[ME/AL] Modernisierung Podgorica – Tuzi (Gr) geplant

Montenegros Eisenbahninfrastrukturunternehmen Željeznička infrastruktura Crne Gore plant die Modernisierung des Mittelmeer-Eisenbahnkorridors auf dem Abschnitt zwischen Podgorica und der Grenze zu Albanien. Der 25 km lange Abschnitt der Gesamtstrecke von Podgorica (ME) nach Vlorë (AL) ist Teil der indikativen Ausweitung des TEN-V-Kernkorridors auf die Nachbarländer.

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Dies geht aus der Entscheidung der Umweltschutzbehörde an dieses Unternehmen hervor, in der es heißt, dass es nicht erforderlich ist, eine Umweltverträglichkeitsprüfung dafür zu erstellen.

Der 1986 eröffnete Abschnitt ist eingleisig, nicht elektrifiziert und für eine Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h ausgelegt. Es ist für den Transport von Personen und Gütern vorgesehen, wird jedoch seit seiner Eröffnung nur für den Güterverkehr genutzt (maximal 300.000 Bruttotonnen Güter pro Jahr in den letzten zehn Jahren). Er befindet sich derzeit an vielen Stellen in einem schlechten Zustand, und die zulässige Höchstgeschwindigkeit musste auf einigen Teilabschnitten deutlich reduziert werden (jetzt 30 km/h). Darüber hinaus erfüllt der Abschnitt nicht die Mindeststandards in Bezug auf das TEN-V-Netz (Länge der Weichen und Signalisierung).

Um diese Situation zu verbessern, ist es notwendig, die Eisenbahnstrecke zu modernisieren und zu elektrifizieren, um eine weitgehende Angleichung an die TEN-V- und TSI-Normen mit minimalen Abweichungen von der bestehenden Strecke zu erreichen. Zusammen mit der Modernisierung der Eisenbahnstrecke in Albanien wird durch das Projekt ein durchgehender Schienenverkehr zwischen Montenegro und Albanien geschaffen.

Folgende Modernisierungsarbeiten sind vorgesehen:

  • Verbreiterung des Damms von derzeit 5,70 m auf die üblichen 6,60 m, um Platz für Notfalleinsätze zu schaffen und die Installation von Fahrleitungsmasten zu ermöglichen
  • Bau einer Eisenbahn nach internationalen Normen
  • Bau einer Betonfahrbahn in allen bestehenden Tunneln
  • Ausbau und Reinigung der Tunnel, Durchlässe und Entwässerungsrinnen sowie Schutz von Brückenpfeilern
  • Umbau der seitlichen Entwässerung
  • Elektrifizierung der Strecke
  • Installation von Signal- und Telekommunikationsanlagen, die Umzäunung des gesamten Bahnkörpers und die Installation von Lärmschutzwänden
  • Maßnahmen zum Schutz vor Erdrutschen und zur Böschungssanierung.

Das Projekt sieht auch den Abriss des bestehenden und den Bau eines neuen Bahnhofsgebäudes am Bahnhof Tuzi mit einer Gesamtfläche von 1.400 m² vor, um alle notwendigen Einrichtungen für Personen- und Güterverkehr sowie für Pass- (und Zoll-) Kontrolle zu schaffen.

[RS/ME] Wieder Fiat-Pkw nach Bar

Die Lieferung von fabrikneuen Fiat-Pkw vom serbischen Herstellerwerk in Kragujevac per Bahn zum Hafen Bar in Montenegro ist wieder angelaufen. Transportiert werden Fahrzeuge des neuen Modells Fiat Grande Panda – als Logistiker agiert Milšped.

Der Export von per Bahn angelieferten Pkw über den heutigen „Port of Adria“ hat eine langjährige Tradition. Schon der serbische Hersteller Zastava nutzte vor der Übernahme durch Fiat diesen Weg zum Export unter anderem in die USA. Unter Regie des Automobillogistikers Mosolf nahmen lange Jahre pro Woche bis zu 12 Ganzzüge mit Fiat 500 L den Weg per Bahn in den Mittelmeerhafen zur Umladung auf Schiffe zum Export nach Italien und andere Länder. Zuletzt war das Bahnengagement zum Erliegen gekommen.

Foto: Port of Adria

[RS/ME] Rückkehr der Pkw-Transporte

Die Güterbahn Montecargo hat die Rückkehr der Transporte von Fiat-Pkw vom serbischen Werk in Kragujevac (Nachfolgeunternehmen von Zastava) zum Hafen von Bar im September 2024 angekündigt. Die mit bis zu 12 Umläufen pro Woche für den Automobillogistiker Mosolf gefahrenen Leistungen waren in der Corona-Pandemie ausgelaufen.

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[ME] Montecargo in Bedrängnis

Das staatliche montenegrinische Eisenbahnunternehmen Montecargo hat kürzlich Güterwagen und Container beschafft, die für den Transport von Kupferkonzentrat benötigt werden, nachdem die Behörden dessen Transport aufgrund der registrierten Luftverschmutzung im Hafen von Bar verboten hatten. Dieses Verbot erforderte Änderungen an der Technologie für die Be- und Entladung.

Die Unterbrechung des Transports von Kupferkonzentrat sowie der Streik der Bauxitarbeiter, in dessen Folge Montecargo kein Bauxit transportieren konnte, führten zu einem erheblichen Umsatzrückgang im Unternehmen und zu einer Verzögerung bei der Zahlung der Löhne. Beide Probleme sind nun beseitigt und der Transport wurde zum 01.07.2024 wieder aufgenommen. Bis wieder Kupferkonzentrat die Anlagen der Serbia Zijin Copper in Bor, Serbien, per Bahn gen Montenegro verlassen wird, könne es aber noch mindestens einen Monat dauern, da weitere 350 Güterwagen der Gattung Rgs und 700 Container zu beschaffen seien, hieß es.

Der Betrieb von Montecargo wurde auch durch die jüngste Blockade ehemaliger Arbeiter der bankrotten Bauxitmine in Nikšić gefährdet, die das Plateau der Erzmine Seoca aufgrund von Ansprüchen an sie blockierten. Diese Blockade hat das Geschäft von der Aluminiumhütte Uniprom KAP, dem Hafen von Bar und anderen Eisenbahngesellschaften direkt gefährdet. Da sich die staatliche Wirtschaft zersplittert auf dem untersten Niveau befinde, ohne Massenproduktion, gibt es keinen Inlandstransport mehr für ihre Bedürfnisse. Aus diesem Grund konzentriert sich Montecargo nur auf den internationalen Transport zum und vom Hafen von Bar und den Transport von Bauxiterz für den Export.

Die Presse berichtete, dass zeitgleich mit den bestehenden Problemen auch der montenegrinische Ableger der serbischen Privatbahn Kombinovani Prevoz (KP) angetreten sei, um das Geschäft des staatlichen Unternehmens zu übernehmen. Montecargo sei gegenüber diesem benachteiligt, da dieses nicht unter den gleichen Bedingungen wie Montecargo arbeite, denn es stelle pensionierte Lokführer und Arbeiter der Željeznički prevoz Crne Gore AD (ŽPCG) ein, die für einen privaten Betreiber weiterhin arbeiten dürfen, nicht aber für Montecargo.

[RS/ME] Kombinovani prevoz neu nach Bar

Die serbische Güterbahn Kombinovani prevoz (KP) verkehrt neu regelmäßig mit 2.200 Nettotonnen schweren Getreidezügen von Serbien zum montenegrinischen Hafen Bar. Die erste Leistung erreichte den Zielbahnhof am 23.05.2024, die Traktion wird mit TRAXX-Loks von Railpool realisiert.

Der Lastlauf Belgrade – Bar kann in weniger als 24 h absolviert werden, der Leerzug in Gegenrichtung benötigt sogar nur 12 Stunden.

Foto: Kombinovani prevoz

Kombinovani Prevoz: Markteintritt in Montenegro

Die serbische Güterbahn Kombinovani Prevoz (KP) hat den operativen Markteintritt im Nachbarland Montenegro vollzogen und am 09.09.2023 den ersten Güterzug bespannt.

Kombinovani Prevoz Montenegro (KPM) besteht seit September 2021 und verfügt seit 03.10.2022 über ein Sicherheitszertifikat. Angedacht sind Verkehre zum Mittelmeerhafen Bar sowie mit Albanien, das per Bahn nur über Montenegro erreichbar ist. Aktuell sind zwei Bombardier TRAXX F140 AC2 von Railpool (185 691, …) für Verkehre in Montenegro zugelassen. Geplant ist außerdem die Zulassung von Dieselloks des Herstellers ČKD sowie Siemens Vectron MS.

Kombinovani Prevoz ist somit in Serbien, Kroatien und Montenegro tätig. Die Gruppe hat 200 Mitarbeiter, verfügt über mehr als 20 Loks und beförderte im vergangenen Jahr 1,846 Mio. t.

Foto: Kombinovani Prevoz

Mehr Kupfertransporte über den Hafen Bar

Der Umschlag von Kupferkonzentrat im montenegrinischen Hafen Bar soll in den kommenden Jahren stark ansteigen. Für 2021 wird von 350.000 bis 400.000 t ausgegangen, für die beiden kommenden Jahre wurden jüngst 700.000 t vereinbart. Ein entsprechendes Treffen des Hafenbetreibers Luka Bar sowie der Bahnunternehmen Montecargo und Srbija Kargo sowie der Trans Cargo Logistic (TCL) der Familie Vukićević und des Kunden Serbia Zijin Bor Copper (ex RTB Bor) fand am 09.06.2021 in Bar statt.