Nach „intensiven und herausfordernden“ Verhandlungen haben der Fachverband Schienenbahnen in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) und der Fachbereich Eisenbahn in der Gewerkschaft vida einen neuen Kollektivvertragsabschluss erreicht. Er gilt für 55.000 Beschäftigte in über 90 österreichischen Eisenbahnunternehmen. Die KV- und IST-Gehälter steigen zum Dezember 2025 um 3 % bis zu einer maximalen Erhöhung von 150 EUR – laut WKÖ damit im Durchschnitt um 2,7 %. Weiter werden Nebenbezüge angepasst, die Sonn- und Feiertagszulage wird um 8,36 % angepasst, es gibt drei zusätzliche Urlaubstage ab dem 15. Jahr Unternehmenszugehörigkeit und ein Erreichen der sechsten Urlaubswoche bereits ab dem 18. Jahr Unternehmenszugehörigkeit.
[AT] Verhandlungen für Tarifvertrag auf Zielgeraden
Als „konstruktive Gespräche“ haben der Fachverband der Schienenbahnen in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) und die Gewerkschaft vida die dritte Runde der Kollektivvertragsverhandlungen für die rund 55.000 Beschäftigten in den österreichischen Eisenbahnunternehmen am 07.10.2025 bezeichnet. Beide Sozialpartner zeigten sich zuversichtlich, dass ein Abschluss in greifbarer Nähe liege.
In den kommenden Tagen sollen noch Detailberechnungen erfolgen – insbesondere zur rollierenden Inflation. Beide Sozialpartner wollen die Gespräche bereits am 15.10.2025 fortsetzen.
[DE] GDL startet Tarifrunde 2025/2026
Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hat am 15.07.2025 in Erfurt die Tarifrunde 2025/2026 für die Eisenbahnbranche eröffnet. Die GDL fordert für ihre Mitglieder unter anderem eine Entgeltvolumenerhöhung von acht Prozent, mindestens aber 3,8 Prozent für die Tarifbeschäftigten in den Unternehmen der Eisenbahninfrastruktur- (EIU) und Eisenbahnverkehrsunternehmen (EIU).
Die Tarifverträge der unterschiedlichen Unternehmen laufen in drei wesentlichen Terminlagen aus. Nachdem die Tarifverträge fristgerecht durch die GDL gekündigt wurden, endete mit Ablauf des 30.06.2025 bei einer großen Zahl von Wettbewerbsbahnen die Friedenspflicht. Dazu gehören unter anderem die Unternehmen des NETINERA-, Transdev- und Arverio-Konzerns sowie die Personaldienstleister, mit denen die GDL Tarifverträge abgeschlossen hat.
Zum 31. August beziehungsweise zum 31. Oktober enden beispielsweise sowohl die Tarifverträge der BeNEX- und HLB-Gruppe als auch der Schienengüterverkehrsunternehmen. Nur bei der Deutschen Bahn, der Fair Train e.G. und der Saarbahn laufen die Tarifverträge noch bis zum 31.12.2025.
[DE] DB und EVG einigen sich auf Tarifabschluss
Die Deutsche Bahn (DB) und die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) haben nach nur drei Wochen und drei Verhandlungsrunden ohne Streiks einen Tarifabschluss erzielt. Die 190.000 Mitarbeiter erhalten in mehreren Schritten über knapp drei Jahre insgesamt 6,5 % mehr Geld. Mitarbeiter im Schichtdienst erhalten eine zusätzliche Lohnerhöhung. Der Tarifvertrag läuft 33 Monate bis Dezember 2027: Er umfasst damit den vollen Zeitraum des Sanierungsprogramms S3. So lange gilt für die Beschäftigten auch ein Kündigungsschutz.
Der Tarifabschluss im Überblick:
- 6,5 Prozent mehr Geld über knapp drei Jahre: 2 % mehr ab Juli 2025, 2,5 % mehr ab Juli 2026; 2 % tarifliches Zusatzgeld ab Dezember 2027 (als jährliche Einmalzahlung)
- 33 Monate Laufzeit (01.04.2025 bis 31.12.2027)
- Beschäftigungssicherung für die Dauer der Laufzeit
- 200 EUR Einmalzahlung: im April 2025
- 2,6 % tarifliches Zusatzgeld nur für Mitarbeitende im Schichtdienst; als jährliche Einmalzahlung ab Dezember 2026; Möglichkeit der teilweisen Umwandlung in zwei freie Tage ab 2027
- Neues Arbeitszeitsystem honoriert Leistungsbereitschaft und verbessert Personalkapazität
- Öffnungsklausel für DB Cargo: Abweichungen von tarifvertraglichen Regelungen sind zulässig, wenn im Rahmen des Restrukturierungsplans nötig.
[DE] DB legt EVG erweitertes Angebot vor
Die Deutsche Bahn (DB) hat der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) in der zweiten Verhandlungsrunde ein erweitertes Angebot vorgelegt. Für Mitarbeitende im Schichtdienst bietet die DB ein zweites tarifliches Zusatzgeld in Höhe von 1,3 %, das bedeutet insgesamt dann 7,9 Prozent mehr Geld für rund 100.000 Mitarbeiter.
DB und EVG klärten in den zweitägigen Verhandlungen vor allem Grundlagen und erzielten erste Teileinigungen: So gelten die Ergebnisse aus dieser Tarifrunde, wie etwa Lohnerhöhungen, grundsätzlich auch für die Mitarbeiter von DB Cargo. Die Tarifparteien haben sich aber gemeinsam auf einen Mechanismus geeinigt, der Abweichungen von tarifvertraglichen Regelungen zulässt, wenn es im Rahmen des Restrukturierungsplans nötig sein sollte. Dazu wird bei Bedarf ein unabhängiger Wirtschaftsprüfer hinzugezogen.
Zudem haben sich DB und EVG darauf verständigt, bis Ende dieses Jahres strukturelle Verbesserungen für betriebliche Führungskräfte auszugestalten und ab 2026 umzusetzen.
Die Laufzeit von 37 Monaten und die Lohnerhöhung in zwei Schritten in Höhe von 4 % für alle sind unverändert zum ersten Angebot. Die Tarifverhandlungen zwischen DB und EVG gehen am 12. Februar in Berlin weiter. In der Zwischenzeit arbeiten DB und Gewerkschaft in kleinen Arbeitsgruppen auch weiter an einzelnen Themen. Die Tarifverträge laufen noch bis 31. März, es herrscht bis dahin Friedenspflicht.
[DE] DB legt EVG Angebot vor
Die Deutsche Bahn (DB) hat der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) in der ersten Verhandlungsrunde ein Angebot vorgelegt, das eine Lohnerhöhung von bis zu 6,6 % vorsieht. Konkret bietet die Bahn 4 % mehr Geld in zwei Schritten für alle, sowie ein Zusatzgeld von 2,6 % für die rund 100.000 Schichtarbeitnehmer. Mit einer langen Laufzeit von 37 Monaten soll nach DB-Einschätzung Planungssicherheit in der Sanierung hergestellt werden.
- Das DB-Angebot im Überblick:
- 4 % Lohnerhöhung für alle (2 % zum 01.10.2025 und 2 % zum 01.10.2026)
- 37 Monate Laufzeit (bis 30.04.2028) Strukturelle Verbesserungen für betriebliche Führungskräfte
- Möglichkeit zur Abweichung von tarifvertraglichen Regelungen bei DB Cargo, soweit dies zur Einhaltung des Restrukturierungsplans notwendig ist
Die Tarifverhandlungen zwischen DB und EVG werden am 4. und 5. Februar in Berlin fortgesetzt. Die Tarifverträge laufen noch bis 31. März, es herrscht bis dahin Friedenspflicht.
[CH] SBB: Lohnverhandlungen abgeschlossen
Die SBB und die Verhandlungsgemeinschaft SEV, Transfair, VSLF und KVöV haben in den vergangenen Wochen, wie im Gesamtarbeitsvertrag (GAV) vorgesehen, die Lohnmaßnahmen für das Jahr 2025 für die GAV-Mitarbeiter von SBB und SBB Cargo verhandelt. Diese Verhandlungen wurden Anfang Dezember 2024 erfolgreich abgeschlossen.
Die Parteien haben gemeinsam 1,5 Prozent der Lohnsumme für nachhaltige Lohnmaßnahmen vereinbart: 0,8 Prozent für generelle Lohnerhöhungen sowie 0,7 Prozent für individuelle Lohnmßnahmen. Als zusätzlichen Beitrag an die höheren Lebenshaltungskosten im Jahr 2024 erhalten die Mitarbeitenden im Januar 2025 eine Einmalprämie (bei einem Pensum von 50 Prozent oder mehr CHF 500.–). Diese entspricht 0,5 Prozent der Lohnsumme. Die beschlossenen Maßnahmen berücksichtigen die Teuerungssituation ebenso wie die finanzielle Lage der SBB.
Per 01.05.2025 setzt die SBB folgende Lohnmaßnahmen um:
- Generelle Lohnerhöhungen von 0,8 Prozent
- Mittel für individuelle Lohnmaßnahmen gemäß Lohnsystem im Umfang von insgesamt 0,7 Prozent
- Einmalprämie je Mitarbeitender als Beitrag an die höheren Lebenshaltungskosten im Jahr 2024 im Umfang von 0,5 Prozent:
- Arbeitspensum 50 Prozent oder höher: CHF 500.–
- Arbeitspensum unter 50 Prozent: CHF 250.–
Die Einmalprämie wird mit dem Januarlohn 2025 ausbezahlt.
[CH] SBB: Gesamtarbeitsverträge bis Ende 2028
Die bestehenden Gesamtarbeitsverträge (GAV) von SBB und SBB Cargo werden bis Ende 2028 verlängert. Die SBB und die Verhandlungsgemeinschaft SEV, transfair, VSLF und KVöV freuen sich, dass sie nach anspruchsvollen Verhandlungen mit unterschiedlichen Standpunkten eine Einigung zur Verlängerung der GAV erzielen konnten.
Angesichts der anspruchsvollen Arbeitsmarktsituation und den finanziellen Herausforderungen werden die SBB und die Verhandlungsgemeinschaft ab Anfang 2025 wieder Verhandlungen aufnehmen. Dabei sollen unter anderem die bereichsspezifischen Arbeitszeitregelungen (BAR) weiterentwickelt werden.
[DE] CFL cargo und GDL sind sich einig
In der dritten Verhandlungsrunde konnten die CFL cargo Deutschland GmbH (CFL cargo) und die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) am 0805.2024 in Duisburg, gemeinsam mit dem zuständigen Arbeitgeberverband Deutscher Eisenbahnen e. V. (AGVDE), einen Tarifabschluss mit überdurchschnittlichen werthaltigen Verbesserungen für die Eisenbahnerinnen und Eisenbahner abschließen.
Die CFL cargo signalisierte von Beginn der Tarifverhandlungen an, dass der Tarifabschluss die Absenkung der Wochenarbeitszeit für ihre Eisenbahner, die Schichtarbeit leisten, auf 35 Stunden pro Woche beinhalten werde. Darüber hinaus sorgen die oberhalb des Marktniveaus liegenden Entgelterhöhungen von 260 EUR im Juli 2024 und 160 EUR im April 2025 für Verbesserungen. Überdies erhalten die Beschäftigen eine steuer- und abgabenfreie Inflationsausgleichsprämie in voller Höhe von 3.000 EUR.
[DE] GDL: Tarifabschluss bei evb
Am 07.05.2024 einigten sich die Eisenbahnen und Verkehrsbetriebe Elbe-Weser (evb) und die Gewerkschaft Deutscher Lokführer (GDL) nach konstruktiven Verhandlungen auf einen Tarifabschluss, den beide Seiten als “zukunftsweisende Einigung” bezeichnen. Dieser enthält neben deutlichen Lohnerhöhungen und steuer- und abgabenfreien Inflationsausgleichsprämien u.a. die stufenweise Absenkung der Wochenarbeitszeit für alle Eisenbahner der evb, die Schichtarbeit leisten, auf 35 Stunden pro Woche.
- Entgelterhöhungen: 300 Euro in 07.2024 und 120 EUR in 04.2025
- Inflationsausgleichsprämie: 1.500 EUR in 02.2024, 1.000 EUR in 06.2024 und 50 in 12.2024

