[DE] InfraGO-Zustandsbericht: Trendwende eingeleitet

Erstmals seit Jahren hat sich der Zustand der Eisenbahninfrastruktur in Deutschland nicht weiter verschlechtert. Das zeigt der neue InfraGO-Zustandsbericht 2024. Alle Brücken, Tunnel, Stützbauwerke, Gleise, Weichen, Bahnübergänge, Stellwerke, Oberleitungen sowie Anlagen der Bahnhofsinfrastruktur wurden dafür untersucht und nach der Schulnotenlogik bewertet. Die Zustandsnote für das gesamte Schienennetz verbesserte sich im Vergleich zum Vorjahr von 3,03 auf 3,00, wobei das Flächennetz jenseits der Hauptkorridore mit einer Zustandsnote von 2,96 besser abschneidet als die hochbelasteten Streckenabschnitte.

[DE] VDV: Knapp wird Geschäftsführerin Eisenbahnverkehr

Im Rahmen der gestrigen Präsidiumssitzung wurde Nicole Knapp (52) zur neuen Geschäftsführerin Eisenbahnverkehr des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) bestellt. Sie wird den Posten zum 01.06.2025 übernehmen.

Knapp verfügt über umfangreiche und langjährige Erfahrungen im Eisenbahnsektor, sowohl im Personenverkehr als auch bei der Infrastruktur. Seit mehr als fünf Jahren verantwortet sie als Leiterin die Kommunikation für den Infrastrukturbereich bei der Deutschen Bahn (DB AG). Insgesamt blickt sie auf fast 16 Jahre Berufserfahrung im Eisenbahnsektor zurück. Nach Stationen bei der Bahnindustrie und Netinera wechselte Knapp zur Deutschen Bahn, wo sie im Laufe der Jahre verschiedene Positionen innehatte.

Knapp folgt auf Ulla Kempf, die den Verband nach kurzer Amtszeit wieder verlassen hatte.

[DE] Zwangsgeld wegen unzureichender Baustellenkommunikation

Die Beschusskammer der Bundesnetzagentur (BNetzA) hat mit Teilbeschluss vom 03.04.2025 (BK10-25-0043_Z) gegenüber der DB InfraGO AG aufgrund der noch immer unzureichenden Baustellenkommunikation im Falle der sog. A- und B-Maßnahmen zwei weitere Zwangsgelder in Höhe von jeweils 500.000 EUR festgesetzt.

Die DB InfraGO verstößt nach wie vor gegen die ihr mit bestandskräftigem Beschluss vom 24.05.2023 (BK10-22-0422_Z) aufgegebene Verpflichtung, die in ihren Nutzungsbedingungen niedergelegten Ankündigungsfristen für unterjährig geplante Baumaßnahmen nicht zu missachten. Die in Folge des Beschlusses vom 24.05.2023 festgesetzten Zwangsgelder summieren sich damit nun auf 1.825.000 EUR. Für den Fall, dass die DB InfraGO ab dem 01.07.2025 die zur Verfügung zu stellenden Dokumente (die sogenannte Zusammenstellungen der vertrieblichen Folgen, ZvF) weiterhin nicht fristgerecht an die Zugangsberechtigten übermittelt, werden ihr mit dem Beschluss weitere Zwangsgelder angedroht. Diese sind in ihrer Höhe und in Abhängigkeit vom Grad der Fristentreue innerhalb eines Monats in Schritten von 100.000 EUR gestaffelt und betragen zwischen 100.000 EUR (bei einer Fristentreue in weniger als 95 % der Fälle) und 500.000 EUR (bei einer Fristentreue in weniger als 55 % der Fälle).

Zusätzlich hat die Beschlusskammer die Berichtspflichten der DB InfraGO in Bezug auf die Kommunikation von A- und B-Maßnahmen neu gefasst. Hierdurch wird zukünftig auch eine Betrachtung der Situation in den einzelnen Regionen des Schienennetzes der DB InfraGO AG möglich sein. Außerdem ermöglichen die neuen Berichtspflichten eine zeitnahe Berücksichtigung nicht erstellter Dokumente bei der Ermittlung der Fristeinhaltungsquoten.

Der Beschluss ist noch nicht bestandskräftig.

Im weiteren Verlauf des Verfahrens wird die Beschlusskammer die Notwendigkeit durchschlagkräftigerer Maßnahmen zur Erhöhung der Fristentreue prüfen und ggf. einen weiteren Teilbeschluss erlassen. Die Beschlusskammer hat sich in Vorbereitung darauf am 04.04.2025 im Rahmen einer öffentlichen mündlichen Verhandlung intensiv mit dem Markt ausgetauscht.

[DE] Ausbau Angermünde – Polen verspätet sich

Die für Ende 2026 geplante Gesamtinbetriebnahme der Ausbaustrecke Angermünde – Grenze Polen kann nicht gehalten werden. Grund dafür ist der in der Baubranche bestehende akute Mangel an spezialisierten Fachkräften, insbesondere in der Leit- und Sicherungstechnik.

Für die Ausbaustrecke Angermünde – Grenze D/PL (– Szczecin) bedeutet dies eine Verschiebung des Beginns der Bauhauptleistungen unter Totalsperrung im 2. Bauabschnitt zwischen Passow und der Bundesgrenze D/PL auf Sommer 2026 sowie der Gesamtinbetriebnahme der Strecke auf Ende 2027.

Mit Blick auf den polnischen Teil des Bauprojekts ergibt sich durch die Verschiebung eine zeitliche Synchronisierung mit dem Baubeginn in Polen.

Die laufenden Bauarbeiten im 1. Bauabschnitt „Angermünde – Passow“ sind von der Verschiebung nicht betroffen und werden planmäßig fortgeführt.

[DE] Züge auf Riedbahn nach Sanierung pünktlicher

Drei Monate nach der Inbetriebnahme der Riedbahn hat die Deutsche Bahn (DB) eine vorläufige Bilanz vorgestellt. Durch die Generalsanierung haben sich die Pünktlichkeitswerte auf der Strecke zwischen Frankfurt/Main und Mannheim deutlich verbessert. Gleichzeitig ist die Zahl der infrastrukturbedingten Störungen spürbar gesunken. So fuhren der RE 70 und die S-Bahnen im Nahverkehr im Februar 2025 im Schnitt 20 Prozentpunkte pünktlicher als im Vergleichsmonat im Jahr zuvor. Fernverkehrszüge, die verspätet auf die Riedbahn einfahren, konnten ihre Verspätung auf der Strecke um ein Drittel reduzieren. Auch die Anzahl der infrastrukturbedingten Störungen verringerte sich im Vergleich zum Vorjahresmonat um 27 Prozent, während die durchschnittliche Auslastung der Strecke um 5 Prozent gestiegen ist.

[DE] Neuer Termin zur Inbetriebnahme PRISMA

In der Nacht vom 28.06.2025 auf den 29.06.2025 will DB InfraGO die mehrfach verschobene Inbetriebnahme der neuen PRISMA-Systeme und somit auch des Betriebsdatenverteilers (BDV) umsetzen.

Für die Kunden bedeutet dies, dass in dieser Nacht die Bestandssysteme Externe Verteiler (UIC), UIC-Broker und Common Interface (TAF/TAP) abgeschaltet werden und der Betriebsdatenverteiler (UIC und TAF/TAP) von PRISMA übernimmt.

Es wird zudem ein Ausweichwochenende, 05./06.07.2025, eingeplant, das zum Einsatz kommt, wenn es größere betriebliche Einschränkungen geben sollte, z. B. verursacht durch einen Sturm oder Hochwasser.

Dem Vernehmen nach ist nach wie vor die stabile Fahrplandatenversorgung das Problem und Auslöser für die stark verspätete Einführung des mehrheitlichen Nachbaus des knapp 30 Jahre alten LeiDis-S/K 1:1. Fachkreise kritisierten die Komplexität des neuen Systems – vergleichbare Lösungen in der Schweiz und Österreich seien bei weitem nicht so eingeschränkt aufgestellt. So sei es beispielsweise als Disponent nicht mehr möglich an einem Signal zu disponieren, dass diesem Disponent offiziell nicht gehört. Für einige Relationen ungünstig, da Züge oftmals außerhalb des eigenen Bereiches beginnen.

[DE] Bauarbeiten auf der Rheintalbahn

Im April 2025 finden auf der Rheintalbahn zwischen Rastatt und Basel verschiedene Bauarbeiten statt. Schwerpunkt ist eine Totalsperrung zwischen Denzlingen und Freiburg vom 18.04.2025 bis zum 28.04.2025. Auf den übrigen Streckenabschnitten kommt es zu verschiedenen eingleisigen Sperrungen sowie teilweise nächtlichen Totalsperrungen.

In diesem Zeitraum sind die Kapazitäten für Gelegenheitsverkehre auf der Rheintalbahn selbst sowie auch auf den Umleitungsstrecken über die Gäubahn massiv eingeschränkt.

[DE/CZ] Erzgebirgstunnel nur für leichte Züge?

Für die Neubaustrecke Dresden – Praha/Prag ist bekanntlich der Bau eines grenzüberschreitenden „Erzgebirgstunnels“ vorgesehen. Nach neuesten Informationen soll dieser ein zweiröhriger „Billig-Tunnel“ werden, kein Basistunnel. Dadurch soll der Abschnitt zwischen Dresden (Heidenau) und Ústí nad Labem/Aussig nur 1,6 Mrd. EUR kosten (der vergleichsweise kurze Citytunnel Leipzig kostete vor 15 Jahren knapp 1 Mrd. EUR).

https://openrailwaymap.org/?style=standard&lat=50.826758482363275&lon=13.949546813964844&zoom=11

Resultat wird eine steile Tunnel-Trassierung sein. Im Güterverkehr wird die Neubaustrecke durch den Tunnel daher wohl nur für die Autozüge in Frage kommen. Die hohe Zahl an Metrans-Container-Zügen wird aus Lastgründen an der Elbe bleiben.

Aktuell geht man bei störungsfreiem Verlauf von einem Baubeginn zwischen 2030 und 2032 und der Inbetriebnahme zwischen 2042 und 2044 aus.

[DE] Knoten Halle komplett modernisiert

Die Deutsche Bahn (DB) hat mit der Inbetriebnahme der beiden Elektronischen Stellwerke (ESTW) Reußen und Halle-Kanena/Leuchtturm die Modernisierung des gesamten Bahnknotens Halle (Saale) abgeschlossen. Insgesamt sechs ESTW hat die DB in den vergangenen elf Jahren in dem wichtigen Verkehrsknoten in Mitteldeutschland in Betrieb genommen. Sie ersetzen 21 alte mechanische Stellwerke. Nach einer mehrtägigen Sperrung, die für Inbetriebnahmen notwendig war, rollt der Nah-, Fern- und Güterverkehr seit 27.03.2025 wieder von und nach Halle.

Die DB hatte zunächst den inneren Knoten modernisiert und dann die Zulaufstrecken – den sogenannten äußeren Knoten – mit neuer Technik ausgestattet. Dabei wurden 70 Kilometer Gleise und 250 Weichen erneuert. Bund, DB, das Land Sachsen-Anhalt und die Stadt Halle haben rund 850 Mio. EUR investiert.

Grafik: DB AG

[DE] Altmann in Wolnzach wieder erreichbar

Der Stammsitz des Automobillogistikers ARS Altmann in Wolnzach im oberbayerischen Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm ist seit 22.03.2025 wieder auf der Schiene erreichbar. DB InfraGO hat eine bei Unwettern im Juni 2024 beschädigte Brücke wieder instandgesetzt.Auf der Strecke laufen bis zu elf Ganzzüge pro Woche mit dem Traktionär Eisenbahngesellschaft Potsdam (EGP).

Foto: ARS