorail arbeiten seit langem zusammen. Insofern verwundert es nicht dass Norske Skog einer der ersten Kunden der EVU-Tochter RégioRail wurde. Eurorail hatte hatte im Oktober 2005 gemeinsam mit der damaligen Veolia Cargo als der ersten „neuen“ Privatbahn Frankreichs Schienenverkehre im Zusammenhang mit der 1992 errichteten Fabrik in Golbey aufgesetzt. Das dort 2006 errichtete Terminal steht Dritten offen und ermöglicht so die Beiladung von Frachten auf Zügen der Norske Skog. Seit 2013 ist RégioRail involviert, Frachten laufen meist über deren Hub Blainville, wo vor allem Züge des Einzelwagenverkehrs konsolidiert werden. Die meisten Frachten nutzen von dort aus einen südgehenden Zug nach Champigneulles nahe Nancy, der gemeinsam mit dem Operateur T3M betrieben wird.

[FR] SNCF veräußert weitere E-Loks

Mitte Juli 2025 kündigte die SNCF über die Website Agorastore die Versteigerung von zehn ehemals von Fret SNCF eingesetzten BB 27000 in der Version für 1.500 V Gleichstrom bzw. 25 kV Wechselstrom (Alstom Prima EL2U) im November an.

Die Lokomotiven 27027, 29, 30, 63, 66, 67, 69, 74 und 79 stammen aus den Chargen 27021 bis 27076, die zwischen März 2002 und März 2003 gebaut wurden. Alle Maschinen wurden nach der Hälfte ihrer Lebensdauer generalüberholt. Andere SNCF-Tochtergesellschaften dürfen nicht bieten.

In der ursprünglichen Ankündigung hieß es, die SNCF werde voraussichtlich 53 Lokomotiven abstoßen. Für 2026 werden weitere Lokverkäufe erwartet, da CFL cargo derzeit eine große Anzahl BB 27000 von Fret SNCF für den Huckepackverkehr Bettembourg – Le Boulou mietet. Diese sollen aber schrittweise durch Stadler Euro6000 ersetzt werden.

Die SNCF veräußerte Anfang des Jahres vier BB 27000 an GCA Traction, die Tochtergesellschaft der Groupe Charles André (GCA).

[FR] Huckepackverkehr Cherbourg – Bayonne eröffnet

Am 17.07.2025 wurde der Huckepackverkehr der „Autoroute Ferroviaire“ Cherbourg – Bayonne für Sattelauflieger von Brittany Ferries von Unternehmenspräsident Jean-Marc Roué, Verkehrsminister Philippe Tabarot und Irlands Botschafter in Frankreich, Niall Burgess, eröffnet.

Nach Testläufen im Frühjahr 2025 startete das Produkt im Mai 2025 mit drei wöchentlichen Rundläufen. Nach Zugang einer weiteren Wagengarnitur wurde ab Juli auf 4 x pro Woche verdichtet. Bis Dezember soll die Ausweitung auf 6 x pro Woche erfolgen.

Grafik: Brittany Ferries

Jeder Zug kann 36 Sattelauflieger in Taschenwagen des Herstellers Lohr befördern, jährlich sollen so 25.000 Lkw-Fahrten von den französischen Straßen auf die Schiene verlagert werden. Die meisten Lkw fahren vom Terminal Bayonne weiter nach Spanien. Der Zugfahrplan ist auf die Fähren zwischen Cherbourg und Rosslare ausgelegt. Seit dem Brexit verzeichnet Brittany Ferries einen Anstieg des Lkw-Verkehrs auf dieser Strecke von 20.000 auf über 90.000 Lkw pro Jahr. Hauptkunde des Zuges ist LKW WALTER mit mehr als 50 % des Aufkommens.

In Cherbourg wurde neben dem Gare Maritime (Fährterminal) und weniger als einen Kilometer von den Fährverladerampen entfernt ein komplett neues Umschlagterminal errichtet. Dieses kann 750 Meter lange Züge aufnehmen, wobei das Lohr-System das gleichzeitige Be- und Entladen von 12 Trailern ermöglicht. Die Kosten des Terminals beliefen sich auf 11,2 Mio. EUR und wurde von Ports de Normandie, der EU, der Region Normandie, dem Département Manche und dem Ballungsraum Cherbourg finanziert. Die Wiederanbindung des Hafens an das nationale Netz erforderte weitere 3,9 Mio. EUR, die von Ports de Normandie und der Zentralregierung finanziert wurden.

Der Bau des Terminals und die Erneuerung der Gleise zum Bahnhof Cherbourg wurden von NGE im Auftrag von SNCF Réseau durchgeführt. Ports de Normandie verhandelt derzeit mit SNCF Réseau über die Übernahme des Hafennetzes. Brittany Ferries nutzt die 2022 gegründete Tochtergesellschaft BAI Rail für das Operating der Züge. Das Unternehmen ist auch Eigentümer der Waggons und beauftragt die SNCF-Tochter Captrain France mit der Traktion. BAI steht übrigens für Bretagne Angleterre Irlande [Bretagne England Irland].

In der ersten Inbetriebnahmephase wird die Leistung mit Dieselloks bespannt und zwischen Poitiers und Bordeaux aufgrund der Tunnelbegrenzung auf der historischen Hauptstrecke über Niort umgeleitet. Ab 2027 soll zwischen St. Pierre-des-Corps (Tours) und Bayonne elektrisch gefahren werden. Zum gleichen Zeitpunkt ist die Inbetriebnahme eines eigenen Terminals in Mouguerre bei Bayonne geplant. Derzeit muss der Zug in Mouguerre geteilt werden, um den Umschlag zu ermöglichen.

Die Inbetriebnahme erfordert insgesamt Investitionen von über 80 Mio. EUR – neben dem Terminal in Cherbourg und der Reaktivierung des Gleises zum Hafen kommen 19 Mio. EUR vom Staat für das neue Terminal in Mouguerre hinzu. SNCF Réseau hat eine Erweiterung des Lichtraumprofiles zwischen Caen und Tours für 3 Mio. EUR durchgeführt und investiert 30 Mio. EUR in die Erweiterung von vier Tunneln auf B+ auf der Hauptstrecke Poitiers – Bordeaux. Brittany Ferries orderte für 14 Mio. EUR 47 Doppelwaggons.

Foto: Captrain

[DE/FR] DB startet Köln – Perpignan

DB Cargo und Transfesa Logistics haben am 16.06.2025 eine gemeinsame Intermodalverbindung zwischen Köln (CTS) und dem nahe der spanischen Grenze liegenden Perpignan (PSCCT) aufgesetzt. Der „Medex“ soll ab September 2025 auf bis zu vier Rundläufe pro Woche verdichtet werden und kann je Zug 36 Trailer befördern.

Auf der Relation hatte sich vor fünf Jahren auch Hupac versucht. Das Produkt startete jedoch aufgrund des Volumeneinbruchs nach dem Auftreten von COVID-19 nicht. Aktuell bedient Hupac Perpignan / Spanien von Antwerpen aus 10 x pro Woche.

[FR] Hexafret: Getreide in die Normadie

Die staatliche Güterbahn Hexafret meldet einen im Juli 2025 startenden Dreimonatsvertrag im Agrarbereich. Dieser umfasst den Transport von 17.000 t Getreide zwischen Region Île-de-France und der Normandie für „ein großes Industrieunternehmen“.

Grafik: Hexafret

[FR] ART: Vierter Multimodaler Bericht

Die französische Verkehrsregulierungsbehörde (L’Autorité de Régulation des Transports , ART) veröffentlichte am 01.07.2025 ihren vierten multimodalen Bericht. Er bietet einen detaillierten Überblick über den Personenverkehr im Jahr 2023 und enthält erstmals eine multimodale Analyse des Güterverkehrs in Frankreich.

Zwischen 2010 und 2023 stagniert der Binnenwarenverkehr in Frankreich bei etwa 330 Mrd. Tonnenkilometern und zeigt sowohl im innerstaatlichen als auch im internationalen Verkehr eine schwache Dynamik. Die historische Dominanz des Straßenverkehrs in beiden Verkehrsströmen hat sich seit 2017 verstärkt: Der Anteil des Schienen- und Binnenschiffsverkehrs am inländischen Güterverkehr beträgt 2023 nur noch 10 % bzw. 2 %. Darüber hinaus konzentriert sich der Güterverkehr wie bereits zuvor auch 2023 auf einen Teil der Schienen-, Straßen- und Binnenschifffahrtsinfrastrukturen, was die Bedeutung des internationalen Verkehrs widerspiegelt.

Der Schienen- und der Binnenschiffsverkehr weisen nach ART-Einschätzung Entwicklungspotenzial auf. Fast 50 % des internationalen Güterverkehrs werden über Seehäfen abgewickelt. Der Schienen- und der Binnenschiffsverkehr erreichen bei deren Abfertigung einen modalen Anteil, der über ihrem nationalen Durchschnitt (22,7 % der Seetransporte) liegt. Dieser Anteil könnte durch eine bessere Koordinierung mit anderen Verkehrsträgern und durch Nutzung des kombinierten Verkehrs, der stetig zunimmt und 2023 fast 40 % des Schienengüterverkehrs ausmacht, noch gesteigert werden. Die Bahn könnte ihren Anteil in bestimmten Marktsegmenten, in denen sie bereits ihre Relevanz und Wettbewerbsfähigkeit unter Beweis gestellt hat (Fernverkehr, Transport schwerer Güter usw.), ebenfalls erhöhen.

[FR] Dunkerque: Modalis betreibt neues Terminal

Der neue Multimodalterminal im Hafen Dünkirchen / Port de Dunkerque wird von Modalis betrieben. Dies gab der Hafenbetreiber jüngst bekannt.

Die Inbetriebnahme der 9,6 Hektar großen Anlage soll im März 2026 nach einem Investment von 26 Mio. EUR erfolgen. Die Kapazität beträgt vier 750 m-Züge pro Tag – so soll die Umschlagsleistung von 50.000 Intermodaleinheiten pro Jahr erreicht werden.

Grafik: Port de Dunkerque