Neues Netzwerk zur Stärkung des Einzelwagenverkehrs

Verschiedene deutsche Schienengüterverkehrsunternehmen wollen ab sofort enger und abgestimmter zusammenarbeiten, um den Einzelwagenverkehr in Deutschland voranzubringen. Dafür haben sie gemeinsam das „Netzwerk Zukunft Einzelwagenverkehr“ gegründet.

Zu den Gründungsmitgliedern zählen insgesamt zwölf Güterbahnen: Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG), Bentheimer Eisenbahn (BE), Chemion Logistik, DB Cargo, duisport rail, Flex Bahndienstleistungen, Kreisbahn Siegen-Wittgenstein (KSW), Mindener Kreisbahnen (mkb), RheinCargo, Rheinhafen Krefeld, SWEG Südwestdeutsche Landesverkehrs-AG und Westfälische Landes-Eisenbahn (WLE). Die Koordination des Netzwerks läuft federführend über den Branchenverband VDV und wird vom Netzwerk Europäischer Eisenbahnen (NEE) unterstützt.

Folgende konkrete Ziele verfolgen die Mitglieder im Rahmen des Netzwerks Zukunft Einzelwagenverkehr:

  • Die Partner bekennen sich dazu, im Einzelwagenverkehr ein gemeinsames Netzwerk zu betreiben.
  • Das Netzwerk und seine vielfältigen Möglichkeiten werden mit einem starken Marketing eine breitere Wahrnehmung im Markt erhalten und so das Ziel einer gemeinsamen Verkehrsverlagerung zu ermöglichen. Alleinstellungsmerkmale sind zentraler Bestandteil der Kommunikation.
  • Neben dem Bekenntnis aller Produktions-Partner, sich im Netzwerk gegenseitig den Einkauf von Einzelwagentransporten zu ermöglichen, werden Angebotsprozesse und somit auch die Wettbewerbsfähigkeit im intermodalen Wettbewerb Straße – Schiene und somit auch der Wettbewerb insgesamt verbessert.
  • Die Partner werden eine zuverlässige Übersicht über die bestehenden klassischen und multimodalen Verlademöglichkeiten im Einzelwagenverkehr veröffentlichen und sicherstellen, dass die neue Gleisanschlussförderung in der verladenen Wirtschaft bekannt ist. Damit wollen wir neue Zugangspunkte und neue, multimodale Verkehre im Einzelwagenverkehr entstehen lassen.
  • Es wird sichergestellt, dass die Partner im Netzwerk rechtzeitig über technische Innovationen in der Wagenflotte informiert sind, um diese neuen Möglichkeiten in echte Vorteile für Kunden und Nutzer umzuwandeln.
  • Die Partner arbeiten gemeinsam an der Digitalisierung der operativen Transportprozesse und streben einen standardisierten Datenaustausch an. Damit schaffen wir neben der Optimierung der betrieblichen Zusammenarbeitsmodelle die Voraussetzungen für ein zukunftsfähiges und qualitativ hochwertiges Netzwerk
  • Die Partner beachten bei allen kooperativen Handlungen die Bestimmungen des Kartellrechtes.

Neben den Güterbahnen, die von Beginn an dieses Netzwerk maßgeblich tragen, sollen sich möglichst bald viele weitere Partnerunternehmen aus der Branche anschließen, um das Netzwerk breit aufzustellen. Zusätzlich zu den Güterbahnen können weitere Verbände oder Unternehmen, auch aus anderen Branchen, dem Netzwerk Zukunft Einzelwagenverkehr als sogenannte Unterstützer beitreten.

Alle Infos zum Netzwerk Zukunft Einzelwagenverkehr: www.netzwerk-einzelwagenverkehr.de

Lineas elektrisch via München nach Wolfurt

Seit 03.05.2021 erfolgt die Fahrt des Lineas Green Xpress-Zuges von Antwerpen nach Wolfurt von Augsburg mit E-Lok via München-Laim Rbf und Memmingen. Zuvor hatte die mit der Traktion südlich von Recklinghausen beauftragte RheinCargo den Zug in Augsburg an eine Diesellok der RTS Rail Transport Service übergeben. Ab Lindau übernimmt ecco rail mit E-Lok der RheinCargo.

2016 908 mit DGS 45171 Augsburg- Wolfurt bei Görwangs
Noch mit RTS. Quelle: https://www.flickr.com/photos/141410353@N04/51159552680

evb fährt Holz ab Osberghausen

Die evb Logistik konnte am 26.04.2021 einen neuen Verkehr starten und transportiert nun 2 x pro Woche Rundholz aus Osberghausen nahe Gummersbach im Auftrag der Schwaiger Holzindustrie nach Hengersberg. Für den lokalen Verschub wurde eine Kleinlok des Typs Köf III am 19.04.2021 per Straßentieflader angeliefert. Den Vorlauf bis Köln-Kalk Nord übernimmt RheinCargo mit einer Diesellok.

Um die Verladung zu ermöglichen kooperieren mehrere Parteien: Die Laderampe ist Eigentum der Gemeinde Engelskirchen, der Holzlagerplatz befindet auf einem ehemaligen Schrottplatz und ist somit Privateigentum. Das Ladegleis selbst ist im Besitz der Rhein-Sieg-Eisenbahn (RSE), die auch die Rangierfahrten besetzt. Für die Instandsetzung des 25 Jahre brach liegenden Gleises investierte die Schwaiger Holzindustrie rund 20.000 EUR. Im Gegenzug sicherte sich das Unternehmen exklusiv den einzigen Bahnumschlagplatz für Holz im Oberbergischen Kreis – nächstgelegene Möglichkeit ist Brügge bei Lüdenscheid im Märkischen Kreis.

Leerwagenzuführung am 25.04.2021 bei Neuwied-Feldkirchen. Foto: Clemens Schumacher/Xilo
Quelle: evb Logistik

RheinCargo begrenzt Mengenverluste

Der Logistik-Dienstleister RheinCargo hat sich im Coronajahr 2020 trotz der teilweise dramatischen Marktsituation nach eigener Einschätzung stabil aufgestellt. Dank der Verbindung der Verkehrsträger Wasserstraße und Schiene gelang es dem Unternehmen, covidbedingte Mengenrückgänge zu begrenzen. Mit 41 Millionen Tonnen im gesamten Jahr 2020 umgeschlagener und transportierter Güter lag RheinCargo auch um etwa 11,5 Prozent unter dem Vorjahreswert. 2019 hatte das Unternehmen insgesamt noch 46,3 Millionen Tonnen bewegt.

Die Bahnsparte kam im abgelaufenen Jahr auf ein Transportvolumen von 18,63 Millionen Tonnen im Vergleich zu 21,87 Millionen Tonnen im Vorjahr. Pandemiebedingte Mengenverluste gab es insbesondere im Bereich der Mineralöl- und Kerosintransporte. Der Geschäftsbereich „Werks- und Industriebahnen“ konnte 2020 entgegen dem Trend sogar zulegen.

Für 2021 wagen die beiden RheinCargo-Geschäftsführer Wolfgang Birlin (Güterbahn) und Jan Sönke Eckel (Häfen) angesichts der Unberechenbarkeit der Pandemie keine Prognose.

RheinCargo testet Vectron Dual Mode

Das nächste EVU, das die Testlok 248 004 einsetzt ist RheinCargo. Geplant ist die Übernahme des Siemens Vectron Dual Mode am 25.02.2021 in Hamburg, nachfolgend sollen Containerzüge Hamburg – Schweinfurt und Schweinfurt – Regensburg bespannt werden. Außerdem ist ein Einsatz vor den Mineralölzügen nach Aichstetten und Kempten geplant. Die Rückgabe soll am 5. März erfolgen.

RheinCargo und Vinnolit weiten Zusammenarbeit aus

Der Logistik-Dienstleister RheinCargo und der führende europäische PVC-Anbieter Vinnolit haben sich darüber verständigt, ihre langjährig bestehende Partnerschaft weiter auszubauen. Ein neuer langlaufender Vertrag verdeutlicht den beiderseitigen Wunsch nach Kontinuität. Dem Vernehmen nach soll eine Laufzeit bis zum Ende des Jahrzehnts vereinbart worden sein. Um eine Ausweitung der Zusammenarbeit möglich zu machen, baute RheinCargo im Hafen Köln-Godorf ein neues Salzlager und erwarb Spezialwaggons für Salztransporte.

Der Vertrag umfasst den Transport von Steinsalz zu den Vinnolit-Produktionsanlagen in Hürth-Knapsack. Zudem transportiert RheinCargo für Vinnolit Natronlauge per Eisenbahn. Um größere Mengen umschlagen und transportieren zu können, hat RheinCargo auf dem Hafengelände in Godorf eigens ein Salzlager errichtet. Das Zwischenlager erhöht die Versorgungssicherheit des Kunden.

Das neue Zwischenlager im Hafen Godorf. Foto: RheinCargo

Im Dezember 2020 wurden zudem 28 neue Spezialwaggons ausgeliefert. Wichtigste Innovation ist dabei ein neuartiges Drehgestell, das über eine Federung aus Gummi verfügt und somit nicht rosten kann. Gegenüber den bisherigen Wagen weisen die neuen Modelle eine um rund 10 Tonnen höhere Lastgrenze auf.

Die neuen Salzwagen der RheinCargo. Foto: RheinCargo

Neue Falns für RheinCargo

RheinCargo hat 28 neue Falns 273 des Herstellers Transwagon aus Burgas [BG] beschafft, die am 08.12.2020 im Rheinland eintrafen. Diese sind für die bis zu drei Mal pro Tag laufenden Steinsalztransporte Köln-Godorf Hafen – Hürth (Vinnolit GmbH) bestimmt und ersetzen ältere Fahrzeuge, die aufgrund starker Korrosionsschäden ausgemustert werden.

Geliefert wurden die speziell für die Salztransporte ausgerüsteten Fahrzeuge vom langjährigen Kooperationspartner On Rail mit Sitz in Mettmann. Wichtigste Innovation der Waggons ist das neuartige Drehgestell des Herstellers „Waggonbau Niesky“ aus der Nähe von Görlitz, das über eine Federung aus Gummi verfügt – denn diese kann nicht rosten.

Mit 192 034 bespannte einer der neuen Smartron den Zug ab Passau. Foto: Matthias Müller
Der Überführungszug kurz vor dem Ziel. Foto: Matthias Müller
Die Vorgänger. Foto: Karl Arne Richter

Dyckerhoff reaktiviert Gleisanschluss

Nach 15 Jahren ohne Nutzung reaktiviert Dyckerhoff im Stammwerk Amöneburg nahe Wiesbaden den Gleisanschluss. Beraten und unterstützt wird der Zement- und Transportbetonhersteller dabei von der RheinCargo, die seit Jahren auch als Bahnpartner für die Gruppe tätig ist. Der Premierenbefahrung erfolgte am 10.11.2020, über regelmäßige Anbindungen wird aktuell noch verhandelt.

Der Bahnanschluss soll das Industrieunternehmen unabhängiger von bestehenden Verkehrswegen machen. So habe beispielsweise der sehr niedrige Stand des Rheins vor zwei Jahren gezeigt, wie wichtig es sei, auf alternative Transportwege zurückgreifen zu können.

Der Premierenzug in Amöneburg. Foto: Dyckerhoff

Lineas fährt nach Schwaben und Wolfurt

Ab dem 15.12.2020 verbinden drei Green Xpress-Züge der belgischen Güterbahn Lineas pro Woche Antwerpen mit Langweid-Foret nördlich von Augsburg in der süddeutschen Region Schwaben und weiter mit Wolfurt in der österreichischen Region Vorarlberg. Ein Halt in Recklinghausen ermöglicht zudem eine direkte Bahnverbindung mit dem Ruhrgebiet. Zwischen Recklinghausen und Augsburg wird die Traktion dabei bei der RheinCargo eingekauft.

Grafik: Lineas

In Schwaben wird der Großspediteur Karl Schmidt seine Bahnaktivitäten intensivieren und seine Gleise auch für externe Kunden öffnen, um eine Verlagerung von der Straße auf die Schiene zu ermöglichen. Im Bahnhof Gablingen erfolgt dabei der Wagentausch mit der Werksbahn des MVV Industriepark Gersthofen für konventionelle Fracht sowie mit der Augsburger Localbahn (AL) für die Bedienung des Schmidt-Terminals. Südlich von Augsburg traktioniert die RTS Rail Transport Service.

Auf dem Weg nach Vorarlberg wird die Ladung auch auf dem Schienenweg zum Combi Cargo Terminal Wolfurt transportiert, was bisher nicht möglich war.