[CZ] Güterzugentgleisung in Kolín

Am 15. 10. 2025 sind um 01:23 Uhr im Bahnhof Kolín zwei Waggons eines Güterzuges entgleist. Der Unfall verlief ohne Verletzte. Der Schaden ist noch nicht abgeschätzt.

Der Zugverkehr auf dem Abschnitt Velký Osek – Kolín – Kutná Hora ist unterbrochen.

Foto: Drážní inspekce

[CZ] ČD Cargo: CEO Tomáš Tóth geht

Foto: ČD Cargo

Tomáš Tóth hat nach fünfjähriger Amtszeit seinen Rücktritt als CEO der ČD Cargo, a.s. zum 31.10.2025 eingereicht. Bis zur Ernennung eines neuen Vorstandsvorsitzenden wird die Leitung des Unternehmens von den derzeitigen Vorstandsmitgliedern Robert Heděnec und Martin Svojanovský übernommen.

„Ich trete aus schwerwiegenden persönlichen Gründen zurück, da ich nicht mehr in der Lage bin, der ČD Cargo die gleiche Aufmerksamkeit und das gleiche zeitliche Engagement zu widmen, wie ich es bisher getan habe.“ wird Tóth in einer Presseaussendung zitiert.

Bei ČD Cargo läuft derzeit eine umfassende Umstrukturierung nach einem starken Rückgang von Verkehrsaufkommen sowie deutlich roten Zahlen.

[CZ] Ziegenbahn wird renoviert

Der Abschnitt Krupka město – Oldřichov der „Kozí dráha“ (Ziegenbahn) genannten Strecke Děčín/Bodenbach – Oldřichov/Ullersdorf südlich des Erzgebirgskamms, der vor kurzem von der Správa železnic (SŽCZ) in die Liste der (stillgelegten) Strecken für die sogenannte Konservierung aufgenommen wurde, soll nun doch renoviert werden.

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Es wurde vereinbart, dass die SŽCZ der Zentralkommission im Oktober 2025 einen Vorschlag unterbreiten wird, um die Instandsetzung dieses Abschnitts in den Investitionsplan aufzunehmen, erklärte Jan Růžička, der Regionalrat von Ústí/Aussig, nach Verhandlungen mit der SŽCZ, welche die Pläne bestätigte.

Die Region bemüht sich seit langem um die Sanierung der Strecke auf ihrer gesamten Länge. Nachdem der Abschnitt von Děčín nach Telnice und später bis Krupka wiedergestellt wurde, blieb der westliche Abschnitt trotz einer Verkehrsbestellung durch die Region stillgelegt. Noch im vergangenen Jahr erklärte die SŽCZ, dass sie andere Prioritäten habe.

Wie hoch die Reparaturkosten zur Inbetriebnahme sein werden, ist noch nicht klar. Im Vergleich zu den bisherigen Abschnitten dieser Strecke wird hier die Sicherung von vier Bahnübergängen und die Rekonstruktion der Brücken ein Thema sein.

Die Region geht davon aus, dass die Kommission die Reparatur genehmigen wird. Im Laufe des Jahres 2026 könnten die Planungsunterlagen fertig sein und zur Aufnahme in den Haushalt 2027 vorgeschlagen werden. Die Instandsetzung würde dann im Jahr 2027 erfolgen und im Frühjahr 2028 könnte die gesamte Strecke wieder von der Linie T11 von Děčín nach Oldřichov befahren werden. Wie bereits berichtet, wird dieser Abschnitt künftig auch für den Güterverkehr von Interesse sein.

[CZ] Planung für Prager Nordumfahrung beginnt

Správa železnic (SŽCZ) hat am 01.10.2025 die Planung für die „Tišická spojka“ ausgeschrieben (zakazky.spravazeleznic.cz), eine 1,4 km lange Verbindungskurve, mittels derer der Schienengüterverkehr den Knoten Praha / Prag künftig nördlich umfahren kann.

Seit Jahren bemühen sich die Güterverkehrsunternehmen um den Bau einer Verbindung zwischen den Strecken Lysá nad Labem – Mělník und Neratovice – Všetaty. Über die neue eingleisige, elektrifizierte Verbindungskurve können Züge zusammen mit der Modernisierung der Strecke Kralupy nad Vltavou – Neratovice dann vollständig außerhalb des überlasteten Prager Knotens verkehren. Mit dieser Verbindung der Eisenbahnstrecken, die am rechten und linken Ufer der Elbe entlangführen, entsteht auch eine alternative Umleitungsstrecke für den Transitgüterverkehr.

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Laut SŽCZ soll der Bau im Jahr 2027 beginnen und gleichzeitig mit der Modernisierung der Strecke von Praha nach Všetaty erfolgen. Der daran anschließende Bahnhof Všetaty wird durch die Verlegung aller Gleise auf die Nordwestseite des Gebäudes, wo heute die Strecke Nymburk – Mělník verläuft, einen Komplettumbau erleben. Die geschätzten Kosten für 1,4 km der neuen Strecke belaufen sich auf 650 Mio. CZK (26,78 Mio. EUR). Die Strecke wird vorerst an das Gleichstrom-Traktionssystem angeschlossen sein, wobei die Umstellung auf Wechselstrom vorbereitet wird.

Die Überlegungen für diese Verbindung sind nicht neu – bereits Ende der 1970er Jahre gab es Vorschläge in Mittelböhmen für diese und eine weitere Streckenverbindung, allerdings gab es für den Bau beider damals kein Geld…

[CZ] ČD Cargo weiterhin mit Verlusten

Die staatliche tschechische Güterbahn ČD Cargo verzeichnete im ersten Halbjahr 2025 einen Verlust vor Steuern in Höhe von 931 Mio. CZK (38 Mio. EUR). Das Ergebnis spiegelt nach Aussage der Bahn „die laufende Umstrukturierung des Unternehmens wider, die eine Folge des anhaltenden Rückgangs der Transportleistungen ist“.

Seit letztem Jahr passt das Unternehmen seine Kapazitäten an die neuen Bedingungen auf dem tschechischen und europäischen Eisenbahnmarkt an. Auf dem heimischen Markt beförderten die Züge von ČD Cargo 26,4 Millionen Tonnen Güter, was einem Anstieg des absoluten Volumens gegenüber dem Vorjahr entspricht, jedoch bei einem Rückgang der Transportleistung. Diese sank im Jahresvergleich um 3,2 %. Insgesamt sank die Leistung aller Schienengüterverkehrsunternehmen in der Tschechischen Republik in diesem Zeitraum um 5,3 %. Die ČD Cargo-Gruppe beförderte 29,9 Millionen Tonnen Güter – es gelang ihr, das Containerverkehrsvolumen in Deutschland deutlich zu steigern, die Entwicklung des internationalen Verkehrs bleibt somit weiterhin ein Grundpfeiler der Strategie der Gruppe.

Der Anstieg des Transportvolumens gegenüber dem Vorjahr ist auf eine einmalige Schwankung zurückzuführen. In diesem Winter war die Nachfrage nach Braunkohle hoch, Kraftwerke und Heizwerke hatten leere Lagerstätten, was sich in den Zahlen für das erste Halbjahr niederschlug. Dieser Effekt wird sich nicht wiederholen, was nach Aussage von ČD Cargo auch die Aufträge der letzten Monate bestätigen. Im Vergleich zu 2023 ist das Kohlevolumen um etwa ein Drittel geringer. Der Transport von Containern und auch von Automobilen stieg im Jahresvergleich um 15 %. Stabil sind die Transporte von Kraft- und Baustoffen.

Im Rahmen der Umstrukturierung setzt das Unternehmen den Abbau von Arbeitsplätzen und die Reduzierung überschüssiger Kapazitäten bei Wagen und Lokomotiven fort. Im Jahresabschluss wurde dem mit der Bildung von Rückstellungen, Wertberichtigungen und Wertminderungen für überflüssige Vermögenswerte Rechnung getragen.

Diese Maßnahmen sollen ČD Cargo dabei helfen, eine langfristige Stabilisierung und nachhaltige Funktionsfähigkeit des Unternehmens in einem Umfeld zu gewährleisten, in dem der europäische Markt für den Schienengüterverkehr weiter schrumpft.

Der Bereich Personenverkehr der Gruppe České dráhy erzielte hingegen ein Umsatzwachstum von 1,7 Mrd. CZK (70 Mio. EUR) gegenüber dem Vorjahr und realisierte einen Gewinn vor Steuern in Höhe von 1,1 Mrd. CZK (45 Mio. EUR).

[CZ] SBS Cargo mit Eigentraktion

Die Spedition SBS Cargo Praha hat die Eigentraktion von Zügen aufgenommen. Kooperationspartner ist das EVU SUAS Transportation als Tochter des am südlichen Erzgebirgsrand tätigen Energiegewinnungs- und Kohlenbergbauunternehmens Sokolovská uhelná, právní nástupce. Durch „SBS Traction“ werden Siemens Vectron der CZ-Train sowie EffiShunter 1000 der SUAS Transportation eingesetzt.

Foto: SBS Cargo

[CZ/IT] Pkw Kolín – Italien neu mit TX/HSL

Die Transporte von Toyota-Pkw zwischen Kolín und Italien haben seit 16.09.2025 neue Traktionäre: Neu sind die Konzernschwestern HSL Logistik (Tschechien), TX Logistik Transalpine (Österreich) neben der Mercitalia Rail (MIR) involviert. Zuvor fuhr der Zug 2-3 x pro Woche via Summerau mit ČD Cargo bis Tarvisio, wo die Übergabe an Mercitalia erfolgte.

Foto: TX Logistik

[CZ] Hauptkorridor während Sanierung eingleisig

Im Oktober 2025 wird Správa železnic (SŽCZ) mit der Sanierung der für den Güterverkehr wichtigen Korridorstrecke zwischen Pardubice und Choceň beginnen. Die umfassende Instandsetzung geschieht in zwei Blöcken mit einer Einschränkung des Betriebs auf ein Gleis bis Juni nächsten Jahres.

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Hierbei werden 35 km Strecke für 424 Mio. CZK (17 Mio. EUR; ohne MwSt.) wieder in einen normalen Zustand gebracht. Eine Modernisierung, die beispielsweise eine Geschwindigkeitssteigerung mit sich bringen würde, wird es nicht geben. Der Abschnitt von Pardubice nach Choceň wird zwar seit langem als einer der möglichen Abschnitte für die Einführung einer Geschwindigkeit von 200 km/h gehandelt, aber dafür müsste die Beseitigung der Bahnübergänge erfolgen.

Die Arbeiten sind in zwei Etappen geplant: im Oktober und November im Bahnhof Choceň und den angrenzenden Bahnhofsabschnitten, der zweite Block findet von Februar bis Juni 2026 statt. Sie werden im eingleisigen Betrieb durchgeführt, immer in einem betroffenen Abschnitt zwischen den Bahnhöfen und im angrenzenden Bahnhof. Lediglich beim Schweißen von Schienenstößen wird es zu einer kurzfristigen Unterbrechung des Betriebs kommen, aber dies wird in den Nachtstunden erfolgen.

Es werden Schwellen, Schienen und Weichen ausgetauscht und die geometrische Lage des Gleises verändert. Es umfasst auch die Modifikation der Signaltechnik und den Einbau von Achszählern. Außerdem werden sechs Bahnübergänge instandgesetzt. Den Zuschlag erhielten die Unternehmen Chládek a Tintěra Pardubice, AŽD Praha und Strabag Rail.

Die Preise bei den Ausschreibungen für die Reparatur und Instandhaltung der Eisenbahnstrecken der SŽCZ sind in den letzten Monaten deutlich gesunken und ziehen mehr Unternehmen an als in der Vergangenheit. Da bei diesem Projekt jedoch Arbeiten an Bahnübergängen und Sicherheitstechnik in einen Vertrag aufgenommen wurden, fiel der Preis nur um weniger als 15 % im Vergleich zur Schätzung.