EVM Rail hat seinen Radius im Nordosten Italiens ausgeweitet und die Läger von Ghirardi Giordano in Polesella erstmals mit einem Getreidezug angefahren. Dieser transportierte Getreide aus der Ukraine im Auftrag der Interfracht (IF).

EVM Rail hat seinen Radius im Nordosten Italiens ausgeweitet und die Läger von Ghirardi Giordano in Polesella erstmals mit einem Getreidezug angefahren. Dieser transportierte Getreide aus der Ukraine im Auftrag der Interfracht (IF).

Das ukrainische Finanz- und Industrie-Unternehmen TAS Group mit Hauptsitz in Kiew steigt mit einem Anteil von 40,03 % in die TransANT GmbH ein. Die TAS Group ist nach eigener Auskunft in der Ukraine eine der am schnellsten wachsenden Unternehmen und verfügt über ausgeprägte Erfahrungen im Bau von Waggons und Komponenten durch ein eigenes Fertigungswerk in Dniprovagonmash (Ukraine). Dort wird ab sofort auch mit der Produktion von Hauptkomponenten des TransANT gestartet.
Die anderen Anteile an der TransANT GmbH verteilen sich auf die bisherigen Eigentümer: Die voestalpine Stahl GmbH, ein Tochterunternehmen des Stahl- und Technologiekonzerns
voestalpine AG, hält weiterhin einen Mehrheitsanteil von 48,10 %. Die restlichen Anteile mit 11,87 % hält die ÖBB Rail Cargo Group.
Mit Třinecké železárny (TRZ) stellt einer der wichtigsten tschechischen Stahlproduzenten den Transport von Eisenerz auf Innofreight-Technologie um. Statt den bisher genutzten Standardgüterwagen kommen Zuggarnituren zum Einsatz, die aus 15 InnoWaggons (2 x 30 ft) mit 60 MonTainern bestehen. Pro Waggon werden 138 t Erz verladen, vor Ort entstand eine neue Entladeanlage.
Der erste beladene Zug traf am 31.01.2023 in Třinec ein, bis 01.04.2023 soll der Regelbetrieb aufgenommen werden. Budamar Innovations als joint venture von Budamar Logistics und Innofreight hat 290 InnoWaggons und 1.160 MonTainer erworben – ZSSK CARGO agiert als Mieter. Das Eisenerz aus der Ukraine wird in Čierna nad Tisou von Waggons mit einer Spurweite von 1.520 m auf die Innofreight-Garnituren umgeladen.
Nach den Installationen in der Papierfabrik Mondi Štětí und den Kohlekraftwerken in Opatovice nad Labem, Chvaletice und Mělník ist dies die fünfte stationäre Entladeanlage von Innofreight in Tschechien.
Das rumänische Ministerium für Verkehr und Infrastruktur (MTI) hat den Gesetzesentwurf vorgelegt, 1,83 Mrd. RON (371 Mio. EUR) im Rahmen des Projekts „Allgemeiner Masterplan Verkehr Rumänien“ (MPGT) im Zeitraum 2021 – 2030 in die Sanierung und Modernisierung des Abschnitts (Suceava –) Dărmănești – Vicșani – Grenze UA zu investieren. Die Strecke ist Teil des TEN-V-Kernnetzes und übernimmt hier den internationalen Güter- und Personenverkehr aus der Ukraine, sie verbindet den Rhein-Donau-Korridor mit den Ländern Südosteuropas und den Ländern Osteuropas (Republik Moldau, Ukraine). Die Europäische Kommission hat auch eine Durchführbarkeitsstudie eingeleitet, über diesen Abschnitt die Normalspur von Polen über die Ukraine und Rumänien nach Moldau zu verlängern.
Derzeit gibt es dort aufgrund des unbefriedigenden Zustands der Streckeninfrastruktur Geschwindigkeitsbegrenzungen, auf einigen Abschnitten ist für Güterzüge die Geschwindigkeit auf 22 – 45 km/h begrenzt. Mit der Sanierung dieses Abschnitts sollen die Parameter der Infrastruktur verbessert werden, um die Höchstgeschwindigkeit auf 120 km/h für Personenzüge und 100 km/h für Güterzüge zu erhöhen. Die Bahnhöfe auf diesem Abschnitt sind derzeit mit Relaisstellwerken ausgestattet und physisch abgenutzt, einige Reparaturarbeiten können nicht mehr durchgeführt werden, da es keine zugelassenen Lieferanten für Ersatzteile mehr gibt.
Die Arbeiten mit einer Dauer von 36 Monaten werden aus nicht rückzahlbaren externen Mitteln aus dem Staatshaushalt über den Haushalt des MTI, aus eigenen Einnahmen der Nationalen Eisenbahngesellschaft CFR S.A. sowie aus anderen gesetzlich festgelegten Quellen finanziert.
Nach der Vertragsunterzeichnung über den Schienengütertransport zwischen Litauen und der Ukraine durch Polen ist der erste von LTG Cargo Ukraine betriebene Zug aus Litauen bereits in der Ukraine angekommen. Der Transport soll drei- bis viermal pro Woche für je 60 Container durchgeführt werden. Im nächsten Jahr sollen insgesamt 140 Züge fahren. Befördert werden landwirtschaftliche Produkte, insbesondere Getreide und Öl, die aus der Ukraine zum Hafen von Klaipėda/Memel gebracht werden.
LTG Cargo Ukraine, eine Tochtergesellschaft des Güterverkehrsunternehmens LTG Cargo der Litauischen Eisenbahn (LTG), und das polnische Güterverkehrsunternehmen PKP Cargo haben dafür einen Kooperationsvertrag unterzeichnet, wonach LTG Cargo Ukraine zum Betreiber des Güterverkehrs zwischen Litauen und der Ukraine durch das Gebiet Polens wird. LTG Cargo Ukraine wird den Frachttransport organisieren, die Bereitstellung einer Güterwagenflotte für Normal- und Breitspur, Zollanmeldung, Umschlag und Spedition übernehmen, die Traktion durch Polen obliegt PKP Cargo. Es werden zwei ukrainisch-polnische Grenzübergänge benutzt: Mostys‘ka – Medyka sowie Jahodyn – Dorohusk.
Die Schwestergesellschaft LTG Cargo Polska, die bereits in Polen tätig ist, wird sich weiterhin auf Transporte auf dem Inlandsmarkt Polen und durch das Gebiet Polens zwischen Litauen und Deutschland konzentrieren.
Die ÖBB Rail Cargo Group hat über ihre ungarische Tochtergesellschaft seit März 2022 bereits eine Million Tonnen Getreide aus der Ukraine transportiert. Zwei Drittel der in über 17.000 Güterwagen transportierten Getreidemenge sind für ungarische Auftraggeber bestimmt, der Rest wird in die Getreidesilos nach Italien und Österreich weiterbefördert.
Seit Kriegsausbruch priorisiert die Unternehmensgruppe die Beförderung von Lebensmittelsendungen aus der Ukraine, vorwiegend Mais, Sonnenblumenkerne, Weizen, Soja, Gerste sowie Pflanzenöl. Der mit der Ukraine früher bereits bestehende Güterverkehr ist vom zweiten Drittel dieses Jahres auf Größenordnungen von 100.000 Tonnen pro Monat massiv angestiegen. Dabei handelt es sich zur Hälfte um Eisenerz, gefolgt von Getreidetransporten und Ölsaaten. Die Getreidelieferungen, welche zu 80 % aus Mais bestehen, sind von 2 % im letzten Jahr auf 30 % angestiegen.
Die Beschleunigungsmaßnahmen für den Grenzverkehr haben sukzessive zu Ergebnissen geführt. Die Anzahl der Breitspurwagen, die die Grenzen passiert haben und auf Normalspur umgeschlagen wurden, konnte pro Monat um 500 Güterwagen erhöht werden, bis im September schon 5.000 solcher Waggons für die RCH eintrafen. Die Anzahl der weiterbeförderten Züge stieg von wöchentlich 5 im April auf 13-15 pro Woche im November.
Auf Jahresebene rechnet die Rail Cargo Group in der Relation Ukraine–Ungarn mit einem zusätzlichen Beförderungsvolumen von 2-4 Millionen Tonnen.
Die Ukrainische Eisenbahn („Ukrzaliznycja“; UZ) ist der Ansicht, dass der Bau einer Wechselanlage für Güterwagendrehgestelle am litauischen Bahnhof Šeštokai den Warenfluss zu den Häfen von Litauen und Lettland erhöhen könnte. Das Problem: Fast ein Jahr dauert die Umsetzung.
Um den Eisenbahnverkehr zwischen der Ukraine und Litauen über Polen besser zu organisieren, wandte sich die UZ schon im Frühjahr 2022 an ihre europäischen Kollegen und bat sie, am Bahnhof Šeštokai eine Drehgestellwechselanlage zu installieren. Man wäre sogar bereit, dafür die eigenen Wagenheber zur Verfügung zu stellen. Es wurde jedoch mitgeteilt, dass dieses Projekt in der europäischen Realität aufgrund von Landvergabeverfahren bestenfalls im April 2023 umgesetzt werden kann.
Ziel ist, das Volumen der Exportladungen, das von den Häfen Polens und Rumäniens nicht aufgenommen werden kann, schnell zu den Ostseehäfen Litauens und Lettlands zu schicken, insbesondere nach Klaipėda/Memel.
Vorangetrieben wird auch die Elektrifizierung der Strecken Kovel‘ – Izov – Staatsgrenze und Kovel‘ – Jahodyn – Staatsgrenze sowie die Öffnung neuer Grenzübergänge. Zusätzliche Grenzübergänge allein werden jedoch das Problem nicht lösen, da das europäische Eisenbahnnetz nicht in der Lage ist, 140 Mio. t ukrainische Exportladungen aufzunehmen. Dabei geht es vor allem um die mangelnde Kapazität der nächstgelegenen Häfen in Polen und Rumänien.
Die ukrainische Eisenbahn plant, sechs weitere Grenzübergänge für den Schienengüterverkehr nach Europa zu öffnen, allesamt an bereits existierenden Strecken. An der polnischen Grenze betrifft dies die normalspurigen grenzüberschreitenden Abschnitte Rava Rus’ka – Hrebenne, Chyriv – Staržava – Krościenko und Chyriv – Nyžankovyči – Małhowice, an der rumänischen Grenze die breitspurigen Abschnitte Dilove – Valea Vișeului – Sighetu Marmației und Teresva – Câmpulung la Tisa – Sighetu Marmației, sowie an der moldauischen Grenze den erst kürzlich wiederaufgebauten breitspurigen Abschnitt Berezyne – Basarabeasca.
Der Aufwand dafür ist unterschiedlich, neben dem Bau von zusätzlichen Kontrollpunkten, der an den normalspurigen Strecken notwendig ist, könnten die breitspurigen innerhalb von drei Monaten betriebsbereit sein, da es sich nur noch um Dokumentationsarbeit handelt. Die drei Grenzübergänge zu Polen befinden sich noch im Bau und sollen bis 2023-2024 fertiggestellt werden.
Mit den zusätzlichen sechs wird es insgesamt 19 Grenzpunkte zwischen der Ukraine und den westlichen europäischen Ländern geben. Dies reicht nicht aus, um die wachsende Zahl von Zügen aufzunehmen, die Fracht aus der Ukraine nach Europa exportieren.
Außerdem arbeiten die bestehenden Grenzübergänge gegenwärtig nur mit der Hälfte der verfügbaren Kapazität. Jeden Tag schlägt die Ukrainische Eisenbahn 1.700 Güterwagen oder etwa 110.000 t Fracht um, während sie bis zu 3.420 Wagen abfertigen könnte. Der Hauptgrund für die unzureichende Nutzung der vorhandenen Möglichkeiten ist die mangelhafte Verfügbarkeit der Infrastruktur der Nachbarländer, von denen die wichtigsten Gründe der Mangel an Lokomotiven und begrenzte Fähigkeiten bei der Arbeit mit Breitspurmaterial sind.
Captrain Polska baut den Transport von Getreide aus der Ukraine aus. Seit November 2022 wird für einen neuen , nicht genannten Kunden neu auch vom Grenzbahnhof Dorohusk zu den Seehäfen gefahren.
Captrain Polska übernimmt seit Beginn der Ukrainekrise den Transport von containerisiertem Getreide aus der Ukraine über den südlich von Dorohusk liegenden Übergang Medyka / Mostiska mit aktuell 2-3 Zügen pro Woche.
Die Ukraine hat das Verfahren zum Austritt aus dem Abkommen über die Koordinierungsstellen für den Eisenbahnverkehr der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) abgeschlossen. Die entsprechende Entschließung wurde vom Ministerkabinett der Ukraine gebilligt.
Jegliche Zusammenarbeit mit Russland und Weißrussland im Rahmen dieses Abkommens wurde von der Ukrzaliznycya bereits am 24.02.2022, d.h. in den ersten Minuten des vollständigen Einmarsches der Russischen Föderation, beendet. Seitdem hat es keinen Informationsaustausch zwischen den Eisenbahnverwaltungen der Ukraine und Russlands mehr gegeben. Darüber hinaus sprengten ukrainische Streitkräfte Ende Februar 2022 Eisenbahnknotenpunkte, die die ukrainische Eisenbahn mit der russischen verbinden.
Neben der Ukraine gehören dem Rat Aserbaidschan, Russland, Belarus, Tadschikistan, Armenien, Usbekistan, Turkmenistan, Kasachstan, Kirgisistan und Moldawien an. Die durch dieses Abkommen eingerichteten Koordinierungsstellen befinden sich auf dem Territorium Russlands und der Vorsitzende ist der Generaldirektor der Russischen Eisenbahnen RŽD ohne zeitliche Begrenzung. Im Rahmen dieses Abkommens sollten die teilnehmenden Länder die betrieblichen Aktivitäten der Eisenbahnen, die Entwicklung von Vorschriften für die Organisation der Beförderung von Gütern und Personen koordinieren. Außerdem sollte der Rat eine Buchführung über das rollende Eisenbahnmaterial und einen ständigen Informationsaustausch zwischen den Systemen der Ukraine und Russlands durchführen.