[BA] Weniger Schienengüterverkehr in der Republik Srpska

Im Jahr 2024 beförderte Željeznice Republike Srpske (ŽRS), die Eisenbahn der Republik Srpska, 3.717.993 Tonnen Güter, was einem Rückgang von 17 % gegenüber dem Transportvolumen des Jahres 2023 entspricht. Die erzielten Einnahmen aus dem Güterverkehr beliefen sich im Jahr 2024 auf 29.588.570 KM (15 Mio. EUR) und lagen damit um 20 % unter dem Wert von 2023.

Die Hauptgründe für den Rückgang des Güterverkehrs auf der Schiene liegen in erster Linie in den Ausfallzeiten und der rückläufigen Wirtschaftstätigkeit einer bedeutenden Anzahl von Kunden der ŽRS im vergangenen und im laufenden Jahr. Dabei handelt es sich um Arcelor Mittal Prijedor, Elektroprivreda Srbije, GIKIL Lukavac, Alumina Zvornik und Studen Agrana aus Brčko aufgrund von Ausfallzeiten oder Unterbrechungen in der Produktion.

Der Rückgang des Transports von Eisenerz auf der Strecke Omarska – Zenica für den Kunden Arcelor Mittal und die Verringerung der Produktionstätigkeit führten im vergangenen Jahr zu einem Rückgang des Transports von Eisenerz um bis zu 210.000 Tonnen. Auch die Einstellung des Güterverkehrs über den Hafen von Ploče im Jahr 2024 aufgrund einer schweren Naturkatastrophe im Oktober, die zu einer vollständigen Einstellung des Schienengüterverkehrs für einen Zeitraum von vier Monaten führte, hatte einen Rückgang der vertraglich vereinbarten Transportleistungen um 430.000 t zur Folge.

Republik Srpska: Bahnvorstand benannt

Auf der 1. ordentlichen Sitzung des derzeitigen Aufsichtsrats wurde am 19.06.2023 der Vorstand der Eisenbahnen der Republika Srpska (Željeznice Republike Srpske (ŽRS)) für eine Amtszeit von vier Jahren ernannt:

  • Slađan Jović, Master of Economics – Generaldirektor
  • Željko Radić, Diplom-Ingenieur für Maschinenbau – Geschäftsführender Direktor Business Operations
  • Dragan Zelenković, Absolvent des Verkehrsingenieurwesens – Geschäftsführender Direktor für den Bereich Infrastruktur

Neue Kohletransporte von Ploče nach Serbien

Künftig bezieht der staatliche serbische Energieversorger Elektroprivrede Srbije (EPS) Kohle über den kroatischen Hafen Ploče. Auf einem Treffen der Beteiligten in Doboj wurde am 23.01.2023 die Menge für dieses Jahr auf 400.000 t festgelegt. Die Beförderung übernehmen die staatlichen Bahnen Željeznica Republike Srpske (ŽRS) sowie Željeznice Federacije Bosne i Hercegovine (ŽFBH) auf dem kurzen kroatischen Abschnitt sowie in Bosnien und Hercegovina bzw. Srbija Kargo in Serbien.

Treffen der Beteiligten in Doboj. Foto: ZRS

Kohle von Borneo nach Tschechien

Das Kohlekraftwerk Dětmarovice der ČEZ-Gruppe erhält aktuell eine Lieferung von 70.000 t Kohle aus dem indonesischen Teil der Insel Borneo über den Händler CARBOUNION BOHEMIA. Aufgrund der Auslastung in den Häfen musste schlussendlich eine Umladung im kroatischen Hafen Ploče erfolgen.

Der erste Zug traf am 19.11.2022 in Dětmarovice ein, seitdem folgen weitere Züge in unregelmäßigen Abständen mit einer Frequenz von etwa drei Ankünften pro Woche. Involvierte Bahnspeditionen sind CARBOSPED und SBS Cargo Praha.

Die Traktion des nördlichen Abschnittes erfolgt in zwei Losen:

  • PKP Cargo International in der Tschechischen Republik und der Slowakei sowie GYSEV Cargo in Ungarn
  • ČD Cargo in der Tschechischen Republik und der Slowakei sowie Prvá Slovenská železničná (PSZ) in Ungarn

In Binnenteil von Kroatien agiert immer HŽ Cargo, Željeznice Federacije Bosne i Hercegovine (ŽFBiH) und Željeznice Republike Srpske (ŽRS) auf dem Gebiet von Bosnien und Herzegowina und ENNA Transport auf dem kurzen kroatischen Küstenabschnitt durchgeführt (die ENNA-Gruppe ist Miteigentümer der Hafenverwaltung Ploče).

Die Waggongestellung obliegt CARBOSPED, die Fahrzeuge der Vermieter Ermewa, Touax und TSS Cargo einsetzt, bzw. PKP Cargo bzw. ČD Cargo. Letztere nutzt die Rückführung der Waggons auch für den Transport von tschechischer Kohle nach Bosnien und Herzegowina oder Metallschrott nach Kroatien.

ŽRS: Dreijahresvertrag mit ArcelorMittal

Die Eisenbahnen der Republika Srpska (Željeznice Republike Srpske, ŽRS) konnten sich einen Dreijahresvertrag mit dem Stahlwerk der ArcelorMittal in Zenica sichern. Dieser sieht eine jährliche Transportmenge von 1,55 Mio. t Erz während der Laufzeit 2022 bis 2024 vor. Der Rohstoff stammt zum einen aus der Mine der ArcelorMittal Prijedor in Omarska sowie auch aus dem Bergwerk Ljubija nach der Wiederbelebung des Bergwerks und der Sanierung der Bahnstrecke Brezicani – Ljubija.

Der Auftrag ist für die Bahngesellschaft von großer Relevanz: 2021 beförderte die ŽRS insgesamt 4,385 Mio. t, im Vorjahr waren es 3,798 Mio. t.