Der große Budapester Rangierbahnhof Rákosrendező, der an den Strecken 2 und 70 liegt, soll einem Immobilienprojekt einer arabischen Investmentgruppe weichen. Im Januar 2025 wurde dazu der Vertrag des ungarischen Staates mit der Eagle Hills Group abgeschlossen. Der Kaufpreis für das 100 ha große Gelände wurde nicht bekannt gegeben. Berichten zufolge will das Unternehmen 12 Mrd. EUR investieren, darunter in Gebäude mit einer Höhe von bis zu 250 und 500 Metern.
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Der 1894 eröffnete Bahnhof mit einer Kapazität von 42 Gleisen entwickelte sich in hundert Jahren zu einem der bedeutendsten ungarischen Güterbahnhöfe. Nachdem der RGW zusammengebrochen war und die ungarische Industrie im Wesentlichen aufhörte zu existieren, verlor er jedoch nach 1990 zugunsten des Rangierbahnhofs Ferencváros an Bedeutung. In der Folge wurde ein erheblicher Teil davon aufgegeben und die Flächen verwilderten.
Aufgrund der innerstädtischen Lage wurden bereits mehrere Pläne im Zusammenhang mit der Rekultivierung des Geländes und dem Bau von Immobilienprojekten erstellt. Der Boden ist allerdings kontaminiert, auch von Sprengstoffresten aus dem Zweiten Weltkrieg, was den Austausch des Bodens erfordert. Das angekündigte öffentliche Vergabeverfahren der MÁV für die Durchführung der Sanierungsaufgaben wurde am 08.01.2025 annulliert, dementsprechend der Teil des Geländes in seinem jetzigen Zustand verkauft.
Im Herbst 2023 wurde bekannt, dass das Unternehmen Emaar Properties dort im Rahmen einer „weltweiten Entwicklung“ zwischen 220 und 240 m hohe Gebäude mit Büros, Luxuswohnungen und Wolkenkratzer bauen will. Das Projekt wird umgangssprachlich als „Mini-Dubai“ bezeichnet, offiziell trägt es jetzt den Namen „Grand Budapest“.
Im Zusammenhang mit dem Projekt gibt es auch besorgte und kritische Meinungen, u. a. von Bürgermeister Gergely Karácsony, wonach die geplanten sehr hohen Hochhäuser das Image des Viertels und der Hauptstadt erheblich beeinträchtigen werden, weshalb die Führung von Budapest eine solche Entwicklung nicht unterstützt. Vielmehr habe die Hauptstadt ein Vorkaufsrecht für das gesamte Gebiet, die Rechtslage sei klar und eindeutig und man werde dies auch durchsetzen. Er teilte der Presse auch mit, dass die Abgeordneten seiner Meinung nach Fragen wie „der Zukunft Budapests dienen oder dem Gauner der Regierung dienen“, „dem Luxus einiger weniger oder bezahlbarem Wohnraum für die Budapester“ und „Budapest oder Binjistan“ beantworten müssen.

