[DE] evb beschließt erweiterte Führungsstruktur

Auf seiner Sitzung am 24.03.2025 beschloss der Aufsichtsrat der Eisenbahnen und Verkehrsbetriebe Elbe-Weser GmbH (evb) eine erweiterte Führungsstruktur für das Verkehrsunternehmen im Mehrheitsbesitz des Landes Niedersachsen. Der bisherige Geschäftsführer Christoph Grimm wird im Amt bestätigt und für weitere fünf Jahre bestellt.
Die neu geschaffene Position des kaufmännischen Geschäftsführers übernimmt Matthias Herten. Sprecher der Geschäftsführung wird Christoph Grimm. Den ÖPNV-Bereich der evb leitet ab Juni 2025 Jörg Lettau.

Neben der Bestätigung und weiteren Bestellung des bisherigen Geschäftsführers Christoph Grimm für weitere fünf Jahre unterstützt das Land die evb, indem Matthias Herten aus seiner aktuellen Funktion als Leiter des landeseigenen Unternehmens SinON Schieneninfrastruktur Ost-Niedersachsen GmbH heraus die Position des Geschäftsführers Finanzen und Infrastruktur übernimmt. In dieser Rolle fokussiert Herten auf Finanzen, Infrastruktur und Verwaltung, während Grimm als Geschäftsführer Produktion und Markt die Entwicklung in SPNV, Logistik, ÖPNV und Schienenfahrzeugtechnik vorantreibt. Zusätzlich verantwortet er die Aspekte Compliance, Kommunikation und Beteiligungen.

Der seit 01.12.2020 amtierende Grimm ist somit nach der Ablösung des langjährigen evb-Geschäftsführers Ulrich Koch Ende 2013 der erste Geschäftsführer, der für eine zweite Periode bestellt wurde. Vor Grimm waren Wolfgang Birlin (10.2013 bis 04.2015), Arndt Brücker (05.2015 bis 09.2016) und Marcel Frank (08.2015 bis 10.2020) sowie die ad interim tätige Stephanie Fries (11.2020) jeweils nur kürzer im Unternehmen.

Matthias Herten (links) und Christoph Grimm (rechts). Foto: evb

[DE] SinON: Abgabe von Eisenbahninfrastruktur

Die SinON Schieneninfrastruktur Ost-Niedersachsen beabsichtigt den Ausbau der Strecke Lüneburg – Soltau für den Schienenpersonenverkehr. Dazu soll die gesamte Strecke mit einem modern Leit- und Sicherungssystem ausgestattet werden und die Geschwindigkeit für den Personenverkehr auf 100 km/h und für den Güterverkehr auf 60 km/h angehoben
werden. Einige kleine Unterwegsbahnhöfe sollen dazu außer Betrieb genommen
werden. Die Streckenleistungsfähigkeit durch die im folgenden beschriebenen
Maßnahmen nicht negativ beeinflusst, folgende Bahnhöfe/Serviceeinrichtungen bleiben
erhalten:

  • Lüneburg Nord (Anschluss BLKB)
  • Melbeck-Embsen, kompletter Bahnhof incl. Ladestraße und Gleisanschlüsse HLG
  • Amelinghausen, Kreuzungsgleis
  • Hützel, Ladestraße, Abstellgleis
  • Bispingen, Kreuzungsgleis
  • Hambostel, Kreuzungsgleis und Anschluss NNG2

Diverse Serviceeinrichtungen sollen stillgelegt werden, da eine Integration in die Leit-
und Sicherungstechnik nicht wirtschaftlich ist und keine Nachfrage für die Nutzung
besteht. Details siehe:

[DE] Neuer Umschlagbahnhof Lüneburg Süd?

Der Landkreis Lüneburg möchte gemeinsam mit dem Hafen Lüneburg und dem Melbecker Unternehmen LüneReycling einen Umschlagbahnhof im Industriegebiet Lüneburg Süd errichten. Auf der Kreistagssitzung am 18.04.2024 soll eine gemeinsame Absichtserklärung des Landkreises und des Recyclingbetriebes unterzeichnet werden.

Der Neubau wird als Alleinstellungsmerkmal für de Region bewertet und soll die Ansiedlung von Gewerbebetrieben begünstigen. Als Initialkunde soll LüneReycling fungieren, die Metallschrott aus ca 30.000 t Hausmüll pro Jahr herausfiltern und wiederverwerten. Anlieferung und Abtransport erfolgen aktuell ausschließlich per Lkw.

Im heutigen Industriegebiet Lüneburg-Süd arbeiteten zu Spitzenzeiten 500 Menschen. Im Nationalsozialismus gewann man dort hochprozentige Salpetersäure zur Herstellung von Sprengstoff in den nahen Munitions- und Sprengstofffabriken Krümmel, Bomlitz und Dömitz. Nach dem Zweiten Weltkrieg entstand dort ab den 1950er-Jahren eine Düngemittelfabrik, die mehrfach den Betreiber wechselte und 1992 geschlossen wurde. Umfangreiche Gleisanlagen zeugen noch von der einstigen Bedeutung des Bahnhofes Melbeck-Embsen. Diese sind heute überwuchert oder dienen als Abstellfläche für nicht benötigte Waggons.

Herten Geschäftsführer bei SInON

Matthias Herten ist seit Juli 2022 Geschäftsführer der SInON Schieneninfrastruktur Ost-Niedersachsen GmbH in Celle. Das Unternehmen hatte die Schieneninfrastruktur der Osthannoverschen Eisenbahnen (OHE) übernommen. Der bisherige Geschäftsführer Sebastian Schülke ist wie geplant seit Juli Prokurist des Unternehmens.

Herten war von August 1984 bis Juni 2013 Vertriebsleiter der OHE sowie zeitweise auch Geschäftsführer der OHE-Tochterunternehmen UNIKAI Hafenbetrieb Lüneburg GmbH, Uelzener Hafenbetriebs- und Umschlagsgesellschaft mbH und Osthannoversche Umschlagsgesellschaft mbH gewesen, ehe er ehe er als Geschäftsführer zur Rhenus Port Logistics Niedersachsen GmbH & Co. KG bzw. der Hafenbetriebsgesellschaft mbH Hildesheim wechselte.