RbT pachtet Heimboldshausen – Schenklengsfeld

Die RbT Regiobahn Thüringen GmbH und der Werra-Fulda-Bahn Verein (WFBV) haben einen Pachtvertrag für die Strecke Heimboldshausen – Schenklengsfeld unterzeichnet. Für das Ziel der Reaktivierung des Güterverkehrs sind die beiden Mitgliedskommunen Schenklengsfeld und Hohenroda frühzeitig in die Planungen eingebunden worden, denn im Hinblick auf zukünftige Gewerbegebiete könnten diese von einer Bahnanbindung profitieren. Als nächsten Schritt will die RbT nun eine Baugleiserklärung beantragen, um die Gleise freischneiden und für Instandsetzungsarbeiten mit Baufahrzeugen befahren zu dürfen.

Der WFBV war 1994 für den Erhalt der im Jahr zuvor eingestellten Hersfelder Kreisbahn gegründet worden. Nach dem Gleisabbau zwischen Bad Hersfeld und Schenklengsfeld im Jahr 1999 konzentrieren sich die Bemühungen auf das Reststück nach Heimboldshausen, das der Verein im Jahr 2009 von der Hersfelder Eisenbahn GmbH (HEG) übernahm. Ein regelmäßiger Fahrbetrieb kam nie zustande, und im Frühjahr 2017 wurde die 12 km lange Strecke wegen fehlenden Nachwuchses und weitgehend aufgebrauchten Kapitals bei Ebay zum Verkauf angeboten. Nach längerer Debatte um Kaufpreis und Bindefristen gab die Gemeinde Schenklengsfeld im Februar 2022 ein Kaufangebot von 35.000 EUR ab. Im August votierte die Mitgliederversammlung des Vereins schließlich für die langfristige Verpachtung an die RbT, welche mit Sitz in Vacha u. a. die benachbarte Strecke Unterbreizbach – Vacha – Bad Salzungen betreibt. Da ein Großteil des Gleisfeldes im Schenklengsfelder Bahnhof in Besitz der Gemeinde Schenklengsfeld steht, hat sich das Gemeindeparlament im Dezember ebenfalls für die Verpachtung der gemeindlichen Grundstücke an die RbT ausgesprochen.

Der Schenklengsfelder Landhandel Brenzel hat bereits Interesse bekundet, da er durch Strukturwandel eine Größe erreicht hat, die den Bahntransport wieder interessant mache, und durch den Konzentrationsprozess auf der Abnehmerseite würden Mühlen heute teilweise 400 bis 500 t pro Tag verarbeiten und lassen ihre Rohware zunehmend in Ganzzügen per Bahn anliefern. 1.000 t Getreide auf einmal per Schiene zu transportieren, sei arbeitsökonomisch sinnvoller, als dieselbe Menge mit 40 Lastwagenfahrten und mit dem entsprechenden Personalaufwand zur Mühle oder zum Umschlagplatz im Hafen zu bringen, ganz abgesehen von Umwelt-Aspekten und der zunehmenden Lkw-Fahrer-Knappheit. Könnte er 15.000 t Getreide pro Jahr in Schenklengsfeld auf den Zug verladen, betont der Landhändler, der einen möglichen Start mit 5.000 t in fünf Ganzzügen anpeilt, würde er in eine Verladeeinrichtung investieren. Der Landhandel liegt direkt an der Strecke, vom Gleisanschluss, dessen ehemaligen Gleiskörper das Unternehmen derzeit als Lagerfläche nutzt, ist sogar die Anschlussweiche noch vorhanden. Auch Dünger könnte in kompletten Zügen über die Schiene geliefert werden, wenngleich Getreide den größeren Anteil seiner Transportmenge ausmachen würde.

Lizenzen im Mai 2021

Ein single safety certificate (ssc) erhielten im Mai 2021:

  • KÁRPÁT Vasút Vasútüzemi Szolgáltató Kft. für Ungarn, gültig vom 01.05.2021 bis 30.04.2026
  • Nordlandrail GmbH für Deutschland, gültig vom 03.05.2021 bis 02.05.2026
  • DeltaRail GmbH für Deutschland, gültig vom 05.05.2021 bis 04.05.2026
  • Transagent Rail d.o.o. für Kroatien, gültig vom 10.05.2021 bis 09.05.2023
  • CFI – Compagnia Ferroviaria Italiana S.p.A. für Italien, gültig vom 11.05.2021 bis 12.06.2024
  • BSAS EisenbahnverkehrsGmbH & Co. KG für Deutschland und Österreich, gültig vom 20.05.2021 bis 19.05.2026
  • Trafikverket für Schweden, gültig vom 25.05.2021 bis 24.05.2026
  • boxXpress.de GmbH für Deutschland und Ungarn, gültig vom 27.05.2021 bis 26.05.2026
  • Ten Rail, železniški tovorni promet, d.o.o. für Slowenien, Kroatien und Österreich; gültig vom 27.05.2021 bis 26.05.2026

Die RbT Regiobahn Thüringen GmbH erhielt zudem eine seit 20.05.2021 gültige EVU-Zulassung für Deutschland.