[PL] Terminal Bydgoszcz nur auf dem Papier

Das intermodale Terminal, welches am Bahnhof Emilianowo bei Bydgoszcz/Bromberg im Rahmen des Nationalen Wiederaufbauprogramms gebaut werden sollte, befindet sich seit fast einem Jahr in Liquidation. Diese ist weder abgeschlossen, noch ist die Gründung eines neuen Unternehmens bekannt. Laut Gericht sind die Liquidationsanträge fehlerhaft.

Mehrheitsaktionär des Unternehmens ist das Nationale Zentrum für die Förderung der Landwirtschaft (KOWR) – eine staatliche Institution, die sich mit der Entwicklung ländlicher Gebiete befasst. Die anderen Vertragspartner sind die Woiwodschaft Kujawien-Pommern, die Polnischen Staatsbahnen (PKP), die Gemeinde Nowa Wieś Wielka, die Hafenbehörde Gdynia, der Industrie- und Technologiepark Bydgoszcz und PKP Cargo.

Das Unternehmen verfügte jedoch nicht über die Mittel, um das Projekt fortzusetzen und auch keine Grundstücke, auf denen die Investition getätigt werden könnte. Nach Angaben von PKP Polskie Linie Kolejowe wurden die Gesamtkosten für den Bau auf etwa 250 Mio. PLN (59 Mio. EUR) geschätzt.

Das einzige Vermögen des Unternehmens ist die Umweltgenehmigung. Die Gesellschafter des Unternehmens beschlossen Ende Januar, die Genehmigung im Rahmen der Unternehmensliquidation zu verkaufen. Geplant war, dass der Industrie- und Technologiepark Bydgoszcz sie erwerben würde.

Nach dem Machtwechsel Ende 2023 begann sich das KOWR von diesem Projekt zu distanzieren. Es hieß, dass das gesamte Investitionsprojekt nicht in den Aufgabenbereich des KOWR falle. Noch deutlicher äußerte sich Jan Szopiński, stellvertretender Leiter von KOWR, ehemaliger stellvertretender Marschall der Woiwodschaft und ehemaliger stellvertretender Bürgermeister von Bydgoszcz: „KOWR ist nicht dazu da, eine Eisenbahn oder einen Umschlagbahnhof zu bauen.“