Für mehr Qualität und Kapazität im Schienennetz plant die Deutsche Bahn (DB) in den kommenden Jahren die Generalsanierung besonders belasteter Streckenabschnitte. Den Auftakt macht ab Mitte Juli 2024 die Riedbahn zwischen Frankfurt und Mannheim. Nach dem gleichen Muster steht vom 10. Juli bis 11. Dezember 2026 der Korridor „Rechter Rhein“ auf der Agenda.
Um die Bauzeit kurz zu halten arbeitet die DB in einer fünfmonatigen Sperrpause gewerkeübergreifend an mehreren Streckenabschnitten zwischen Wiesbaden und Unkel parallel:
67 Gleiskilometer
111 Weichen
15 Bahnübergänge
11 Brücken und Durchlässe
11 Felshangsicherungen
5 Überleitstellen sowie
140 Kilometer Oberleitung
Parallel bringen die Fachkräfte die Leit- und Sicherungstechnik auf den neuesten Standard und arbeiten hierfür zum Beispiel an rund 1.000 Stelleinheiten für ein neues Elektronisches Stellwerk (ESTW). Darüber hinaus werden 3.500 Balisen für das europäische Zugbeeinflussungssystem ETCS an der Strecke eingebaut.
Seit dem Nachmittag des 27.02.2024 ist ein Teil der Bahnstrecke Milano – Venezia im Abschnitt zwischen den Bahnhöfen von Vicenza und Padua unterbrochen. Auslöser für die Verkehrsbehinderung war die Gefahr von Überschwemmungen der Gleise, insbesondere im östlichen Bereich der Hauptstadt Berici und in der Gemeinde Torri di Quartesolo. Am Abend bestätigte RFI (Rete Ferroviaria Italiana) die Verkehrsbehinderungen auch auf den Strecken nach Treviso und Schio.
Während der Bauarbeiten an der Strecke Dole – Vallorbe und der einhergehenden Nicht-Erreichbarkeit des Verladebahnhofes Andelot erfolgt die Rundholzverladung auf Züge der RégioRail für den Kunden Fibre Excellence abweichend in Besançon Saint-Ferjeux.
Aus acht Wagen eines Güterzuges kippten unbekannte Täter am Morgen des 25.02.2024 Getreide auf die Gleise. Der Vorfall ereignete sich in der Nähe des Dorfes Kotomierz/Klahrheim (Woiwodschaft Kujawien-Pommern), das an der Eisenbahnstrecke zwischen Bydgoszcz/Bromberg und Gdańsk/Danzig liegt.
Der Mais wurde aus der Ukraine in den Danziger Seehafen transportiert, von dort sollte es weiter per Schiff gehen. Während eines planmäßigen Halts zur Pause für die Lokführer sowie für die Erlangung einer Erlaubnis für die Einfahrt in den Danziger Hafen wurden von Dritten bei 8 von 40 Wagen die 8 mm dicken Zollseile durchtrennt und die Türen geöffnet. Von etwa 160 t Ladung wurden etwa 30 t kontaminiert, der Verlust wird auf ca. 350.000 PLN (81.000 EUR) geschätzt.
Die polnische Polizei machte noch keine genauen Angaben zum Zeitpunkt des Vorfalls. Eine Analyse der Überwachungskameras in der Gegend ist im Gange, was zur Aufklärung des gesamten Vorfalls beitragen könnte. Es wird ein Verfahren wegen Vermögenszerstörung nach § 288 Abs. 1 StGB i. V. m. § 294 poln. StGB geführt, der mit einer Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren geahndet werden kann.
Laut der Nachrichtenagentur PAP „identifizieren sich die Landwirte nicht mit dieser Art von Protestaktionen“. Ähnliche Vorfälle ereigneten sich letzte Woche nahe der ukrainischen Grenze in Medyka. Dies ist der vierte Fall, in dem ukrainisches Getreide in letzter Zeit in Polen von Wagen illegal entfernt wurde. Auch die involvierte Güterbahn ecco-rail distanzierte sich in einem Schreiben vom Vandalismus.
Übrigens kam es am 10.11.1943 am selben Bahnhof durch eine unbekannte polnische Partisaneneinheit zu einer Kollision zwischen einem deutschen Güterzug und einem Militärtransport, der infolge der Katastrophe in Brand geriet.
Nach einer erneuten Entgleisung eines (leeren) Güterzuges im Bahnhof Vassijaure auf der „Erzbahn“ Kiruna – Narvik am 24.02.2024 ist immer noch ungewiss, wann die Bergungs- und Reparaturarbeiten beginnen können und wann der Verkehr wieder aufgenommen werden kann. LKAB Malmtrafik hat die Stelle am Sonntag und Montag untersucht, ebenso wie die schwedische Verkehrsbehörde Trafikverket und die schwedische Unfallkommission Haverikommission. Die Polizei hat eine Voruntersuchung unter dem Verdacht der Sabotage eingeleitet.
Eisenerzprodukte müssen wieder in Kiruna und Svappavaara gelagert werden, wo bereits mehr als 3 Millionen Tonnen, d. h. mehr als 500 volle Zugladungen, aus der Zeit der vorherigen Entgleisung lagern.
In der Nach zum 25.02.2024 ist ein niederländisches Binnenmotorschiff mit der Eisenbahn-Drehbrücke Elsfleth im Landkreis Wesermarsch kollidiert. Während am Schiff nur geringer Sachschaden entstand wird die Brücke längere Zeit nicht nutzbar sein: Gleise wurden verbogen, Lager zerstört und die Unterkonstruktion ist verschoben.
Die Häfen von Nordenham und Brake (Unterweser) sind somit vorerst auf der Schiene nicht erreichbar. Zudem sind in Brake Lokomotiven von Güterbahnen eingeschlossen.
Bis der Semmering-Basistunnel 2030 in Betrieb geht, rollen weiterhin täglich rund 180 Züge über den Semmering. Das setzt der 170 Jahre alten Gebirgsstrecke zu. Durch die topografisch exponierte Lage und die entsprechend widrigen Witterungsbedingungen sind die Bahnanlagen großer Beanspruchung ausgesetzt. Temperaturschwankungen, Schnee und Frost verlangen den Kunstbauten und Gleisanlagen der Strecke einiges ab. Dazu kommt die Abnützung durch den täglichen Personen- und Güterverkehr. Die Summe dieser Faktoren macht es notwendig, die Semmering-Bergstrecke Schritt für Schritt zu sanieren.
Rund 59 Mio. EUR investieren die ÖBB in diesem Jahr in die Sanierungsmaßnahmen am Semmering, 250 bis 300 Mitarbeiter sind an Spitzentagen auf den Baustellen. Das Hauptaugenmerk der Arbeiten liegt dabei auf Gleis- und Weichenerneuerungen. Insgesamt werden rund zwölf Kilometer neue Gleise verlegt, 19 Weichen werden gegen neue getauscht. Hinzu kommen Entwässerungsmaßnahmen und die Erneuerung von Kabelwegen sowie des Gleis-Unterbaus im Bereich Gloggnitz. Essenziell für die Sicherheit entlang der Bergstrecke ist auch die Erneuerung von Schutzverbauungen zwischen Gloggnitz und Mürzzuschlag. Bereits Anfang Februar wurde mit der Umsetzung der ersten Maßnahmen gestartet.
Am Abend des 28.01.2024 ist ein Schotterzug der Freightliner DE mit dem letzten Waggon bei der Ausfahrt aus Flechtingen in Richtung Oebisfelde entgleist. Die Bahnstrecke Wolfsburg – Magdeburg bleibt laut Deutscher Bahn bis auf weiteres unterbrochen. Eine Aufhebung der Streckensperre soll voraussichtlich am 05.02.2024 erfolgen.
Am Abend des 26.01.2024 ist in Nauendorf (Saalekreis) ein Güterzug auf der Infrastruktur der SH Natursteine entgleist. Betroffen war ein Zug der Heavy Haul Power International GmbH (HHPI) mit 46 Wagen nach Büchen. Drei Güterwagen sind beim Rangieren entgleist und einer davon umgekippt, dessen Schüttgut verteilte sich auf der Ladestraße.
Obwohl nicht davon betroffen, gab es eine Vollsperrung der parallel verlaufenden DB-Streckengleise zwischen Könnern und Halle (Saale), die Abellio-Personenzüge zwischen Halle und Bernburg wurden deshalb bis zum nächsten Morgen über Baalberge umgeleitet. Ein Teil der nicht entgleisten Güterwagen blockierte den Bahnübergang, sie wurden auf ein anderes Gleis rangiert.
Verletzt wurde niemand. Die Polizei schätzt den Sachschaden auf mindestens 750.000 EUR. Die Unglücksursache wird noch untersucht.
Der Löbejüner Quarzporphyr, auch Rhyolith genannt, wird auf einem Teilstück der Strecke 6804 Nauendorf – Gerlebogk verladen und abtransportiert. Das Reststück der 1900 von der Nauendorf-Gerlebogker Eisenbahn-Gesellschaft (NGE) eröffneten Strecke wurde im Jahr 2000 bis Domnitz (Saalkr) Kautzenberg in ein Bahnhofsnebengleis umgewandelt.
Auf der Hauptstrecke Craiova – Caracal verunfallte am 16.01.2024 gegen 1.30 Uhr morgens im Bahnhof Leu ein mit Getreide und Mais beladener Güterzug. Im Weichenbereich entgleisten neun Wagen des Zuges und weitere zwei kippten um. Die Zugleistung mit insgesamt 35 Güterwagen oblag dem privaten Güterverkehrsunternehmen Global Rail Solutions auf der Relation Salonta – Roșiori Nord.
Die Entgleisung im Süden Rumäniens führte zu massiven Verspätungen der Züge auf der Linie 100 zwischen Timișoara/Temeswar und București/Bukarest. Der Abschnitt zwischen Craiova und Caracal ist vorübergehend gesperrt, die Züge werden soweit möglich mit Dieseltraktion über Piatra Olt umgeleitet.
Die Ursachen des Vorfalls werden noch ermittelt. Die Polizei teilte außerdem mit, dass der 58-jährige Lokführer mit dem Alkoholtester getestet wurde und das Ergebnis negativ war. Das Branchenportal Club Feroviar urteilte bereits: „Die Krankheiten sind bekannt: 25 Jahre Unterfinanzierung des Schienennetzes, das von der Politik drastisch verschlechtert wurde.“ Andere Quellen sprechen von zu hoher Geschwindigkeit als unmittelbare Ursache.
Bisher wurden drei der 11 Güterwagen angehoben und vom Gleis entfernt, und derzeit werden zwei Schwerlastkräne mit einer Kapazität von 250 bzw. 125 t eingesetzt, um die restlichen acht Wagen zu heben. Parallel dazu werden Arbeiten zur Reparatur der beiden Streckengleise durchgeführt, die auf einer Länge von 200 bzw. 100 m in Mitleidenschaft gezogen wurden.
Die Reparaturen können erst nach dem Anheben der entgleisten Wagen durchgeführt werden können, ein Termin für die Wiedereröffnung des Bahnverkehrs sei noch nicht abzuschätzen, teilte das Infrastrukturunternehmen CFR S.A. am Dienstagnachmittag mit. Das Unternehmen voestalpine Railway Systems Romania aus Buzău lieferte aber in weniger als 24 Stunden nach dem Unfall drei Weichen an die CFR, um die nach der Entgleisung zerstörten ersetzen zu können.