[DE] RheinCargo übernimmt Rohrtransporte

Mit dem gesetzlich beschlossenen Kohleausstieg endet auch die Förderung in den Tagebauen Hambach und Garzweiler im Rheinischen Revier. Nach der endgültigen Stilllegung soll hier durch RWE Power eine Wald-Seen-Landschaft entstehen. Um die künftigen Gewässer zu befüllen, werden für eine Leitung insgesamt 9.120 Rohre benötigt, die in den kommenden Jahren geliefert werden müssen. Im Auftrag der Projektgesellschaft DREMAR fungiert RheinCargo dabei als eine Partnerin für die Transportlogistik.

Konkret geht es um den Transport von acht und zwölf Metern langen Spezialrohren mit einem Durchmesser von 2,235 Metern. Diese sollen zum Bau einer insgesamt 45 Kilometer langen Pipeline zwischen dem Rhein bei Dormagen und den Tagebauen verwendet werden. Die Rohre werden aus den Häfen Arzew in Algerien und Iskenderun in der Türkei verschifft und kommen auf dem Seeweg in Brake an der Unterweser an. Von dortigen Niedersachsenkai aus übernimmt RheinCargo die Rohre und transportiert sie auf der Schiene zum Betriebsgelände von RWE Power in Grevenbroich im Rhein-Kreis Neuss. Der erste Zug traf am 15.11.2024 in Grevenbroich ein und wurde am 18.11. entladen.

Pro 3 x pro Woche verkehrendem Ganzzug werden 40 Rohre geladen, zwei auf jedem Waggon. Für die Traktion setzt die Güterbahn Siemens Dual Mode ein, von denen 248 063 eine spezielle Beklebung erhielt. RheinCargo hat für das auf drei Jahre angelegte Projekt 45 fabrikneue Sggns 80′ XLs bei MFD Rail angemietet, bestehend aus zwei kompletten Sets und fünf Ersatzwagen.

Der erste Zug wurde in Grevenbroich mit einer kleinen Feier empfangen. Foto: RWE
RheinCargo 248 063 mit Folierung anlässlich des Projektes. Foto: RheinCargo

[DE] RWE-Werkstatt öffnet sich für Dritte

Der Energiekonzern RWE öffnet seine Hauptwerkstatt in Grefrath bei Frechen für Dritte. Externe (Bahn-)Kunden sollen den Wegfall des internen Geschäftes durch den Kohleausstieg bis 2030 kompensieren.

Die 48 ha große Werkstatt mit 13 km Gleisanlagen ist aktuell für die RWE-Flotte von 1.000 Fahrzeugen und 45 Loks zuständig und wartet bzw. repariert Großkomponenten für die Tagebaue – darunter auch Raupenfahrwerke und Schaufelräder.

Foto: RWE

RWE / VTG: Logistikkonzept für Ammoniak

Der Betreiber RWE will beim Transporten des Energieträgers Ammoniak vom geplanten Import-Terminal in Brunsbüttel zu den Endkunden auf die Schiene setzen. Dazu wurde am 13.02.2023 eine Absichtserklärung (MoU) mit dem Schienenlogistiker VTG unterzeichnet. Beide Unternehmen werden gemeinsam ein Logistikkonzept zur Belieferung von Abnehmern erarbeiten. Darin sollen etwa Lieferoptionen identifiziert und die Umschlag- und Transportkapazitäten ermittelt werden. Für Industriekunden ist der Transport per Schiene vorteilhaft, da große Produktmengen auch ohne Anbindung an eine Pipeline oder einen Binnenhafen sicher zum Zielort gelangen.

„Für die Energiewende ist grünes Ammoniak ein wichtiger Schlüssel, weil sich damit viele industrielle Prozesse dekarbonisieren lassen. Deutschland wird in Zukunft große Mengen Ammoniak importieren, etwa über das von RWE geplante Terminal in Brunsbüttel. Von dort aus sollen die Moleküle direkt an industrielle Abnehmer verteilt werden. Mit dem Transport von Ammoniak per Tankwaggons hat VTG jahrelange Erfahrung. Darum prüfen RWE und VTG gemeinsam jetzt die Verteilung über die Schiene“, erklärte Ulf Kerstin, Chief Commercial Officer der RWE Supply & Trading. 

Ab 2026 sollen in Brunsbüttel pro Jahr rund 300.000 t grünes Ammoniak angelandet werden. 

Grafik: VTG

RheinCargo kooperiert mit RWE Power

RheinCargo hat eine Ausschreibung für die Übernahme der Rangierdienste der RWE Power am Kraftwerk Fortuna gewonnen. Aueßerdem befördert RheinCargo auch Ein- und Ausgangszüge über das Streckennetz der RWE Power zu den Bahnhöfen Frechen, Gustorf und Niederaußem. Der seit August 2022 gültige Vertrag besitzt eine Laufzeit von sieben Jahren. Kommissarischer Standortleiter ist Sascha Hisgen.

Dieselloks am Kraftwerk Fortuna. Foto: RheinCargo

Insgesamt vier Dieselloks werden von der mit aktuell 19 Mitarbeiter dort tätigen RheinCargo vor Ort in Niederaußem betrieben:

  • Zwei Voith Gravita 10 BB hat RheinCargo von RWE übernommen. Diese werden im Bereich des Kraftwerks für die Beförderung der Braunkohle, Wirbelschichtkohle und Kleinkoks eingesetzt.
  • Eine Vossloh G 1000 BB für den Transport von Kalkzügen zu den Kraftwerken Neurath und Niederaußem.
  • Eine Deutz MG 530 C dient als Reserve-Triebfahrzeug, das im Bedarfsfall sofort eingesetzt werden kann. So können eventuelle kurzfristige Ausfälle begrenzt und eine permanente Transportfähigkeit gewährleistet werden.

„Die Kooperation mit RWE ist hervorragend angelaufen. Natürlich entstehen bei so einem großen Projekt Herausforderungen, die erst im operativen Geschäft auffallen. Diese konnten wir aber alle sehr schnell und problemlos lösen“, berichtet Thomas Nebich, kommissarischer Leiter „Werks und Industriebahnen“ bei RheinCargo. Unter anderem ist geplant, den Personalbestand um zwei Mitarbeiter aufzustocken.

NIAG statt RHC nach Schelklingen

Der Braunkohlestaub für das Zementwerk der HeidelbergCement in Schelklingen wird ab 01.01.2020 durch die NIAG im Auftrag der Rheinbraun transportiert. Zuvor beförderte seit Januar 2007 die RheinCargo die Züge mit der HzL/SWEG ab Ulm. Bereits ab Spätherbst absolvierte die NIAG einzelne Umläufe.

Die NIAG ist bereits seit 2014 Kunde der heutigen Rheinbraun Brennstoff (ex RSB logistic) für die Braunkohlestaubtransporte Rommerskirchen – Trompet-Sachtleben.