Die Association of European Rail Rolling Stock Lessors (AERRL) hat eine Kooperationsvereinbarung mit dem belgischen Infrastrukturbetreiber Infrabelabgeschlossen. Diese strategische Zusammenarbeit markiert den Start der zweiten Phase der AERRL-Studie zur Erreichung einer CO2-neutralen Schienenflotte.
Im vergangenen Jahr veröffentlichte die AERRL in Zusammenarbeit mit Crédit Agricole CIB, ING, KfW IPEX-Bank und Société Générale einen wichtigen Bericht, der die Dekarbonisierung des Schienenverkehrssektors unterstützen soll. Obwohl der Schienenverkehr nur 0,4 % der verkehrsbedingten Treibhausgasemissionen ausmacht, setzt sich die AERRL weiterhin dafür ein, dass der Sektor seine führende Rolle im Bereich der nachhaltigen Mobilität mit einer so wichtigen Initiative fortsetzt und stärkt. In der ersten Phase der Studie ging es darum, potenzielle Innovationen zum Ersatz der Dieseltraktion zu identifizieren und zu bewerten und einen kurz- bis mittelfristigen Fahrplan für die Dekarbonisierung der europäischen Eisenbahnen zu erstellen.
In dieser neuen Phase werden AERRL und Infrabel die Machbarkeit des Betriebs von Schienenfahrzeugen mit alternativen Antriebssystemen zu Diesel untersuchen. Dazu gehören Biokraftstoffe (wie hydrierte Pflanzenöle, Ammoniak und erneuerbares Erdgas) sowie Hybridlösungen (Stromabnehmer/Batterie und Stromabnehmer/Diesel), die bewertet und mit Diesel- und vollelektrifizierten (Oberleitungs-)Systemen verglichen werden. AERRL wird mit Unterstützung von eolos zunächst drei repräsentative Anwendungsfälle dokumentieren:
- Eine Fernverkehrsverbindung für den Mehrsystem-Güterverkehr
- Rangierbetrieb in Hafengebieten
- Eine nationale Kurzstreckenverbindung für den Güterverkehr
Anschließend wird Infrabel eine umfassende Kosten-Nutzen-Analyse aus gesellschaftlicher Perspektive durchführen, die Erkenntnisse für künftige politische Entscheidungen und Investitionen liefern soll.