RTI erstmals selbst gen Schweiz

Die slowakische Güterbahn Railtrans International (RTI) hat erstmals mit Eigentraktionen in Österreich und Deutschland einen Kesselwagenzug in die Schweiz organisiert. Die Leistung mit Mineralöldestillat aus Bratislava traf am 14.11.2020 in Karlsruhe ein, wo sie an den Kooperationspartner ChemOil überging. Dieser sorgte mit den Traktionspartnern SBB Cargo Deutschland und SBB Cargo für die Weiterfahrt zur Raffinerie Cressier in Cornaux.

Der erste Zug für CD Cargo Hungary

Am 11.11.2020 führte die CD Cargo Hungary den ersten Transport auf eigener Lizenz in Ungarn durch. Es handelte sich um einen Zug mit Holz von verschiedenen Orten in der Tschechischen Republik zum rumänischen Bahnhof Moacșa (HS Timber Productions, Sägewerk Reci). Die Transporte sollen nun regelmäßig stattfinden.

Koks mit PKP Cargo nach Italien

Anfang November 2020 transportierte PKP CARGO INTERNATIONAL für einen langjährigen Großkunden einen mit 1.220 t Koks beladenen Testzug von Ostrava in 49 Stunden nach Italien. Die Mehrsystemlok(s) des Typs Siemens Vectron MS kam(en) dabei grenzüberschreitend in Tschechien, Slowakei, Ungarn, Kroatien, Slowenien und mit Sondergenehmigung im slowenisch-italienischen Grenzbahnhof Villa Opicina zum Einsatz. Inneritalienisch bis zum Zielbahnhof Rosignano übernahm Captrain.

Wegen des Zuggewichtes von 1.850 t konnte die Strecke Hodoš – Ormož nicht befahren werden und der Zug wurde durch Kroatien geführt. Dort erfolgte die Durchführung auf Lizenz der Enna Transport, auf den anderen Streckenabschnitten wurden Sicherheitszertifikate der PKP Cargo-Gruppe genutzt.

Der Premierenzug auf dem Viadukt von Borovnica in Slowenien. Ab Ljubljana war eine zweite Lok am Zug. Foto: Matej Zorko/PKP CARGO INTERNATIONAL

Lizenzen im Oktober

Die polnischen Güterbahnen DB Cargo Spedkol sp. z o.o. und RAIL POLSKA Sp. z o.o. erhielten vorfristig ein neues Sicherheitszertifikat, Teil A und B mit Laufzeit 01.10.2020 bis 01.10.2025. Ebenfalls vorfristig wurden die Lizenzen der Trakcja PRKiI S.A. (Laufzeit 07.10.2020 bis 07.10.2025), der Pomorskie Przedsiębiorstwo Mechaniczno – Torowe Sp. z o.o. (PPMT; Laufzeit 12.10.2020 bis 12.10.2025), der PKP Linia Hutnicza Szerokotorowa Sp. z o.o. (LHS; Laufzeit 12.10.2020 bis 12.10.2025), der PKP-Gleisbautochter Zakład Robót Komunikacyjnych – DOM Sp. z o.o. (Laufzeit 08.10.2020 bis 08.10.2025), der CIECH Cargo Sp. z o.o. (Laufzeit 15.10.2020 bis 15.10.2025), der Railpolonia Sp. z o.o. (Laufzeit 27.10.2020 bis 27.10.2025), der STK S.A. (Laufzeit 28.10.2020 bis 28.10.2025), der Grupa Azoty „KOLTAR“ Sp. z o.o. (Laufzeit 28.10.2020 bis 28.10.2025), der Kolej Bałtycka S.A. (Laufzeit 30.10.2020 bis 30.10.2025) sowie der Dolnośląskie Linie Autobusowe Sp. z o.o. (DLA; Laufzeit 30.10.2020 bis 30.10.2025).

Ein neues Sicherheitszertifikat Teil A und B mit Laufzeit vom 14.10.2020 bis 14.10.2025 erhielt die RuG Polska Sp. z o.o. als Tochter der Rund ums Gleis GmbH (RuG) von Unternehmer Jan Ristau aus Dresden. Ristau hatte in Polen mit der Rail Time Polska bereits ein EVU betrieben, dieses aber 2019 an die Rail Cargo Group veräußert. Das Unternehmen firmiert nun als Rail Cargo Carrier – Poland.

Neu als EVU in Ungarn ist CD Cargo lizenziert. Die Tochter CD Cargo Hungary Kft. erhielt ihr Sicherheitszertifikat, Teil A am 01.10.2020 mit Gültigkeit bis 30.09.2022.

Die deutsche Güterbahn Raildox hat nach Lizenzen im Heimatland und Österreich seit 07.10.2020 mit fünf Jahren Gültigkeit ein Sicherheitszertifikat, Teil B für Polen.

Die tschechische Güterbahn Cargo Motion verfügt neben Lizenzen im Heimatland sowie in der Slowakei nun auch in Ungarn über ein Sicherheitszertifikat, Teil B. Dieses gilt vom 08.10.2020 bis zum 09.12.2023 (wie auch in CZ und SK) und soll in Kürze für erste Verkehre genutzt werden.

Die bisher nicht größer in Erscheinung getretene Rabbit Rail s.r.o. besitzt nun neben Lizenzen in Tschechien ein B-Zertifikat in der Slowakei mit Laufzeit 09.10.2020 bis 21.06.2025.

Der Intermodalanbieter CLIP Intermodal Sp. z o. o. aus Swarzędz erhielt erstmals ein Sicherheitszertifikat, Teil A und B für Polen mit Gültigkeit vom 12.10.2020 bis 12.10.2025.

Die Lok-Partner Betriebsgesellschaft mbH & Co. KG aus Witten erhielt am 15.10.2020 die EVU-Zulassung für Personen- und Güterverkehr.

Verlängert wurden die A- bzw. B-Zertifikate der tschechischen EP Cargo a.s. in Tschechien, der Slowakei und Ungarn mit Laufzeit 13.10.2020 bis 16.06.2025.

Die portugisische Güterbahn MEDWAY – Operador Ferroviário de Mercadorias, S.A. erhielt vorfristig neue Sicherheitszertifikate für Portugal und Spanien (gültig 15.10.2020 bis 14.10.2025).

In Ungarn erhielten außerdem die MTMG Zrt. ein neues A-Zertifikat (Laufzeit 25.10.2020 bis 15.06.2025), die RTB CARGO HUNGARIA Kft. erstmals A- und B-Zertifikat (Laufzeit 27.10.2020 bis 15.06.2025) sowie die twentyone GmbH aus Österreich erstmals ein B-Zertifikat (Laufzeit 15.10.2020 bis 19.05.2023). Die A- und B-Zertifikate der Vasútépítők Kft. (26.10.2020 bis 15.06.2025) und der LTE Hungária Kft. (30.10.2020 bis 15.06.2025) wurden vorfristig verlängert.

Mit Auslaufen der B-Zertifikate in Deutschland und den Niederlanden erhielt die Crossrail Benelux NV ein ssc für die beiden Länder mit Laufzeit bis 19.10.2022 (Auslaufen des A-Zertifikates in Belgien).

Eine EVU-Lizenz wurde dem tschechischen Unternehmen HROCHOSTROJ a.s. am 26.10.2020 erteilt.

Die spanische Güterbahn Continental Rail S.A. kann nun auch in Portugal selbst fahren. Das entsprechende Sicherheitszertifikat, Teil B wurde am 30.10.2020 erteilt und läuft wie das spanische Pendant bis 23.11.2022.

Cargo Motion: Erster Ungarnzug

Die tschechische Güterbahn Cargo Motion nutzte am 01.11.2020 die jüngst erhaltene Ungarnlizenz für einen ersten Zug im Transit zwischen dem slowakisch-ungarischen Grenzbahnhof Štúrovo und dem ungarisch-rumänischen Pendant in Curtici. Als Zuglok kam eine von ELL angemietete Siemens Vectron MS zum Einsatz.

193 750 Pestszentlőrinc  (2020.11.01)
Der Premierenzug: Quelle: https://www.flickr.com/photos/96084434@N02/50589639963/

Aktuell verkehren unter Verantwortung von Cargo Motion zwei wöchentliche Rundläufe mit Rundholz aus Tschechien nach Rumänien. Deren Ungarnpart wird nun neu in Eigentraktion produziert. In Rumänien sind diverse Güterbahnen involviert.

Ergänzend zu diesen Zügen erbringt das Unternehmen auch Spotverkehre nach oder durch Ungarn, die nun auch zunehmend ohne die Hilfe Dritter produziert werden können.

DB startet „Slovakia Shuttle“

DB Cargo startet am 13.12.2020 mit dem „Slovakia Shuttle“ einen direkten Zug des Einzelwagenverkehrs zwischen Halle (Saale) und Žilina via Ostrava. Er startet mit fünf wöchentlichen Rundläufen und bietet eine Reduzierung der Laufzeit zwischen Start- und Endpunkt auf 24 Stunden.

BLG fasst Routen zusammen

BLG Autorail wickelt die Pkw-Transporte Devínska Nová Ves (Volkswagen-Werk Bratislava) [SK] – Emden [DE] ab 01.11.2020 nicht mehr über Tschechien ab. Dort ist seit 01.01.2018 PKP CARGO INTERNATIONAL sowie in Deutschland die Captrain-Tochter ITL-Eisenbahn tätig.

Die Mengen wandern auf die seit 2018 von ZSSK Cargo bzw. ecco-rail bediente Achse via Bratislava-Passau ab, deren Frequenz verdichtet wird.

ČD Cargo: Rübenkampagne eröffnet

Am 07.10.2020 begann die aktuelle Rübenkampagne der ČD Cargo mit einer Verladung in der slowakischen Stadt Skalice. In der vergangenen Kampagne brachte die Güterbahn 170.000 t aus Tschechien, der Slowakei und Österreich zur Zuckerfabrik in Hrušovany nad Jevišovkou.

Entladung in der Zuckerfabrik Hrušovany nad Jevišovkou.
In Tschechien und der Slowakei setzt ČD Cargo Dieselloks der Baureihe 742 zur Traktion ein.

ZSSK Cargo entlässt 10 %

Die staatliche slowakische Güterbahn plant in einem ersten Schritt 10 % der aktuell 4.907 Mitarbeiter bis Ende des Jahres zu entlassen. Grund ist der seit 2018 zu beklagende Verkehrsrückgang, v. a. wegen stark reduziertem Transportvolumen im Stahlbereich, der rund 65 % des Aufkommens der Bahn ausmacht. Um die stetig zunehmende Verluste des Unternehmens in den Griff zu bekommen wird eine weitere Personalreduktion nicht ausgeschlossen. So soll nach Aussage von CEO Roman Gono eine drohende Insolvenz abgewendet und das Unternehmen bis 2023 wieder profitabel werden. 2018 verzeichnete ZSSK Cargo noch 250 Mio. EUR Jahresumsatz, für 2020 werden nur noch 190 Mio. EUR erwartet.

Die Güterbahn versuchte bereits zu Anfang des zurückliegenden Jahrzehnts, ihrer schwierigen Finanzlage auch durch massiven Personalabbau Herr zu werden. Hatte die Beschäftigtenzahl per 31.12.2010 noch bei 9.546 gelegen, so sank sie bis Ende 2012 auf 6.822.