Operail trennt sich von Waggonvermietung

Operail Leasing als Tochter der staatlichen estnischen Güterbahn Operail verkauft seine Waggonflotte mittels Auktion:

In der ersten Phase wurden 522 in der Ukraine befindliche Waggons an das ukrainische Unternehmen Fortior Capital und an das estnische Unternehmen Teslar Trans für 6,51 Mio. EUR veräußert. Die Waggons sitzen im Kriegsgebiet fest, folglich fiel der Erlös gering aus.

Für 22,1 Mio. EUR wechselten weitere 807 Waggons den Eigentümer. Bereits Ende Dezember 2022 gingen 410 Waggons an zwei Tochtergesellschaften von ATASU, einer der größten Gruppen von Logistikunternehmen in Kasachstan. Weitere 397 Waggons sicherte sich Skinest Rail aus Estland.

Das Waggonvermietgeschäft der heutigen Operail fußt auf ersten Schritten der damaligen Eesti Raudtee, deren Gütersparte ab 2009 als EVR Cargo firmierte. Ab 2017 wurde das Geschäft ausgeweitet und Waggons auch außerhalb von Estland vermietet. Das Unternehmen widersprach Medienberichten, nach denen die Vermietaktivitäten „ein russisches Geschäft“ gewesen sei. In den vergangenen sechs Jahren war die Waggonvermietung mit 99 % des Gewinns der rentabelste Geschäftsbereich von Operail. Der Staat beschloss, aus dem Geschäft auszusteigen, da die Vermietung von Waggons „keine wichtige strategische Tätigkeit für den Staat darstellt und dieses Geschäft auch auf dem freien Markt ohne staatliche Eingriffe floriert“.

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