[DE] Hannover – Hamburg: Planungen vorgestellt

Für den Ausbau der stark überlasteten Strecke Hannover – Hamburg liegt nun eine Vorzugsvariante vor, die jetzt der Öffentlichkeit vorgestellt wird: Es wurden 29 Varianten geprüft, sowohl entlang der Bestandsstrecken als auch neue Streckenführungen. Vier Varianten hat die DB tiefergehend geplant und anhand von knapp 200 Kriterien gutachterlich abgewogen. Der Neubau von Hannover nach Hamburg über Bergen erfüllt die Kriterien für den Deutschland-Takt und das Ziel, mehr Platz auf den Gleisen für mehr Züge im Nah-, Fern- und Güterverkehr zu schaffen. Der reine Streckenausbau hat sich trotz intensiver Prüfung als deutlich unterdimensioniert herausgestellt. Außerdem bringt der Neubau zusätzliche Potenziale für neue Nahverkehrshalte wie zum Beispiel im Heidekreis. Auf der bestehenden Trasse zwischen Hannover und Hamburg wird so Platz für ein besseres und zuverlässigeres Nahverkehrsangebot geschaffen.

Die Strecke Hannover-Hamburg zählt heute mit einer Auslastung von 147 % zu den am stärksten überlasteten und damit unpünktlichsten Strecken Deutschlands. Der Bund prognostiziert auf dieser Achse zudem steigende Zugzahlen sowohl im Personen- als auch im Güterverkehr. Die Strecke hat erhebliche Auswirkungen auf die Qualität im gesamten Schienennetz in Deutschland. Noch in diesem Jahr soll laut DB die parlamentarische Befassung des Bundestages erfolgen.

Informationen zu den Planungen: www.hamburg-bremen-hannover.de

[DE] Entgeltnachlass während Generalsanierungen

Beginnend mit dem Fahrplanwechsel 2025/2026 führt die DB InfraGO vorbehaltlich der Zustimmung durch die Bundesnetzagentur (BNetzA) einen Entgeltnachlass für Verkehre ein, die von den Baumaßnahmen der Generalsanierung betroffen sind.

Die Entgeltregelung gilt für alle Gelegenheitsverkehrstrassen des Schienengüterverkehrs (SGV) und für alle Trassen (Gelegenheitsverkehr und Netzfahrplan) des Schienenpersonenfernverkehrs (SPFV), die aufgrund der langfristigen Baumaßnahmen der Generalsanierung nicht den gewünschten Laufweg nutzen können.

Die bestehende Entgeltregelung zur Kompensation von Trassenmehrkosten wegen baubedingter Umleitungen für Netzfahrplantrassen des SGV bleibt weiterhin gültig und ist von dieser Regelung unberührt.

Im Fahrplanjahr 2026 sind folgende Generalsanierungsmaßnahmen vorgesehen:

  • Hamburg – Berlin (14.12.2025 – 30.04.2026)
  • Köln – Wuppertal – Hagen (06.02.2026 – 10.07.2026)
  • Nürnberg Reichswald – Regensburg (06.02.2026 – 10.07.2026)
  • Obertraubling – Passau (10.06.2026 – 11.12.2026)
  • Troisdorf – Unkel – Wiesbaden (10.07.2026 – 11.12.2026)

Die neue Entgeltregelung sieht vor, dass die von der Generalsanierung betroffenen Trassen einen je Verkehrsart festgesetzten prozentualen Entgeltnachlass in Abhängigkeit von der jeweiligen Generalsanierungsmaßnahme auf das gesamte Trassenentgelt erhalten. Die Höhe des jeweiligen prozentualen Entgeltnachlasses richtet sich nach der Länge der durchschnittlichen Umleitungswege je Generalsanierungsmaßnahme.

Der prozentuale Entgeltnachlass wird gemeinsam mit den jeweils relevanten Umleitungsstrecken in den Infrastrukturnutzungsbedingungen (INB) der DB InfraGO veröffentlicht. Bei Mehrfachbetroffenheit von Generalsanierungsmaßnahmen wird der vorteilhaftere prozentuale Entgeltnachlass auf das gesamte Trassenentgelt angewendet.

Folgende Voraussetzungen müssen für den Erhalt des Entgeltnachlasses erfüllt sein:

  • Das Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) / der Zugangsberechtigte (ZB) meldet im Rechnungsbahnhof der DB InfraGO je Generalsanierungsmaßnahme die betroffenen Trassen.
  • Die von der Generalsanierung betroffenen Trassen müssen über eine in den INB der
    DB InfraGO definierte Umleitungsstrecke verkehren.

[DE] Netzzustandsnoten im Osten besser

In Ostdeutschland ist die Bahninfrastruktur in einem besseren Zustand als im Rest der Republik. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung (21/494) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen (21/258) hervor. In der Antwort werden die Netzzustandsnoten der DB InfraGO AG je nach Bundesland und Gewerk aufgelistet. Die beste Gesamtnote hatte im Jahr 2024 demnach Thüringen (2,61) vor Sachsen-Anhalt (2,62) und Sachsen (2,69). Auf den letzten Plätzen finden sich Bremen (3,29), Hamburg (3,27) und Nordrhein-Westfalen (3,27).

In lediglich drei Bundesländern hat sich die Gesamtnote 2024 im Vergleich zur Gesamtnote 2021 verbessert. In Mecklenburg-Vorpommern (von 3,01 in 2021 auf 2,84 in 2024), in Schleswig-Holstein (von 3,36 auf 3,23) und im Land Brandenburg (von 2,87 auf 2,84).

Die schlechteste Bewertung der elf aufgeführten Gewerke erhalten in allen Bundesländern die Stellwerke. Die hierfür aufgeführten Bewertungen reichen von 3,6 (Brandenburg und Sachsen-Anhalt) bis 4,5 (Hessen).

[DE] ETCS-Migrationsstrategie: Neuausrichtung

Die DB InfraGO hat bisherige Planungen nach Konsultation mit dem Markt zurückgezogen und arbeitet nun an einer neuen ETCS-Strategie. Aktuell hat die DB InfraGO eine Übersicht zur Ausrüstung des Netzes mit dem European Train Control System (ETCS) bis 2029 veröffentlicht, darunter zahlreiche Strecken mit Level 2 ohne Signale (L2oS).

In den vergangenen Monaten ist bei der DB InfraGO umfangreiches Feedback aus der Branche eingegangen, dass unter den gegenwärtigen Rahmenbedingungen ein Festhalten an dem bisher kommunizierten Zeitplan nicht sachgerecht ist. Kritisch ist aus Sicht der Branche insbesondere die fehlende Koordinierung und finanzielle Absicherung einer flächendeckenden Fahrzeugumrüstung über ein Förderprogramm des Bundes.  Gleichzeitig laufen aktuell Diskussionen zur Finanzierung und inhaltlichen Ausrichtung des Gesamtprogramms zur Modernisierung und Stabilisierung der Infrastruktur – u. a. im Zusammenhang mit der Einrichtung eines Sondervermögens Infrastruktur – die auf die bisherige ETCS-Migrationsstrategie ausstrahlen.

In Verantwortung für einen diskriminierungsfreien Netzzugang und auf Basis dieser Erkenntnisse hat die DB InfraGO entschieden, die bislang veröffentlichten L2oS-Planungen vollständig zurückzunehmen und die ETCS-Migrationsstrategie neu auszurichten.

Ziel ist es, gemeinsam mit dem Bund und der Branche eine tragfähige, finanziell abgesicherte, betrieblich robuste und zukunftssichere ETCS-Strategie zu entwickeln – mit klarer Priorisierung nach technischer Machbarkeit und Umsetzbarkeit aus Infrastruktur – und Fahrzeugperspektive.

Die Ausarbeitung eines neuen, sektorübergreifend abgestimmten Zielbilds hat bereits begonnen. Zentrale Grundlage dafür ist ein strukturierter Dialogprozess mit Vertretern aller relevanten Marktakteure. Die bisherigen Veröffentlichungen vom April 2024 dienen daher nicht mehr als verbindliche Planungsgrundlage.

[DE] Bauauftrag für Güterstrecke Offenburg – Müllheim

Nächster Fortschritt beim Bahnprojekt Karlsruhe – Basel: Als Entlastung für die Rheintalbahn baut die DB zwischen Offenburg und Müllheim eine Neubaustrecke für den Güterverkehr. Das führt zu einer höheren Betriebsqualität und Pünktlichkeit sowohl für den Personenverkehr auf der Rheintalbahn als auch für mehr Verlässlichkeit für die Güterverkehrskunden auf der neuen Strecke. Der erste Bauauftrag hierfür wurde jetzt erteilt, Baustart soll im ersten Halbjahr 2026 sein. 

Der Abschnitt zwischen Riegel und March ist rund elf Kilometer lang, hat zudem 23 Brücken – die allesamt erweitert werden müssen, ehe die neuen Schienen verlegt werden können. Die Brücken überspannen in Zukunft nicht nur die A5, sondern auch die Bahnstrecke. Die DB startet mit Brücken rund um den Feuerbach auf Höhe von Nimburg. Der heutige Durchlass, der den Feuerbach unter der Autobahn durchführt, wird durch ein deutlich größeres Rahmenbauwerk ersetzt. Hinzu kommt ein zweites Bauwerk, das die zukünftige Eisenbahnstrecke über den Feuerbach führt. Der Feuerbach selbst muss verlegt werden, damit östlich der Autobahn Platz für die neue Güterzugstrecke entsteht. Den Zuschlag für diese komplexen Arbeiten hat die Firma “Implenia” erhalten.  

Die Bauzeit für die ersten Bauwerke wird etwa 1,5 Jahre betragen. Die benachbarten Abschnitte befinden sich im Genehmigungsverfahren, die Erteilung der weiteren Planfeststellungsbeschlüsse steht hier noch aus.

[DE] Fokus-Bau-Zeiträume 2026

Die DB InfraGO hat 2023 ein getaktetes Sperrzeitensystem zur gebündelten Durchführung kurzfristig bekanntwerdender und technisch erforderlicher Infrastrukturmaßnahmen eingeführt. Ziel dahinter ist es, ein möglichst hohes Volumen an nicht in Containern einplanbaren und kurzfristig vorhersehbaren Maßnahmen zum Erhalt des Infrastrukturzustandes zu bündeln und in wenige vordefinierte Zeiträume einzuplanen.

Die konkreten Zeiträume der „Fokus-Bau-Zeiträume“ im Fahrplanjahr 2026:

  • 1. Quartal: Freitag, 27.02.2026 21:00 Uhr bis Montag, 02.03.2026 05:00 Uhr
  • 2. Quartal: Freitag, 01.05.2026 21:00 Uhr bis Montag, 04.05.2026 05:00 Uhr
  • 3. Quartal: Freitag, 21.08.2026 21:00 Uhr bis Montag, 24.08.2026 05:00 Uhr
  • 4. Quartal: Freitag, 20.11.2026 21:00 Uhr bis Montag, 23.11.2026 05:00 Uhr

[DE] Hagen – Siegen: Brückenschäden

Seit dem Abend des 16.06.2025 ist die Strecke 2800 Hagen – Siegen im Bereich Lennestadt teilweise gesperrt. Dies berichtet der WFR. Im 11 km langen Abschnitt Lennestadt-Altenhundem – Welschen-Ennest wurden bei zwei Brücken massive Schäden festgestellt. Daraufhin wurde das südgehende Gleis komplett gesperrt, beim Gegengleis wurde die Streckenklasse von D4 auf C2 herabgesetzt und die Höchstgeschwindigkeit auf 40 km/h reduziert. Der Güterverkehr wird via Köln und Siegstrecke umgeleitet.

[DE] Fahrkartenautomat gesprengt, Güterzug getroffen

Im Bahnhof Wansleben am See (Landkreis Mansfeld-Südharz) haben Unbekannte am frühen Morgen des 05.06.2025 einen Fahrkartenautomaten gesprengt. Ein einfahrender Güterzug des Erfurter Bahnservice (EBS) wurde dabei von den umherfliegenden Trümmern getroffen. Ob der / die Täter an die im Automaten vorhandene Bargeldkassette gelangen konnten ist aktuell noch unklar.