Kombiverkehr: Mehr Schweden

Die Kombiverkehr KG weitet ihr Zugangebot im Schwedenverkehr aus. Am 03.01.2024 wird das Terminal Lübeck Dänischburg CTL eine für jeden Spediteur buchbare Direktzugverbindung nach Hallsberg und Stockholm in Schweden erhalten. Bislang war die Zugleistung ein company train für die Spedition Bode. Angefahren wird das Terminal Stockholm Norra (Rosersberg), das rund 30 Kilometer nördlich von Stockholm liegt. Gleiches gilt für eine weitere neue durchgehende innerschwedische Verbindung für Trailer und Container ab Malmö Hafen via Norrköping bis nach Stockholm und retour.

Die Kombination aus Fähre ab Lübeck-Skandinavienkai und Bahn ab Malmö nimmt das Frankfurter Unternehmen für Spediteure und Logistikunternehmen ab 15. Januar in den Intermodal-Fahrplan auf.

Mit dem neuen Angebot ergänzt Kombiverkehr im Schwedenverkehr das Terminalangebot um Hallsberg, Norköpping und Rosersberg, die nun neben Göteborg, Malmö und Trelleborg ergänzend angeboten werden.

Ab Lübeck sind im Weiterleitungsverkehr Basel, Duisburg, Hannover, Ludwigshafen, Köln und München angebunden. Beide neuen Angebote werden mit DB Cargo Skandinavia produziert. Durchgehende Buchungen der Fährleistung zwischen Lübeck und Malmö werden über die Kooperation mit Finnlines ermöglicht.

Grafik: Kombiverkehr

Bauarbeiten im Bereich Kopenhagen

Vom 26.11.2023 bis 01.01.2024 müssen Güterzüge, die durch Kopenhagen fahren, in den Hauptbahnhof einfahren und dort wenden. Grund dafür ist der Aushub eines neuen Tunnels am Bahnhof Ny Ellebjerg, so dass die Güterzüge nicht die übliche Strecke nutzen können.

SITFA/Lineas: Tesla auch nach Dänemark

Im Oktober 2023 sind Ganzzüge des Logistikers SITFA mit fabrikneuen Tesla-E-Pkw zwischen dem Standort Seddiner See der CAT Automobillogistik und Vamdrup (Dansk Auto Logik) gestartet. Die Traktion übernimmt Lineas in Deutschland sowie die zuvor nicht im Güterverkehr tätige C Rail Safety in Dänemark. Die erste Meile zum Rangierbahnhof Seddin erbringt DB Cargo.

SITFA und Lineas erbrachten seit November 2022 Spotzüge mit Tesla zwischen dem Standort Seddiner See der CAT Automobillogistik und ICO in Zeebrugge.

Dänemark: Gleissperrungen behindern Verkehr

Der Schienengüterverkehr durch Dänemark wird im laufenden Jahr durch Gleisbauarbeiten stark eingeschränkt. Der Branchenverband Dansk Banegods lobt grundsätzlich die Investitionen in die Schienenwege, kritisiert aber anstehende häufe Sperrungen wegen Bauarbeiten. So sei der Abschnitt zwischen der Grenze und Aalborg im Jahr 2023 von 310 Gleisperrungen oftmals für Güterzüge nicht passierbar. Gerade weil die Sperrungen oftmals nachts erfolgten. Der Branchenverband befürchtet die Abwanderung von Kunden auf die Straße.

Dansk Banegods: Neuer Vorsitzender

Bei der dänischen Branchenvereinigung Dansk Banegods gab es im Februar 2023 eine personelle Veränderung: Der bisherige stellvertretende Vorsitzende Jens Kirketerp Jensen übernimmt den Vorsitz von Rasmus Munk Kolind. Die Benennung eines neuen stellvertretenden Vorsitzenden steht noch aus.

Jens Kirketerp Jensen ist Geschäftsführer von ADP Energy Infrastructure und ehemaliger langjähriger Hafendirektor von Hirtshals Havn, Rasmus Munk Kolind Senior Commercial Manager, Container & Rail im Hafen von Aalborg.

Dansk Banegods wurde im Oktober 2014 gegründet. Zweck der Interessenorganisation ist die Wahrnehmung grundlegender branchenorientierter nationaler und internationaler Interessen für Betreiber und andere Unternehmen sowie Organisationen mit einem kommerziellen Interesse am Schienengüterverkehr in Dänemark. Der Verband setzt sich gezielt für die Förderung der Rahmenbedingungen des Schienengüterverkehrs gegenüber Politik und Behörden ein.

Untersuchungsbericht zum Radbruch in Ejby

Die dänische Unfalluntersuchungsstelle (Havarikommissionen) wurde am 13.01.2022 um 12:43 Uhr von Hector Rail über einen Radbruch am Zug 42702 in Ejby informiert. Da der Vorfall unter leicht veränderten Umständen als schwerer Unfall gewertet werden könnte, hat die Unfalluntersuchungsstelle eine Untersuchung eingeleitet.

Als der Güterzug 42702 von Krefeld in Deutschland nach Katrineholm in Schweden das Gleis 1 von Ejby passierte, schalteten die Bahnsteigausfahrsignale (perronudkørselssignalerne, PU) aufgrund eines technischen Defekts auf Halt vor dem Zug um. Der Lokomotivführer leitete eine Gefahrenbremsung ein, woraufhin der Zug zum Stehen kam. Der Lokführer informierte die Fernsteuerungszentrale über den Halt und konnte daraufhin den Betrieb wieder aufnehmen. Eisenbahner, die sich im Bahnhof Ejby aufhielten, hatten beobachtet, dass der erste Wagen nach der Lokomotive heftig in den Gleisen sprang, als er sie passierte. Sie setzten sich mit dem Lokführer in Verbindung und berichteten von ihrer Beobachtung. Gemeinsam untersuchten sie den ersten Waggon nach der Lokomotive und stellten fest, dass an einem Rad ein Teil der Lauffläche fehlte. Bei dem Vorfall wurde niemand verletzt und der Schaden beschränkte sich auf die Räder, das Drehgestell, die Bremsen und den Boden des betroffenen Wagens. Der Waggon ist nicht entgleist.

Die bisherigen Ermittlungen haben unter anderem Folgendes ergeben:

  • Das beschädigte Rad hatte einen Durchmesser von 840 mm und verlor etwa 40 % seines Umfangs bzw. seiner Lauffläche.
  • Der Radbruch trat bei einer Geschwindigkeit von 99 km/h auf.
  • Der Zug hat dann 1.879 m zurückgelegt (die ersten 1 279 m mit unveränderter Geschwindigkeit).
  • Das/die verlorene(n) Radteil(e) wurde(n) nicht gefunden.
  • Bis zu dem Vorfall wurde der Wagen von zwei Unterauftragnehmern von Waggonbesitzern in Schweden bzw. Deutschland gewartet.
  • Der betroffene Radsatz hatte bei der Montage am Wagen einen Durchmesser von 862 mm (14-06-2019).
  • Der Wagen wurde am 20-07- 2020 von Guss- auf Verbundstoffbremssohlen umgebaut.

Die Unfalluntersuchungskommission wartet noch immer auf Antworten zu mehreren offenen Punkten, darunter das Instandhaltungssystem und in diesem Zusammenhang auch die Sicherheitsmanagementsysteme. Je nach den eingegangenen Antworten wird geprüft, ob zusätzliche Untersuchungen erforderlich sind.