Seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2022 betreibt Sandahlsbolagen über seine Tochtergesellschaft Real Rail Sweden die meisten Kombizüge mit eigenen Lokomotiven und Lokführern. Die Aufnahme des eigenen Verkehrs verlief alles andere als reibungslos, erst seit Anmietung einer weiteren Traxx-Lok von Nordic Re-Finance als Reserve hat sich die Lage verbessert.
Das ebenfalls zum Fahrplanwechsel eingeführte neue Planungsinstrument Marktangepasste Kapazitätsplanung (Marknadsanpassad planering av kapacitet; MPK) der schwedischen Verkehrsbehörde hat Real Rail und deren Kunden jedoch hart getroffen. Während der Personenverkehr seit der Umstellung auf MPK recht gut funktioniert, bedeutet es für die Güterverkehrsunternehmen eine Menge zusätzlicher Arbeit, da es sehr viel schwieriger geworden ist, nach Ad-hoc-Anträgen kurzfristig neue Zugtrassen zu erhalten. Der schwedischen Verkehrsbehörde gelingt es nicht, akzeptable Fahrpläne zu erstellen, antwortet erst sehr spät, und die Abweichungen von den gewünschten Trassen sind meist sehr groß. Deshalb musste u. a. die Ankunftszeit der Züge am Kombiterminal Gammelstad (Luleå) von 17 – 18 Uhr auf 21.45 Uhr verschoben werden.
Die Verkehrsbehörde bestätigte, dass es einige Elemente gibt, die noch fehlen oder nicht vollständig entwickelt sind. Mit der MPK-Umrüstung am 15. März soll jedoch die Arbeit mit Fahrplanänderungen auf Strecken, wo die Verkehrssicherheit durch Zugabfertigung an den Betriebsstellen auf der Strecke gewährleistet wird, erheblich erleichtert werden, was den Betrieb neu eingeführter oder stark verspäteter Güterzüge auf diesen Strecken erleichtern wird. Ab dem 26. März sollen auch Ad-hoc-Anträge für neue Trassen deutlich schneller als bisher umgesetzt werden. Ein sehr großer Teil des gesamten Güterzugverkehrs besteht heute aus Sondertransporten, darunter fast alle Holztransporte, weil die verwendeten Wagen breiter und höher sind als es auf einigen wenigen Strecken im Land erlaubt ist. Wenn ein Güterzug mit Zellstoff- oder Sägeholz eine andere Strecke als die geplante fahren muss, dauert es heute oft viele Stunden, um zu prüfen, ob die Wagen auf die Alternativstrecke passen.