[FR] SNCF Réseau und Intercéréales kooperieren

Anlässlich der Landwirtschaftsmesse haben die berufsübergreifende Organisation der französischen Getreidebranche, Intercéréales, und der Betreiber des Schienennetzes, SNCF Réseau, am 25.02.2025 eine fünfjährige Partnerschaftsvereinbarung unterzeichnet, die darauf abzielt, den Anteil des Schienengüterverkehrs am Getreidetransport zu sichern und zu erhöhen. Durch die engere Zusammenarbeit und den angeschobenen Informationsaustausch beispielsweise über anstehende Investitionen wollen die beiden Partner die Wettbewerbsfähigkeit und Leistungsfähigkeit des Schienentransports von Getreide stärken.

Derzeit werden 17 % des französischen Getreidetransports, gemessen in Tonnenkilometern, auf der Schiene abgewickelt, wobei im Jahr 2022 rund 7 Millionen Tonnen über eine durchschnittliche Entfernung von 300 km befördert wurden.

[FR] ART: Stellungnahme zu Zugangsbedingungen

Am 04.03.2025 veröffentlichte die französische Regulierungsbehörde für Verkehr (Autorité de régulation des transports, ART) die Stellungnahme Nr. 2025-013 zum Referenzdokument des nationalen Schienennetzes für die geänderten Fahrpläne 2025 und 2026. Vor dem Hintergrund des starken Wandels im Eisenbahnsektor, der durch das allmähliche Eintreten neuer Marktteilnehmer in den Markt für Schienenpersonenverkehrsdienste und die großen Herausforderungen der Verkehrsverlagerung gekennzeichnet ist, muss sich der Sektor auf ein zugängliches, leistungsfähiges und anpassungsfähiges Netz stützen können. In diesem Sinne richtet die ART 17 Empfehlungen an SNCF Réseau, die auf drei Hauptprioritäten abzielen:

  • Stärkung der Transparenz und Sichtbarkeit der Zugangsbedingungen zum Netz. In diesem Zusammenhang empfiehlt die ART insbesondere der SNCF Réseau, die Funktionen der Abfrage der verfügbaren Kapazität, der Trassenplanung und der Bestellung in einem integrierten Tool zusammenzuführen, um die Erstellung realistischer Trassenanträge durch die Antragsteller zu erleichtern.
  • SNCF Réseau sollte sich für eine Verbesserung der Kosteneffizienz und der Servicequalität für die Nutzer einsetzen. In diesem Sinne empfiehlt die ART insbesondere, dass SNCF Réseau ein Beobachtungszentrum für Leistung und Servicequalität einrichtet, um die bestehenden Indikatoren sichtbarer, zugänglicher und dynamischer zu machen.
  • Vorwegnahme der Lösung von Schwierigkeiten, auf die neue Marktteilnehmer stoßen. Die Behörde empfiehlt SNCF Réseau insbesondere, klare, effiziente und faire Bedingungen für den Anschluss an das Schienennetz festzulegen, um die Vorhersehbarkeit für neue Anlagenprojekte zu erhöhen und die Eintrittsbarrieren für neue Marktteilnehmer zu senken.

Um die in den letzten Jahren eingeleitete Dynamik des Fortschritts aufrechtzuerhalten, fordert die ART die SNCF Réseau außerdem auf, bis Ende des ersten Quartals 2025 ein Arbeitsprogramm mit der Umsetzung der ausgesprochenen Empfehlungen mit ihr zu teilen.

[FR] Weitere Intermodalterminals vor Verkauf

In den nächsten Jahren könnten weitere Intermodalterminals in Frankreich zum Verkauf stehen. SNCF Réseau betreibt zahlreiche Anlagen, hat aber wenig Geld, um in sie zu investieren. Der Infrastrukturbetreiber möchte sie daher veräußern oder externe Unternehmen mit Investitionen beauftragen – in einigen Fällen bietet er im Gegenzug Konzessionen für über 20 Jahre an.

Das nächste Terminal, für das eine Ausschreibung erfolgt, ist Noisy-le-Sec östlich von Paris, das großes Potenzial hat, aber modernisiert werden muss.

[FR] Open Modal übernimmt Fenouillet-Terminal

Nach der Eröffnung des eigenen Intermodalterminals „TOP“ in der Nähe von Miramas im Jahr 2024 verhandelt die Groupe Open Modal mit SNCF Réseau über den Kauf des Intermodalterminals Fenouillet im Norden von Toulouse. Sollte dieser erfolgreich sein, beabsichtigt der neue Eigentümer, das Terminal nach dem Vorbild von „TOP“ zu modernisieren. Die Gruppe betreibt bereits Intermodaldienste von Fenouillet nach Lille, Valenton (Paris) und Nancy.

[FR] Personen statt Güter für Agen – Auch

Die seit 2015 brachliegende südfranzösische Strecke 647000 Agen – Auch sollte eigentlich bis 2023/2024 für den Güterverkehr renoviert werden. Der Staat hatte bereits 2019 seine Zustimmung mit einer Beteiligung von 30 % an den Arbeiten gegeben. Mittlerweile gibt es dort aber keine Fracht mehr zu transportieren, denn die im Gers ansässigen Unternehmen, die von der Region konsultiert worden waren, weigern sich zum Zug zurückzukehren, um Getreide transportieren zu lassen.

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In der Zwischenzeit wurde Fret SNCF auch von der Europäischen Kommission wegen „illegaler staatlicher Beihilfen“ zur Deckung seiner Verluste angeklagt. Statt eine Geldstrafe von mehreren Milliarden Euro zu zahlen, wurde die zweite Lösung gewählt, das Unternehmen zu liquidieren, und ein reduziertes Frachtunternehmen wieder neu aufzubauen.

Aufgrund dieser Situation kommt es derzeit nicht mehr in Frage, Mittel für Strecken wie Agen – Auch zu mobilisieren. Ungeklärt ist nach wie vor die Zukunft von leichten Frachten, Paketen und anderen Online-Verkäufen, deren Transportoptionen geprüft werden.

Von Seiten der lokalen Politik wird jetzt die Rückkehr des seit über 50 Jahren eingestellten Personenverkehrs bevorzugt, welche die Reaktivierung des Güterverkehrs weiterhin berücksichtigt. Im Oktober 2024 gab es ein erstes Lenkungstreffen, um dieses Projekts zu verfolgen. Die Metropolregion Grand Auch und die Agglomeration Agen haben sich mit der Lomagne Gersoise zusammengetan, um eine Machbarkeitsstudie für die Wiedereröffnung der Strecke für den Personenverkehr zu finanzieren. Diese Studie in Höhe von ca. 130.000 EUR wird zu 50 % vom Staat bezahlt, auch die Region beteiligt sich.

Saint Varent – Niort reaktiviert

Am 07.12.2023 hat SNCF Réseau auf der 91 km langen Strecke Thouars – Parthenay – Niort den Abschnitt Saint-Varent – Parthenay, der 2015 aufgrund des schlechten Zustands geschlossen wurde, offiziell wieder für den Güterverkehr freigegeben. Die Renovierungsarbeiten im Wert von 17 Mio. EUR, die hauptsächlich von der Zentralregierung, den Regionen und den Kommunen finanziert wurden, umfassten die teilweise Erneuerung des Abschnitts St-Varent – Parthenay (33 km) und die Instandhaltung der restlichen Strecke, die Vereinfachung der Gleisanlagen und der Signalisierung sowie die Modernisierung von drei Bahnübergängen. Am 4. Dezember fand eine erste Testfahrt mit einem Güterzug statt, der reguläre Betrieb soll im Januar 2024 wieder aufgenommen werden. Die Höchstgeschwindigkeit ist auf 60 km/h begrenzt.

Sie wird hauptsächlich von Millet Rail genutzt, die zwei- bis dreimal wöchentlich zwischen dem Steinbruch Carrières Roy in Saint-Varent und dem Großraum Bordeaux (Bassens oder Langon) verkehren wird. Dieses Verkehrsaufkommen dürfte zwischen 200.000 und 250.000 t pro Jahr betragen. Die Schließung des Abschnitts erzwang eine Umleitung über Saumur und Tours, wodurch sich die Route um 300 km verlängerte und doppelt so lang wurde. In geringem Umfang haben sich auch Carrières Roy (2 %) und Amaltis (0,1 %) an den Kosten der Erneuerung beteiligt. Amaltis wird ein- bis zweimal im Monat Züge mit Düngemitteln von K&S in Deutschland erhalten.

Ein zweiter großer Güterstrom wird voraussichtlich ab 2026 hinzukommen, wenn Val de Loire Ciments, Teil von Cem’In’Eu, ein neues Zementwerk in Montreuil-Bellay eröffnet. Es wird erwartet, dass bis 2029 bis zu drei Züge pro Woche (250 000 t pro Jahr) Klinker per Bahn über Sète eingeführt werden. Es ist möglich, dass auf der erneuerten Strecke auch wieder Getreide transportiert wird, insbesondere für den Export über den Hafen von La Rochelle, und möglicherweise auch Zement aus dem Calcia-Werk in Airvault, sobald es modernisiert ist. Mit der Wiederaufnahme des Betriebs bietet sich auch wieder eine Alternativstrecke zwischen Tours und Bordeaux, wenngleich es durch die „modernisierte“ Signalisierung jetzt nur noch einen Block von 76 km Länge gibt.

Mehr DE 18 für Akiem / SNCF Infra?

Am 06.12.2023 gab Vossloh Rolling Stock (VR) bekannt, dass Akiem derzeit eine Ausschreibung für sechs neue Diesellokomotiven zur Miete an SNCF Infra durchführt. 2014 bis 2023 wurden bereits 44 DE 18 von VR an gleichen Kunden geliefert. Dort ersetzten die als BB 79000 bezeichneten Loks in den 1960er Jahren gebaute BB 67200. Sollte VR erneut den Zuschlag erhalten – was sich aus Gründen der Einheitlichkeit anbietet – werden die nachgeorderten jedoch abweichend Motoren der stage V erhalten und nicht wie die 44 Schwestern Euro III B-Aggregate von MTU.

Eine geplante gesonderte Beschaffung von Abschlepploks für Hochgeschwindigkeitsstrecken wurde verworfen. Alle DE 18 der SNCF Infra erhalten aktuell bei Imateq Zentralkupplungen vom Typ BSI.

20230531-SNCF79021