Auf der Hauptstrecke Craiova – Caracal verunfallte am 16.01.2024 gegen 1.30 Uhr morgens im Bahnhof Leu ein mit Getreide und Mais beladener Güterzug. Im Weichenbereich entgleisten neun Wagen des Zuges und weitere zwei kippten um. Die Zugleistung mit insgesamt 35 Güterwagen oblag dem privaten Güterverkehrsunternehmen Global Rail Solutions auf der Relation Salonta – Roșiori Nord.
Die Entgleisung im Süden Rumäniens führte zu massiven Verspätungen der Züge auf der Linie 100 zwischen Timișoara/Temeswar und București/Bukarest. Der Abschnitt zwischen Craiova und Caracal ist vorübergehend gesperrt, die Züge werden soweit möglich mit Dieseltraktion über Piatra Olt umgeleitet.
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Die Ursachen des Vorfalls werden noch ermittelt. Die Polizei teilte außerdem mit, dass der 58-jährige Lokführer mit dem Alkoholtester getestet wurde und das Ergebnis negativ war. Das Branchenportal Club Feroviar urteilte bereits: „Die Krankheiten sind bekannt: 25 Jahre Unterfinanzierung des Schienennetzes, das von der Politik drastisch verschlechtert wurde.“ Andere Quellen sprechen von zu hoher Geschwindigkeit als unmittelbare Ursache.
Bisher wurden drei der 11 Güterwagen angehoben und vom Gleis entfernt, und derzeit werden zwei Schwerlastkräne mit einer Kapazität von 250 bzw. 125 t eingesetzt, um die restlichen acht Wagen zu heben. Parallel dazu werden Arbeiten zur Reparatur der beiden Streckengleise durchgeführt, die auf einer Länge von 200 bzw. 100 m in Mitleidenschaft gezogen wurden.
Die Reparaturen können erst nach dem Anheben der entgleisten Wagen durchgeführt werden können, ein Termin für die Wiedereröffnung des Bahnverkehrs sei noch nicht abzuschätzen, teilte das Infrastrukturunternehmen CFR S.A. am Dienstagnachmittag mit. Das Unternehmen voestalpine Railway Systems Romania aus Buzău lieferte aber in weniger als 24 Stunden nach dem Unfall drei Weichen an die CFR, um die nach der Entgleisung zerstörten ersetzen zu können.

