Siegstrecke ohne Güterzüge

Seit 29.12.2023 (16:10 Uhr) ist die Strecke Siegen – Betzdorf wegen einer Beschädigung an der Siegbrücke nur eingeschränkt nutzbar. Waren zunächst Personen- und Güterzüge ohne Schwerwagen noch möglich, erfolgte per 02.01.2024 (11:00 Uhr) die komplette Sperrung der Brücke für den Zugverkehr.

Die Güterzüge der KSW Kreisbahn Siegen-Wittgenstein nach Herdorf nehmen aus diesem Grund vom 5. bis vorerst 31. Januar den Weg via Dillenburg, die Captrain-Luppenzüge nach Würgendorf haben aktuell Ausfall.

Bern: Todesopfer bei Entgleisung

Der Kantonspolizei Bern wurde am 28.12.2023 kurz nach 4:30 Uhr ein schwerer Arbeitsunfall im Güterbahnhof Bern gemeldet. Gemäß bisherigen Erkenntnissen war ein Bahnmitarbeiter mit Rangierarbeiten beschäftigt, als ein Güterwagen aus noch zu klärenden Gründen entgleiste und ein Teil seiner Ladung verlor. Der Bahnmitarbeiter (22) wurde in der Folge vom entgleisten Wagen getroffen und dabei tödlich verletzt.

Umleiter über die Buschtěhrader

Die vorübergehende Sperrung der „Brücke der Intelligenz“ (Branický most) vom 10.01. bis 01.07.2024 wird auch zu Umleitungen über einen Streckenabschnitt der historischen Buschtěhrader Eisenbahn führen. Im Hinblick auf die Beschränkungen, die auf der zweiten, etwas weiter nördlich gelegenen Moldaubrücke („Výtoňský“) gelten, wird nur ein absolutes Minimum an Güterzügen (Leerwagenzüge) nachts zwischen Beroun/Beraun und Praha/Prag verkehren können.

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Auf der Strecke Beroun – Rakovník – Lužná – Žatec – Počerady ist mit Dieselumleitungen zu rechnen. Die anspruchsvollen Steigungsbedingungen lassen jedoch das Ziehen von schweren Zügen nicht zu. Ein Teil der Züge, insbesondere den Transport von Kalkstein, könnte jedoch auf der Buschtěhrader Eisenbahn zwischen Lužná u Rakovníka und Žatec von ČD Cargo durchgeführt werden.

Die übrigen Umleitungsstrecken für den Güterverkehr, vor allem für Ganzzüge, sind sehr lang, und die EVU werden versuchen, die meisten Transporte in elektrischer Traktion abzuwickeln, über die Strecken von Plzeň/Pilsen nach České Budějovice/Budweis und weiter nach Prag sowie auf der Route von Pilsen nach Cheb/Eger und weiter nach Ústí nad Labem/Aussig.

Mährischer Korridor für drei Jahre eingleisig

Auf der Strecke Přerov/Prerau – Ostrava/Mährisch Ostrau wird es wegen Bauarbeiten drei Jahre lang einen eingleisigen Betrieb im Abschnitt Lipník nad Bečvou – Drahotuše geben. Während der Instandsetzung wird der Verkehr von Fern- und Güterzügen auf ein Gleis reduziert, Regionalzüge werden komplett durch Busse ersetzt. Es handelt es sich dabei um den drittstärksten Abschnitt in der Tschechischen Republik, auf dem täglich etwa 250 Züge verkehren.

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Die Sperrmaßnahmen wurden von Personen- und Güterverkehrsunternehmen bei der Verkehrsinfrastrukturzugangsbehörde (Úřad pro přístup k dopravní infrastruktuře; ÚPDI) angefochten, es wurde aber schließlich vom Infrastrukturbetreiber Správa železnic (SŽ) so genehmigt.

Die beiden Verbände SVOD Bohemia und ŽESNAD.CZ, welche die Mehrheit der tschechischen EVU mit fast 99 % aller Leistungen vertreten, hatten sich gegen die Beschränkung ausgesprochen. Nach dem Scheitern des erstinstanzlichen Verfahrens bereiten sie sich darauf vor, Berufung einzulegen, da es eine Schließung sei, die den Bahnbetrieb grundlegend beschädigen würde.

Der Verband der Schienengüterverkehrsunternehmen ŽESNAD.CZ wies darauf hin, dass es für den Abschnitt keine Alternativroute gebe: Güterzüge fahren tagsüber praktisch nicht vorbei, sie haben keine Umleitungsstrecke und sie haben keinen Parkplatz, um auf ihre mögliche Nachtfahrt zu warten. Und auch für den Personenverkehr sei die Kapazitätsbegrenzung auf dem stark befahrenen Abschnitt rücksichtslos. Angesichts der Tatsache, dass in der Tschechischen Republik derzeit etwa 5.000 Busfahrer fehlen, sei nicht klar, wie der Ersatzverkehr für Busse in so großem Umfang bereitgestellt werden kann.

In ihren Einwänden stellen die Träger auch die Notwendigkeit des Baus selbst in Frage. Die Modernisierung dieses Abschnitts fand im Jahr 2002 statt und soll nun nach nur 20 Jahren repariert werden.

Die SŽ gab an, dass der Abschnitt seit langem eine verminderte technische Qualität und Mängel bei den geometrischen Parametern der Strecke aufweise. Die Ursache dafür sei der instabile Eisenbahnunterbau. Zugleich wolle man den Eisenbahnoberbau ersetzen, der sich am Ende seiner Lebensdauer befände, und drei Brückenbauwerke ersetzen.

Ob eine Modernisierung wirklich notwendig ist, ist unklar, denn die öffentlich zugängliche geotechnische Untersuchung zeigt wohl keinen grundsätzlich schlechten Zustand der Strecke im Vergleich zu anderen Korridorabschnitten und bisher gab es keine Geschwindigkeitsbegrenzung.

Erzbahn nach Entgleisung gesperrt

Die Entgleisung eines Zuges auf der „Erzbahn“ Kiruna – Narvik hat den kompletten Erzverkehr der LKAB zum Erliegen gebracht. Normalerweise werden täglich 68.000 t Erz auf der Strecke befördert.

Die Entgleisung des beladenen Erzzuges 9914 erfolgte am 17.12.2023 gegen 17:30 Uhr in Vassijaure. Dabei wurden die Gleisanlagen stark beschädigt, die Reparaturen sind aufgrund der Minustemperaturen schwierig. Es gab keine Verletzten. Aktuell geht der Infrastrukturbetreiber Trafikverket von einer Wiederaufnahme des Betriebes Ende der Kalenderwoche 52/2023 aus.

Foto: Trafikverket

Güterzugunfall in Kroatien

Am 11.12.2023 um 8:49 Uhr kam es auf der Strecke Zagreb – Rijeka zwischen den Bahnhöfen Meja und Škrljevo zu einer Unfall zwischen dem Güterzug 81218 (ÖBB 1293 080 + 1116 028 + 19 mit Mais beladene Tad-Wagen) von Rail Cargo Carrier Croatia und einem Fahrzeug der HŽ Infrastruktura (9100 327). Nach vorläufigen Informationen gibt es keine Verletzten, der Sachschaden ist jedoch enorm und der Verkehr ist bis mindestens zum 15. Dezember unterbrochen, für den Personenverkehr besteht zwischen Rijeka und Plase SEV. Die Ursache des Unfalls ist noch unbekannt und die Ermittlungen dauern an.

Der RCCC-Zug, der mit Getreide in Richtung Rijeka fuhr, hielt wohl wegen Bremsversagen nicht am Bahnhof Meja und prallte später auf das Arbeitsfahrzeug. Die Arbeiter der HŽ Infrastruktur, die zu diesem Zeitpunkt weiter unten am Gleis arbeiteten, wurden rechtzeitig gewarnt und konnten einer Kollision entgehen. Durch den Zusammenstoß mit dem Arbeitsfahrzeug entgleiste ein Teil des Zuges und beschädigte sowohl das Gleis wie auch die Oberleitungsanlagen erheblich.

Ein schwerer Unfall mit möglichen Todesopfern wurde durch die besonnene Reaktion der Fahrdienstleiter der Bahnhöfe Meja und Škrljevo verhindert, da es ihnen gelang, die Spannung abzuschalten und den Lokführer im Arbeitsfahrzeug zu informieren, welcher es schaffte, rechtzeitig herauszuspringen.

Foto: SPVH – Sindikat prometnika vlakova Hrvatske

Griechenland: Güterverkehr rollt wieder

In Griechenland kommt der Bahnverkehr nach den verheerenden Überschwemmungen im September 2023 wieder langsam an’s Laufen. So konnten unter anderem zwischen Athen und Thessaloniki länger keine Züge verkehren. Während für IC-Züge ein Busersatzverkehr angeboten wurde, gab es für den Güterverkehr keine Alternativen. Laut Presseberichten verkehrte am 10.12.2023 der erste Güterzug südwärts, die betroffene Strecke ist nach technischer Abnahme eingleisig wieder in elektrischem Betrieb befahrbar. Ab Januar soll an der Reparatur des zweiten Gleises sowie der übrigen thessalischen Strecken begonnen werden. Es muss auch die Zugsicherungsanlage, die nur wenige Wochen in Betrieb war, bevor die Wassermassen sie zerstörten, instand gesetzt werden.

Schnee legt Bahnverkehr lahm

Aufgrund von bis zu 50 cm Neuschnee ist der Bahnbetrieb in weiten Teilen Bayerns und Teilen Süddeutschlands am Wochenende komplett zum Erliegen gekommen.Fahrzeuge und Infrastruktur sind teilweise eingeschneit oder festgefroren, daher kommt es auf diversen Relationen weiterhin zu witterungsbedingten Einschränkungen, Verzögerungen und Zugausfällen im Schienengüterverkehr.

Zusammenstoß von Güterzügen in Česká Třebová

Am 03.12.2023 übersah der Triebfahrzeugführer des Pn 54812 der IDS Cargo um 5:48 Uhr in Česká Třebová ein rotes Signal und kollidierte mit dem vorausfahrenden Güterzug Nex 62102. Infolge des Zusammenstoßes entgleisten die Lokomotive ELL 193 276 und insgesamt 19 Wagen (15 Wagen des Pn 54812, zwei Wagen des Nex 62102 und zwei Wagen der auf dem Abstellgleis stehenden Garnitur). Der Schaden an der Unfallstelle wird bisher auf 150 Mio. CZK (6,2 Mio. EUR) geschätzt.

Foto: Drážní Inspekce
Foto: Drážní Inspekce

Zugkollision in Leipzig

Am 01.12.2023 sind in Leipzig Schönefeld kurz nach 11:30 Uhr ein Holzzug der Salzburger Eisenbahn Transportlogistik (SETG) und die Lz verkehrende 182 506 der DB Systemtechnik bei langsamer Fahrt frontal zusammengestoßen. Es wurden vier Personen leicht verletzt und eine davon zur Überwachung in ein Krankenhaus gebracht.

Ein Streckengleis in diesem Bereich ist seit längerem Baustelle und daher gesperrt. Wie aus gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen zu erfahren war war mangelhafte Fahrwegprüfung durch den Fahrdienstleiter (Fdl) Grund für den Unfall.

Die Bundesstelle für Eisenbahnunfalluntersuchung (BEU) hat am 02.12.2023 die Erhebungen begonnen und abgeschlossen.