In der Zeit zwischen dem 16.01. und dem 06.02.2023 sorgen umfangreiche Sperrungen im südlichen linksrheinischen Teil des Knotens Köln für gravierende Einschränkungen im Schienengüterverkehr.
Zur Sicherstellung der Ortsbedienungen der zahlreichen bedeutenden Terminals und Anschließer in und um Köln-Eifeltor mussten Güterbahnen die Bundesnetzagentur (BNetzA) einschalten, da DB Netz ursprünglich noch umfangreichere Sperrungen geplant hatte, als nun realisiert werden. Hier konnte nach übereinstimmenden Aussagen ein „für alle Seiten mit Bauchschmerzen noch gerade tragbarer Kompromiss“ gefunden werden.
Dennoch ließ sich DB Netz trotz Interventionen der EVU bis auf Vorstandsebene nicht davon abbringen, unzählige Güterzüge vor allem in der Relation Belgien – / Niederlande – / Ruhrgebiet – Bayern großflächig via Hamm – Paderborn – Kassel umzuleiten, was zu Umleitungswegen von bis zu 170 km führt. Derartig große und restriktiv gehandhabte Umleiter sind trotz der in den letzten Jahren stetig gewachsenen „Baubetroffenheiten“ nach Einschätzung von Brancheninsidern immer noch sehr außergewöhnlich. Begründet wurde dies unter anderem mit einer Überlastung der Achse Duisburg – Düsseldorf – Köln – Troisdorf , die ansonsten einen Großteil der Umleitungsverkehre aufnimmt. Hier wird parallel im Rahmen des RRX gearbeitet, so dass im Bereich Düsseldorf und Leverkusen zeitgleich ein (S-Bahn-)Gleispaar nicht zur Verfügung steht. In welchem Umfang hierdurch Umleitungskapazitäten durch die nicht harmonisierte Baubetriebsplanung vernichtet wurden, ist strittig. Mehrere EVU berichten von gravierenden Auswirkungen auf die Betriebskonzepte, da Terminalslots und Lokwendezeiten gleich „reihenweise und über Wochen gerissen werden“. Die betriebswirtschaftlichen Auswirkungen gehen bei größeren EVU in den sechsstelligen Bereich.

