Hector Rail 2021 mit schwarzen Zahlen

Im Geschäftsjahr 2021 hat die Hector Rail GmbH in Bochum wieder schwarze Zahlen geschrieben. Dies offenbart der am 03.11.2022 im Bundesanzeiger publizierte Jahresabschluss des Unternehmens.

Die in 2021 wieder leicht gestiegene gesamtwirtschaftliche Entwicklung in der Bundesrepublik Deutschland führte zu einer insgesamt wieder leicht gestiegenen Transportnachfrage. Die Hector Rail GmbH konnte einen Teil ihrer Transportverträge verlängern oder durch Neuabschlüsse eines vergleichbaren Auftrages ersetzen. Gleichzeitig wurden freie Kapazitäten durch geringes Transportaufkommen im Januar und Februar ab dem zweiten Quartal erfolgreich am Spotmarkt eingesetzt. Insgesamt fielen die geplanten Mengen im Bereich Automotiv aufgrund der Zulieferindustrie am Halbleitermarkt geringer aus.

Die Anzahl der Hin- und Rücktransporte im abgelaufenen Geschäftsjahr belief sich auf 2,4 Tsd., was einem Rückgang um 0,7 Tsd. bzw. 22,6% gegenüber dem Vorjahr entspricht, wohin gegen die Transportkilometer nur um 6,9% auf 2,078 Mio. zurückgingen.

Der Gesamtumsatz im abgelaufenen Geschäftsjahr beträgt 27,029 Mio. EUR, was einem Rückgang von 7,1 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Der Rückgang ist im Wesentlichen auf ein gesunkenes Preisniveau zurückzuführen, zum einen bedingt durch die Auswirkungen der Pandemie in 2020 und zu Beginn des Jahres 2021 sowie die teilweise weiterzugebenden Subventionen des Bundes im Rahmen der erhöhten Trassenpreisförderung ab Juni 2021.

Die um 3,019 Mio. EUR gesunkenen Aufwendungen für bezogene Leistungen resultieren im Wesentlichen aus im Zuge der erhöhten ganzjährigen Trassenpreisförderung gesunkenen Infrastrukturkosten und geringeren Energiekosten.Der Personalaufwand beläuft sich in 2021 auf 7,356 Mio. EUR und liegt damit 0,275 Mio. EUR unter dem Vorjahreswert. Der Rückgang ist im Wesentlichen auf den im Vergleich zum Vorjahr durchschnittlich geringeren Personalstamm von internen Triebfahrzeugführern und administrativen Mitarbeitern zurückzuführen. Im Geschäftsjahr 2021 wurden im Durchschnitt 108 Mitarbeiter beschäftigt (Vorjahr: 116 Mitarbeiter), davon 108 Angestellte.

Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EBIT) beläuft sich auf 0,883 Mio. EUR (Vorjahr: -1,295 Mio. EUR). Nach Zinsen und Steuern ergibt sich Jahresüberschuss von 0,450 Mio. EUR (Vorjahr: -0,815 Mio. EUR). Damit wurde die Prognose des vorhergehenden Lageberichtes übertroffen. Die positive Abweichung resultiert im Wesentlichen aus der pandemiebedingt erhöhten Förderung der Trassenpreise sowohl für 2021 als auch rückwirkend für 2020. Negativ ausgewirkt haben sich die gestiegenen Energiekosten für 2022, die zur Bildung einer Drohverlustrückstellung für die bereits geschlossenen Verträge geführt haben.

Aufbauend auf den gesamtwirtschaftlichen Erwartungen für die Folgemonate und den vorhandenen Unwägbarkeiten im Energiemarkt auch im Zusammenhang mit der politischen Situation in Osteuropa erwartet Hector Rail für das Jahr 2022 ein Ergebnis vor Steuern in Höhe von ungefähr -0,900 Mio. EUR.

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