[DE] Verkehr bleibt größter Investitionshaushalt

Der Einzelplan 12 im Entwurf des Haushaltsgesetzes 2026 (21/600) sieht Ausgaben in Höhe von 28,22 Milliarden Euro vor – gut 10 Milliarden Euro weniger als für 2025. Im Etatplan für das Bundesministerium für Verkehr wird von Investitionen in Höhe von 13,73 Milliarden Euro ausgegangen (2025: 23,72 Milliarden Euro). Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) kann gleichwohl mit zusätzlichen 21,25 Milliarden Euro (2025: 11,72 Milliarden Euro) für Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur aus dem Sondervermögen „Infrastruktur und Klimaneutralität“ rechnen.

Als Einnahmen sind 14,47 Milliarden Euro anvisiert gegenüber 14,23 Milliarden Euro im Jahr 2025. Davon sollen 13,48 Milliarden Euro auf die Lkw-Maut entfallen (2025: 13,37 Milliarden Euro).

Auf die Bundesfernstraßen entfallen im Etatentwurf für das Bundesministerium für Verkehr Ausgaben von 10,83 Milliarden Euro (2025: 10,82 Milliarden Euro), davon 9,51 Milliarden Euro für Planung, Bau, Erhaltung und Betrieb (2025: 9,39 Milliarden Euro). Die Ausgaben der Autobahn GmbH des Bundes für Investitionen belaufen sich auf 4,01 Milliarden Euro (2025: 6,63 Milliarden Euro), die Ausgaben für Betrieb, Planungsleistungen und Verwaltung im kommenden Jahr auf 2,04 Milliarden Euro (2025: 2,07 Milliarden Euro).

Für Bedarfsplanmaßnahmen an Bundesstraßen sind 682,26 Millionen Euro eingestellt (2025: 756,52 Millionen Euro), für den Erhalt der Bundesstraßen 1,39 Milliarden Euro (2025: 1,49 Milliarden Euro). Wie in diesem Jahr auch sollen 2026 120 Millionen Euro für Radwege an Bundesstraßen bereitgestellt werden.

Für die Bundesschienenwege sind 2,69 Milliarden Euro vorgesehen – deutlich weniger als für 2025 (12,6 Milliarden Euro). Darin enthalten sind Baukostenzuschüsse für Investitionen in Höhe von 1,81 Milliarden Euro nach 456,28 Millionen Euro in diesem Jahr. Von diesen Baukostenzuschüssen sind 1,62 Milliarden Euro durch Einnahmen aus der Lkw-Maut gedeckt.

Für die Reduzierung der Trassenpreise im Schienengüterverkehr sind 265 Millionen Euro eingestellt (2025: 275 Millionen Euro), für die Reduzierung der Trassenpreise im Personenfernverkehr 200 Millionen Euro (2025: 105 Millionen Euro). Die Maßnahmen zur Lärmsanierung an bestehenden Schienenwegen der Eisenbahnen des Bundes schlagen wie in diesem Jahr mit 185 Millionen Euro zu Buche.

Die im Haushaltsentwurf für das Jahr 2025 noch enthaltenen Ausgaben zur Erhöhung des Eigenkapitals der Deutschen Bahn AG (8,48 Milliarden Euro) fallen 2026 ebenso weg wie das „Darlehen für Investitionen in die Schienenwege der Eisenbahnen des Bundes“ in Höhe von 3 Milliarden Euro.

2,04 Milliarden Euro sollen im kommenden Jahr bereitgestellt werden, um die Verkehrsverhältnisse in den Gemeinden zu verbessern (2025: 2,00 Milliarden Euro). 1,2 Milliarden Euro gehen als Finanzhilfen an die Länder für Vorhaben der Schieneninfrastruktur des öffentlichen Personennahverkehrs (2025: 1,11 Milliarden Euro). 834,76 Millionen Euro sind geplant als Investitionszuschüsse für Vorhaben des öffentlichen Personennahverkehrs und sollen an die Deutsche Bahn AG und Unternehmen, „die sich überwiegend in Bundeshand befinden“, gehen (2025: 888,9 Millionen Euro).

Die Bundeswasserstraßen sollen mit 1,85 Milliarden Euro bedacht werden im Vergleich zu 1,99 Milliarden Euro in diesem Jahr. 863,09 Millionen Euro sind für Ersatz-, Aus- und Neubaumaßnahmen an Bundeswasserstraßen vorgesehen (2025: 895 Millionen Euro).

Das Sondervermögen „Infrastruktur und Klimaneutralität“ stellt – wie auch 2025 – zusätzlich zu den Ausgaben im Einzelplan 12 Mittel für Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur zur Verfügung. 2,5 Milliarden Euro der zusätzlichen 21,25 Milliarden Euro sind für die Erhaltung der Brücken im Bestandsnetz der Bundesautobahnen eingeplant – ebenso wie 2025. 2,45 Milliarden Euro sind für die Ausrüstung der Schieneninfrastruktur mit dem Europäischen Zugsicherungssystem ERTMS vorgesehen (2025: 1,59 Milliarden Euro) und 16,3 Milliarden Euro als Baukostenzuschüsse für einen Infrastrukturbeitrag zur Erhaltung der Schienenwege der Eisenbahnen des Bundes (2025: 7,62 Milliarden Euro).

[IT] Viareggio: Weiteres Berufungsverfahren

Bislang hier unerwähnt und auch damals ohne großes mediales „Echo“ – deswegen als Nachtrag…

Nahezu 16 Jahre nach dem schweren Zugunglück in Viareggio mit 32 Toten bestätigte ein Berufungsgericht in Florenz am 27.05.2025 die schweren Strafen für die Beschuldigten. Dem Verfahren ging eine Bestätigung der 2022 getroffenen zweitinstanzlichen Entscheidung durch den Obersten Gerichtshof im Januar 2024 voraus. Unter anderem kündigte die Anwältin von Mauro Moretti im Nachgang eine Berufung an.

Die Strafen sowie die damaligen Funktionen der Beschuldigten:

  • Mauro Moretti, CEO Ferrovie dello Stato Italiane (FS) -> 5 Jahre
  • Michele Mario Elia, CEO Rete Ferroviaria Italiana (RFI -> 4 Jahre, 2 Monate und 20 Tage
  • Mario Paolo Pizzadini, Manager von Cima Riparazioni -> 2 Jahre, 10 Monate und 20 Tage
  • Daniele Gobbi Frattini, technischer Leiter von Cima Riparazioni -> 2 Jahre, 10 Monate und 20 Tage
  • Mario Castaldo, ehemaliger Direktor der Abteilung Cargo Chemical -> 4 Jahre
  • Uwe Kriebel, Arbeiter in der Werkstatt von Jungenthal-Waggon -> 4 Jahre, 5 Monate und 10 Tage
  • Helmut Brödel, leitender Angestellter Jungenthal-Waggon -> 4 Jahre, 5 Monate und 10 Tage
  • Andreas Schroeter, Techniker Jungenthal-Waggon -> 4 Jahre und 8 Monate
  • Peter Linowski, CEO GATX Rail Germany -> 6 Jahre
  • Rainer Kogelheide, CEO GATX Rail Austria -> 6 Jahre
  • Roman Meyer, Chef der Flotte von GATX Rail Austria -> 5 Jahre, 6 Monate und 20 Tage
  • Johannes Mansbart, Geschäftsführer GATX Rail Austria -> 5 Jahre und 4 Monate

Urheberrechtsverletzungen, Diebstahl und die Folgen

In den vergangenen Tagen mehrten sich wieder die Fälle, dass sich nicht an der Finanzierung des Newsletters beteiligte Dritte Zugang verschafft haben. Allein im Juli bislang rund 1.000 Zugriffe. Wir müssen aus diesem Grund nochmals darauf hinweisen:

Die Verbreitung von Links, Textkopien, Screenshots oder die Weitergabe des Produktzugangs an einen nicht lizenzierten Dritten und insbesondere Mitbewerber ist urheberrechtlich untersagt. Der Kunde haftet für einen von ihm zu vertretenden Missbrauch. Wir behalten uns das Recht vor, auf dem Klageweg Schadensersatzansprüche geltend zu machen.

Dies betrifft vor allem das Weitergeben von Zugangsdaten, Texten und Screenshots in Internetforen und WhatsApp-Gruppen. Es ist einfach ernüchternd, wenn man eine Stunde nach der Erstellung einer Meldung von einem Bekannten einen die Herkunft verschleiernden Screenshot davon aus einer WhattsApp-Gruppe erhält mit dem Hinweis „Könntest Du Dich mal drum kümmern“.

Ebenso ernüchternd ist es, drei Stunden nach unserem Newsletter immer wieder relevante bzw. exklusive Meldungen (jüngst: „RheinCargo“) bei den Konkurrenten von Rail Business zu lesen. Dabei macht man sich zum Teil gar nicht mal die Mühe, die Meldungen nennenswert abzuändern (jüngst: „Helrom“).

Ich möchte ungern das bewährte Konzept umbauen oder Umsätze an Anwälte für das Einklagen von Rechten / Schadenersatzansprüchen vergeuden. Ihr Beitrag soll lieber in bewährter Art und Weise als Einkommen in drei Haushalten ankommen. Denn wir sind ein inhabergeführter Kleinbetrieb – keine Konzernumlagen, keine Gewinnabführung.

Wir haben jüngst einige Zugriffsrechte verändert. Die Nachrichtenübersichtsseite sowie das Archiv ist unverändert über www.railfreight.eu/dr-ne/ und dem Login mit Email-Adresse und selbst gewähltem Passwort erreichbar. Wir werden vorerst an dem Konzept festhalten, die Links aus den Benachrichtigungs-Emails nicht mit Passwörtern zu schützen, um das Handling nicht zu erschweren.

Eine gute Woche wünscht
Karl Arne Richter

[DE] Methodik des DB InfraGO-Zustandsberichts

Zur Methodik des DB InfraGO-Zustandsberichts äußert sich die Bundesregierung in ihrer Antwort (21/819) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen (21/404). Nach Angaben der Deutschen Bahn AG (DB AG) basiere die Berechnung der Zustandsnote für Anlagen „auf einer Bewertung und Verrechnung der Zustandsmerkmale zu einer Gesamtnote je Einzelanlage mittels einer Berechnungslogik“, heißt es in der Antwort. Die Zustandsmerkmale würden für jede Einzelanlage aus den bei der DB InfraGO AG verwendeten Datenhaltungssystemen ermittelt. Anschließend würden die Zustandsmerkmale über definierte Schwellwerte einzeln in die Zustandsnotenlogik übersetzt. Darauffolgend würden die Teilnoten der Zustandsmerkmal über eine festgelegte Gewichtungslogik zunächst in die Noten der Qualitätsdimensionen „Besondere Sachverhalte“, „Inspektion“, „Verfügbarkeit“ und „Lebenszyklus“ und danach zu einer Gesamtnote der Einzelanlage verrechnet, schreibt die Bundesregierung.

Nach Angaben der DB AG sei die Netzzustandsnotenmethodik seit ihrer Einführung weiterentwickelt worden, heißt es weiter. Dazu seien zusätzlich Vormerkmeldungen in die Bewertung integriert worden, um eine präzisere Aussage zum Handlungsbedarf für betroffene Anlagen zu ermöglichen. Zudem sei die Bewertungsmethodik sukzessive auf weitere Anlagentypen, wie Lärmschutzbauwerke, Durchlässe und Weichenheizanlagen ausgeweitet worden.

[DE] transport logistic 2025 bricht Rekorde

Die internationale Fachmesse für Logistik, Mobilität, IT und Supply Chain Management mit integrierter air cargo Europe fand vom 2. bis 5. Juni 2025 auf dem Messegelände in München statt. Die transport logistic 2025 verzeichnete 2.722 Aussteller aus 73 Nationen, mehr als 77.000 Besucherinnen und Besucher aus über 130 Ländern und Regionen sowie eine auf 150.000 Quadratmeter erweiterte Ausstellungsfläche und ist somit mit Abstand größte Messe ihrer Branche weltweit. Der Anteil internationaler Aussteller stieg auf 65 % (2023: 60 %).

[CH] BAV veröffentlicht Sicherheitsbericht

Das Bundesamt für Verkehr (BAV) der Schweiz hat jüngst den Sicherheitsbericht 2024 veröffentlicht. Diesem ist unter anderem zu entnehmen, dass sich die Unfallzahlen im Güter- und Personenverkehr der Eisenbahn in den letzten rund 15 Jahren relativ ähnlich entwickelt haben. Sowohl im Personen- als auch im Güterverkehr lagen die Unfallzahlen im vergangenen Jahr im langjährigen Schwankungsbereich. Bezieht man die Anzahl gefahrener Zugkilometer mit ein, zeigt sich, dass sich pro Kilometer in beiden Verkehrsarten im Schnitt etwa gleich viele resp. gleich wenige Unfälle ereignen und dass die Zahl der Unfälle gemessen an der Verkehrsleistung tendenziell abnimmt.

Grafik: BAV

Büro wieder besetzt

Nach einer erlebnisreichen Woche im aktuell „eisenbahnarmen“ Albanien (landesweit drei Zugpaare pro Tag) sind wir nun zurück im Büro 🙂

Ölzug der Albrail zwischen Fier und dem knapp 30 km entfernten Vlorë. Foto: Karl Arne Richter

Osterferien

Liebe Leser,

wir machen Osterferien – das Büro ist bis 27.04.2025 nicht besetzt.

[EU] Gherghinescu wird neue ERA-Exekutivdirektorin

Die amtierende Leiterin des Referats „Corporate Assurance and Performance“ der europäischen Eisenbahnagentur ERA, Oana Gherghinescu, wird neue Exekutivdirektorin. Der Verwaltungsrat hat sie am 19.03.2025 gewählt, es gab drei Bewerber.

Die 45-jährige Rumänin ist seit zwölf Jahren bei der ERA, ihren aktuellen Posten als Abteilungsleiterin hat sie seit Mitte 2022 inne.

Bis das Verfahren offiziell abgeschlossen ist und der neue Exekutivdirektor sein Amt antritt, wird Pio Guido weiterhin als amtierender Exekutivdirektor fungieren. Dieser übernahm am 01.01.2025 die Leitung der Agentur, nachdem Josef Doppelbauer am 31.12.2024 nach Ablauf seines zehnjährigen Mandats sein Amt niedergelegt hatte.