[DE] DB Cargo weiterhin mit hohen Verlusten

Für 2023 zeichnet sich wie schon vorhergesagt ein hoher dreistelliger Millionenverlust für DB Cargo ab. In einer zweitägigen Konzerntagung wurde jetzt erneut über die Zukunft von DB Cargo unter der Führung von Sigrid Nikutta beraten. Das Unternehmen ist mit 2.500 Loks und 80.000 Güterwagen die größte Güterbahn Europas und bekommt seit Jahren massive Finanzhilfen des Mutterkonzerns. DB Cargo betreibt rund 80 % des aufwändigen und daher verlustreichen Einzelwagenverkehrs in Deutschland.

Wegen der regelmäßigen Ausgleichszahlungen hat 2022 die EU-Kommission eine Untersuchung wegen Wettbewerbsverzerrung eingeleitet. Der Sanierungsplan von Nikutta im vergangenen Jahr sah vor allem die Auslagerung von Verkehr an Tochterunternehmen sowie Kürzungen in der Verwaltung vor, eine Trendwende zeichnet sich aber noch nicht ab. Ein Vorschlag der EU-Kommission sieht dagegen – ähnlich wie bei der französischen Bahn – eine Ausgliederung von Geschäftsteilen vor. Die Bundesregierung sieht das mit Blick auf die deutsche Sicherheitspolitik als problematisch an, da das Unternehmen u. a. für die Bundeswehr und NATO-Transporte zur Verfügung stehen muss.

Trotz der Probleme soll die Cargo-Chefin wohl noch das Vertrauen des Bahnvorstands besitzen, hieß es aus Konzernkreisen.

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