Europorte France (EPF) fährt aktuell mehrfach pro Woche Stahl für ArcelorMittal zwischen den Werken in Dunkerque und Ébange. Grund dafür sind nicht die Streiks bei der SNCF sondern ein temporärer Engpass bei Fret SNCF.

Europorte France (EPF) fährt aktuell mehrfach pro Woche Stahl für ArcelorMittal zwischen den Werken in Dunkerque und Ébange. Grund dafür sind nicht die Streiks bei der SNCF sondern ein temporärer Engpass bei Fret SNCF.

Der 2021 eingeführte Railcoop-Güterdienst Capdenac – Toulouse St. Jory wurde Ende Januar 2023 nach Saint Gaudens verlängert und ersetzt Leistungen der Fret SNCF. Der Zug transportiert Holz zum Fibre Excellence-Werk in Saint Gaudens, fährt aber jetzt nur noch einmal pro Woche.
Die Europäische Kommission hat eine eingehende Prüfung eingeleitet, um festzustellen, ob bestimmte Unterstützungsmaßnahmen Frankreichs zugunsten von Fret SNCF mit den EU-Beihilfevorschriften vereinbar sind.
Mit Ausnahme des Jahres 2021 hat Fret SNCF dauerhaft Verluste erwirtschaftet. In der Zeit von 2007 bis 2019 wurden die Verluste des Unternehmens stets von seiner Muttergesellschaft SNCF durch gruppeninterne Liquiditätsvorschüsse gedeckt, die öffentliche Mittel darstellen, da Fret SNCF vom Staat gehalten und kontrolliert wird.
Zum gegenwärtigen Zeitpunkt hat die Kommission auf der Grundlage ihrer vorläufigen Prüfung Bedenken, dass bestimmte Maßnahmen, die Fret SNCF im Zeitraum 2007-2019 gewährt wurden, nicht mit den EU-Beihilfevorschriften vereinbar sind. Daher hat sie ein eingehendes Prüfverfahren eingeleitet, um festzustellen, ob staatliche Beihilfen vorliegen und, sollte dies der Fall sein, ob diese Beihilfen mit den Beihilfevorschriften vereinbar sind.
Bei diesen Maßnahmen handelt es sich um:
Nun wird die Kommission in einem eingehenden Prüfverfahren untersuchen, ob ihre anfänglichen Bedenken begründet sind. Mit der Einleitung des eingehenden Prüfverfahrens erhalten Frankreich und alle Beteiligten, einschließlich des Beihilfeempfängers, Gelegenheit zur Stellungnahme. Das Verfahren wird ergebnisoffen geführt.
Fret SNCF und deren Tochter Captrain France haben zum 02.01.2023 die 5 x pro Woche laufenden Chemietransporte Le Havre – Carling und Gegenrichtung übernommen. Captrain ist dabei nördlich von Somain tätig, Fret SNCF südlich davon bis Creutzwald. Die letzte Meile entfällt unverändert auf Captrain.

Seit Dezember 2018 hatte Europorte France (EPF) die Leistungen im Auftrag von Total Petrochemicals France (TPF) erbracht. Dabei traktionierte Lineas France die Züge bis Somain, Captrain übernahm die letzte Meile ab Creutzwald.
Die polnische Vermietgesellschaft Eurowagon vermeldet die Übergabe von Sggrs 80′ an den Neukunden Fret SNCF.
Die 12 von Akiem gemieteten Bombardier TRAXX MS (186 184-186, 188-195 und 260) der Fret SNCF haben ein neues Einsatzgebiet.
Die Loks wurden ursprünglich 2011 / 2012 gemietet, um Güterzüge zwischen Nordfrankreich und Belgien zu bespannen und die Klasse BB 36000 zu ersetzen. „Starleistungen“ waren 3.600 t schwere Stahlzüge für ArcelorMittal von Dunkerque nach Lüttich. Ergänzend wurden Leistungen zwischen Somain und Antwerpen erbracht.
Jüngst entfielen die Stahlzüge wegen einer Veränderung der Logistik des Auftraggebers. Die TRAXX wurden aus diesem Grund umgesetzt und arbeiten nun regelmäßig von Antwerpen nach Le Bourget (Paris) und seltener von Antwerpen nach Woippy. Dies reduziert den Bedarf an Lokomotiven der Klasse BB 27000, die jetzt einer Mid-Life-Überholung unterzogen werden.
Fret SNCF hat zwölf weitere Dieselloks der Reihe BB 60000 (Vossloh GA 1000 AS, Baujahre 2006 bis 2011, 175 Loks in Dienst gestellt) veräußert. Käufer der Maschinen ist das Gleisbauunternehmen Eiffage Rail Services (ERS). Fret SNCF nutzt die Loktype für den schweren Verschub sowie Streckenleistungen. Beides Bereiche, die in den letzten Jahre stark zurückgingen.
Fret SNCF hatte 2017 fünf Loks an ETF-Eurovia Travaux Ferroviaires verkauft und 20 an SNCF Infra abgegeben. Zwei Maschinen lieferte Alstom an E-Génie, die später an Travaux du Sud-Ouest (TSO) übergingen.
Die im Verbund Fret SNCF / Captrain Italia gefahrenen Stahltransporte (ca. 20.000 t / Woche) für ArcelorMittal wurden um eine neue Relation erweitert: Sie führt von Creil in Frankreich via Modane nach Marcianise nördlich von Neapel.
Die SNCF-Tochter VIIA verdichtet die Frequenzen des seit März 2016 bestehenden Intermodalproduktes „Britanica“ Le Boulou – Calais. Aktuell 6 x pro Woche angeboten fahren die vor allem Trailer mit Frachten Spanien – UK v.v. befördernden Züge ab Februar 2022 mit acht Rundläufen pro Woche. Die Traktion übernimmt Fret SNCF.
Die SNCF-Tochter Geodis hat am 18.01.2022 eine neue Intermodallinie gestartet. Diese verbindet Noisy-le-Sec in Frankreich mit Novara in Italien. Die betriebliche Durchführung koordiniert Novatrans, die Traktion realisieren, Fret SNCF, Sibelit, BLS Cargo und Captrain Italia (CTI).
