Zugunglück bei Leiferde: DB-Mitarbeiterin Schuld

Nachdem am Donnerstag durch Bahnunfallermittler der Bundespolizei bereits Beweismittel vor Ort und an den für den Bahnbetrieb verantwortliche Stellen sichergestellt wurden, stehen nun erste Ermittlungsergebnisse fest.

Demnach handelt es sich nach ersten Erkenntnissen um kein technisches Versagen des auffahrenden Zuges oder der technischen Sicherungseinrichtung der Bahnstrecke. Die Bahnunfallermittler werteten Daten des Zugbetriebes aus und stellten fest, dass der betroffene Streckenabschnitt durch eine Mitarbeiterin der DB AG fälschlicherweise freigeben wurde, obwohl dort noch ein Güterzug hielt.

Bahninterne Quelllen berichteten, dass der Zug der Crossrail Benelux „aus der LZB geflogen“ sei. Vorschriftsgemäß hätte die Mitarbeiterin eine Räumungsprüfung (Rp) bis zum nächsten Hauptsignal durchführen und so überprüfen müssen, ob ein Zug einen Zugfolgeabschnitt vollständig verlassen hat. Stattdessen sei nur überprüft worden ob ein virtueller Block frei war. Die Mitarbeiterin ließ den darauf folgenden Güterzug mit 25 Kesselwagen nach Befehlserteilung (signalgeführte Weiterfahrt bis zum nächsten Hauptsignal) in diesem Abschnitt mit 40 Km/h fahren, welcher dann auf den stehenden Zug auffuhr.

Aufgrund der Kollision kippten insgesamt vier Kesselwagen um, von denen zwei Leck schlugen und das geladene Propangas langsam entwich.

Gegen die Mitarbeiterin der DB AG wird nun wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr und fahrlässiger Körperverletzung ermittelt.

Schreibe einen Kommentar