[DE] WVG: GF-Quartett folgt auf Pieperjohanns

Per 01.03.2024 kam es zu einem Wechsel in der Leitung der Westfälischen Verkehrsgesellschaft mbH (WVG) sowie den zur WVG‐Gruppe gehörenden Unternehmen Regionalverkehr Ruhr‐Lippe GmbH (RLG), Regionalverkehr Münsterland GmbH (RVM), Verkehrsbetrieb Kipp GmbH und Westfälische Landes‐Eisenbahn GmbH (WLE). Die Geschäftsführung übernehmen die bisherigen Bereichsleiter und Prokuristen, Detlef Berndt (Bereich Eisenbahn), Julian Hericks, David Oelkers und Steffen Schuldt. Die Geschäftsführung der VKU verbleibt bei Kreisdirektor Mike‐Sebastian Janke.

Abgelöst wurde somit der 13 Jahre amtierende André Pieperjohanns, der in die Geschäftsführung des Haftpflichtverbandes öffentlicher Verkehrsbetriebe (HÖV) eintrat. Hintergrund des Schritts sollen nach Informationen in den „Westfälischen Nachrichten“ nicht abgestimmte, bessere Vergütungen für Busfahrer gewesen sein. Beim HÖV hatte Pieperjohanns bereits in der Vergangenheit verschiedene Positionen inne und ist seit zwölf Jahren im Beirat.

GDL: Warnstreik bei WLE und RLG

Mit über 90 Prozent Streikbeteiligung und spürbaren Auswirkungen im Güterverkehr unterstreichen die Mitglieder der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) ihre Forderungen bei der Westfälischen Landes-Eisenbahn (WLE) und der Eisenbahn Regionalverkehr Ruhr-Lippe (RLG).

Sie haben am 02.02.2022 von 7:30 bis 10:30 Uhr in beiden Unternehmen die Arbeit niedergelegt. Die Eisenbahner wollen damit ein deutliches Zeichen an den Arbeitgeber senden, denn nach drei ergebnislosen Verhandlungsrunden und einer Sondierung gibt es immer noch keine Ergebnisse. Aufgrund eines aus Sicht der Gewerkschaft nicht verhandlungsfähigen Angebotes und der fehlenden Zusage, für GDL-Mitglieder beider Unternehmen die GDL-Tarifverträge anzuwenden, hatte die GDL die Tarifverhandlungen am 26.01.2022 abgebrochen.

Netzwerk Zukunft Einzelwagenverkehr wächst

Das im Mai 2021 gegründete „Netzwerk Zukunft Einzelwagenverkehr“ ist inzwischen auf 29 Partner angewachsen und vermeldet erste konkrete Projekte:

  • Die Trinks GmbH, einer der führenden Getränkehändler Deutschlands, bringt die Produkte aus dem Hause Krombacher per Zug von Kreuztal bis an den Rand der deutschen Hauptstadt. Einmal pro Woche verlassen zwei Wagen mit vier Containern das Südwestfalen Container-Terminal der Kreisbahn Siegen-Wittgenstein (KSW) mit dem Ziel Großbeeren am südlichen Stadtrand von Berlin. Im Mai hatte ein Probeverkehr begonnen – mit einem Wagen und zwei Containern. Nachdem der Testlauf alle Erwartungen erfüllt hat, wurde die Kapazität verdoppelt und die beiden Wagen gehen jetzt im Regelbetrieb auf die Strecke.
  • Gemeinsam mit DB Cargo und Bentheimer Eisenbahn (BE) erfolgt die Versorgung der Industrie in der Region Grafschaft Bentheim, Emsland und Osnabrück mit Produkten der U.S. Steel durch den Einzelwagenverkehr. Über das Railport in Nordhorn werden die Kunden in der Region „just in time“ beliefert. Dabei dient das Umschlaglager der BE als Konsignationslager, ein Vorteil für Lieferant und Kunden.
  • Die Firma Stahlform Schulte betreibt in Arnsberg an der Strecke der Regionalverkehr Ruhr-Lippe (RLG) ein Stahllager. In Zusammenarbeit mit dem Steel Logistic Center Hagen der DB Cargo werden bestimmte Stahlmengen zum außerhalb des Stahlstandortes Hagen gelegenen Lager in Arnsberg gebracht. Die Zusammenarbeit der beteiligten Bahnen unter Einbeziehung einer sicheren Rückfallebene führen beim Kunden zu erhöhter Planungs- und Versorgungssicherheit.

NRW fördert mit 1,7 Mio. EUR

Mit rund 1,7 Millionen Euro unterstützt das Verkehrsministerium Nordrhein-Westfalen mehrere Modernisierungsprojekte, um den Güterverkehr stärker von der Straße auf die Schiene zu verlagern:

  • Rund 1 Million Euro gehen an die Westfälische Verkehrsgesellschaft: In den Gebieten der Verkehrsunternehmen Regionalverkehr Münsterland (RVM), Regionalverkehr Ruhr-Lippe (RLG) und der Westfälischen Landeseisenbahn (WLE) werden mehrere Strecken erneuert. Allein die WLE erhält rund 785.000 Euro für die Erneuerung der Strecke zwischen Warstein und Beckum, die ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für die Region in Ostwestfalen ist. Im Jahr 2020 wurden hier rund 700.000 Tonnen Güter befördert.
  • 396.792 Euro erhält die Rhein-Sieg-Verkehrsgesellschaft (RSVG) zur Erneuerung von Gleisanlangen auf der Strecke vom Bahnhof Troisdorf West bis Bahnhof Lülsdorf: Die RSVG transportiert jährlich rund 74.000 Tonnen Güter über die Schiene. 
  • Zwei Förderbescheide über 178.705 Euro an die Kreisbahn Siegen-Wittgenstein (KSW): Damit werden in Kreuztal Schwellen und an einem Bahnübergang Gleise erneuert. 
  • 146.752 Euro erhält die Mindener Kreisbahn (mkb). Mit der Förderung werden im Bahnhof Minden Gleisanlagen ausgebaut. Durch den Umbau können rund 30.000 Lkw-Fahrten über die Straßen vermieden werden, unter anderem zum örtlichen Güterhafen. 

Seit Beginn des Förderprogramms im Jahr 2018 hat das Verkehrsministerium bis in das nächste Jahr hinein rund 100 Maßnahmen mit insgesamt rund 30 Millionen Euro Landesmitteln gefördert. Die Landesregierung hatte die Infrastrukturförderung aus Landesmitteln im Jahr 2018 wiedereingeführt, um den Investitionsstau auf den Strecken der nicht bundeseigenen Eisenbahnen aufzulösen.