Fret SNCF: Einzelwagenverkehr erholt sich

Der Einzelwagenverkehr von Fret SNCF wuchs im Jahr 2021 um 14 % auf 620.000 Wagenladungen – fast auf das Niveau von 2019 vor dem Einbruch aufgrund der COVID-Pandemie. Drei Viertel dieses Verkehrs sind Erdöl/Chemikalien und Stahlprodukte, hauptsächlich für ArcelorMittal, wobei letzterer das größte Wachstum verzeichnet. Einzelwagenverkehr macht nur 17 % des Verkehrs von Fret SNCF aus, generiert aber 27 % der Einnahmen.

In den letzten Jahren hat Fret SNCF Einzelwagen zunehmend mit anderen Angeboten wie beispielsweise Wagengruppen oder Intermodalzüge kombiniert. Wagengruppenverkehre machen heute 40 % des Auskommend und 55 % der Einnahmen des französischen Betreibers aus.

Einige Angebote wurden umgestaltet für mehr Kapazitäten und attraktive Laufzeiten: Der „Navette Express“ (Expresszug) zwischen Woippy im Nordosten Frankreichs und Hendaye an der spanischen Grenze wurde im Jahr 2021 von drei auf fünf Zugpaare pro Woche nach einem Aufkommenswachstum um 40 % gegenüber 2020 aufgestockt. Ein ähnliches Wachstum wurde allein im ersten Quartal 2022 auf der Strecke von Woippy nach Köln verzeichnet, wo Fret SNCF mit der Schwester Captrain Deutschland zusammenarbeitet.

Der internationale Verkehr macht 50 % des französischen Einzelwagenverkehres aus. Obwohl Fret SNCF zuversichtlich ist, dass der Einzelwagenverkehres bis 2025 weiter um 20 % zunehmen wird, ist der Zustand der verbleibenden Rangierbahnhöfe in Frankreich nach Expertenmeinung besorgniserregend. Die Zentralregierung soll jedoch rund 100 Millionen Euro und SNCF Réseau 60 Millionen Euro für die Erneuerung bereitstellen, davon 40 % für die Rangierbahnhöfe und 60 % für andere Anschlussgleise.

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