Für die Eisenbahninfrastruktur am Hafen Constanța, der schon als „Rotterdam des Ostens“ gilt, wird es einen weiteren Ausbau der Zulaufstrecken geben. Die endgültige Version der Machbarkeitsstudie zur Modernisierung des Eisenbahnzugangs wurde von der Compania Națională de Căi Ferate CFR SA (CFR) genehmigt. In einer ersten Phase werden aber nur die ersten beiden Etappen, sie machen etwa 40 % des Gesamtprojekts aus, umgesetzt, da die komplexe dritte Etappe die Schließung von Strecken während der Bauzeit erfordert und einen kontinuierlichen Hafenbetrieb gefährden würde.
In Etappe 1 soll an der Strecke 800 București – Constanța die Wartegruppe am Rangierbahnhof Valu lui Traian modernisiert werden. Derzeit besteht dort ein Güterwagenfriedhof, wo alles außer Betrieb genommen, teilweise demontiert und von Schrottdieben gestohlen wurde. Es sollen außerdem 32 Gleise zusätzlich zu den bestehenden gebaut werden. Für die Eisenbahnaktivität des Hafens von Constanța spielen die Bahnhöfe Valu lui Traian und Palas eine wichtige Rolle, da sie die Aufgabe haben, die Empfangsgruppen im Hafen zu entlasten, die auf die Ankunft der Seeschiffe an den Liegeplätzen warten.
Etappe 2 umfasst Arbeiten zur Verbesserung des Verkehrsflusses auf der Strecke 800, zwischen den Bahnhöfen Valu lui Traian und Palas soll dafür ein neues Streckengleis gebaut werden. Außerdem soll die Strecke Agigea Ecluză – Agigea Port/Terminal Ferry Boat zweigleisig ausgebaut werden, und für den vorgelagerten Bahnhof Agigea Nord sind drei zusätzliche Gleise vorgesehen. Die Praxis der letzten Jahre, als bei der Modernisierung einiger Streckenabschnitte die Anzahl der Nebengleise reduziert wurde, wodurch sich die Fahrzeiten der Güterzüge verlängerten, wird damit rückgängig gemacht.
Etappe 1 + 2 können ohne Schließung und ohne Beeinträchtigung des Eisenbahnverkehrs durchgeführt werden, daher wird erwartet, dass sie so schnell wie möglich beginnen. Für Etappe 1 wird mit eineinhalb Jahren Bauzeit und für Etappe 2 mit zwei Jahren gerechnet, jeweils inklusive sechs bis acht Monaten für die Entwurfsphase.
Die Etappe 3 beinhaltet die Modernisierung der Stellwerkstechnik von den Stationen Constanța Port Zona A, Constanța Port Zona B, Constanța Port Mol V, Constanța Port Ferry Boat und Agigea Sud. Die CFR hat daher beschlossen, den Beginn dieses Parts zu verschieben, da die vorübergehende Schließung einiger Teile im Zusammenhang mit dem derzeitigen starken Ukraineverkehr, der den Transit durch den Hafen von Constanța überfüllt, nicht wünschenswert ist. Gleichzeitig will die CFR-Regionalabteilung Constanța die 1992 stillgelegte Strecke durch den Palas-Tunnel in Constanța wieder für den Eisenbahnverkehr öffnen. Die Machbarbarkeitsstudie wurde zu 85 % aus dem Kohäsionsfonds über die Fazilität „Connecting Europe“ der Europäischen Union sowie aus dem Staatshaushalt finanziert.

