Erste polnische H2-Rangierlok von PESA

Der Schienenfahrzeughersteller Pesa Bydgoszcz baut derzeit seine erste wasserstoffbetriebene Lokomotive „Hydrogen Ready“ und ihre Komponenten. Die Prototyp-Lok basiert auf der Gama-Reihe und soll bis Ende 2021 fertiggestellt werden.

Es handelt sich um eine Mittelführerstandslok, die für den Rangierbetrieb auf Bahnhöfen oder in Industrieanlagen ausgelegt ist. Die ersten Komponenten sind bereits fertig, darunter der Rahmen und eine in Kanada produzierte Wasserstoffzelle.

Grafik: Pesa

Aufgrund der Absage der Innotrans-Messe wurde die Premiere der Wasserstofflok auf die Trako-Messe im September 2021 verschoben. Der Herstellungsprozess befindet sich in der Endphase, bis 2022 soll sie zertifiziert und voll funktionsfähig sein. Der Prototyp wird dann auf dem Gelände der Orlen-Raffinerie in Płock getestet.

Pesa arbeitet seit Dezember 2019 an dem Projekt einer wasserstoffbetriebenen Lok in Zusammenarbeit mit der polnischen Ölraffineriegruppe PKN Orlen, die den Wasserstoff als Brennstoff liefern wird. Es wird ein Fahrzeug sein, das mit einer Wasserstoffzelle aufgerüstet werden kann, wenn dieser Kraftstoff besser verfügbar ist. In vier Jahren sollen auch Batterie-Wasserstoff-Triebzüge angeboten werden.

Orlen KolTrans legte um 2 % zu

Im vergangenen Jahr steigerte die polnische Güterbahn Orlen KolTrans das Transportvolumen gegenüber 2019 um 2 % auf ca. 6,7 Mio. Tonnen. Dies ist trotz durch Pandemie eingefrorener Wirtschaft hauptsächlich auf die Übernahme neuer Transportdienstleistungen innerhalb der Gruppe zurückzuführen.

Entscheidend war die Akquisition von neuen, bisher nicht abgewickelten Raffinerie- und Petrochemietransporten von der Kapitalgruppe PKN Orlen, die bisher von anderen Spediteuren bedient wurden. Der Anteil von Orlen KolTrans an den Transporten der Gruppe stieg von 40 % auf 85 %. Im Verkehr zwischen Polen und der Tschechischen Republik wurden dank der Zusammenarbeit mit Orlen Unipetrol Doprava, der tschechischen Bahngesellschaft der Orlen-Gruppe, fast alle Züge ohne externe Beförderer betrieben.

Die Orlen-Gruppe möchte nach der Kapitalübernahme von Lotos eine noch stärkere Marktposition haben, was eine weitere intensive Expansion in ausländische Märkte und den Aufbau eines starken Multi-Energie-Konzerns ermöglichen soll. Die Entwicklung der eigenen Transportkompetenzen innerhalb der Orlen-Gruppe sind Teil der Akquisitionsprozesse von PKN Orlen, insbesondere der Übernahme der Lotos-Gruppe. Die Bahngesellschaft Orlen KolTrans geht dabei jedoch in der viel größeren Firma Lotos Kolej auf. Lotos Kolej ist in Bezug auf die Transportleistung nach PKP Cargo das zweitgrößte Unternehmen im polnischen Schienengüterverkehr.

Der Prozess der Modernisierung des Rollmaterials der Orlen KolTrans soll fortgesetzt werden. Diesellokomotiven werden schrittweise ausgemustert und durch Elektrolokomotiven ersetzt, die mit einem Dieselmodul ausgestattet sind. Nur Diesellokomotiven, welche die neuen Emissionsstandards erfüllen, werden modernisiert und verbleiben in der Flotte.

Das Unternehmen plant auch die Übernahme des Betriebs von neuen Strecken und Kunden innerhalb der Orlen-Gruppe, wie z. B. Orlen Paliwa oder Energa (Kohletransporte).

Weitere TRAXX MS für Rpool

Der Bestand an Bombardier TRAXX F140 MS KG10 (DE-AT-PL-CZ-SK-HU-NL) wird bei Railpool weiter ausgebaut. Nach den 2019 gelieferten Maschinen 186 530+531 werden die folgenden, teilweise schon Ende 2019 fertiggestellten Loks planmäßig seit Sommer 2020 übernommen:

  • 186 530 Orlen KolTrans
  • 186 531 CFL cargo
  • 186 532 Orlen KolTrans
  • 186 533 Orlen KolTrans
  • 186 534 METRANS Rail

Zudem sind aktuell bereits folgende, in 2020 gebaute Loks testweise beim Kunden im Einsatz. Die offizielle Übernahme durch Railpool wird sukzessive erfolgen:

  • 186 535 LOTOS Kolej
  • 186 536 HSL Logistik
  • 186 537 METRANS Rail
  • 186 539 METRANS Rail
HSL 186 536 + graantrein, Elst, 16-09-2020
Quelle: https://www.flickr.com/photos/146559560@N07/50349345562/