Baubeginn (Niš –) Prosek – Dimitrovgrad

Auf der Grundlage eines Vertrags vom 14.09.2022, abgeschlossen zwischen dem staatlichen Serbischen Eisenbahninfrastrukturunternehmen („Infrastruktura železnice Srbije“; IŽS) einerseits und Trace Group Hold PLC, Zweigstelle Belgrad im Konsortium mit Consorzio Armatori Ferroviari S.c.p.a., Italien und Start Engineering JSC, Bulgarien andererseits, begannen am 11.11.2023 auf der Strecke Niš – Dimitrovgrad – Staatsgrenze (– Dragoman) die Arbeiten zur Rekonstruktion des Abschnitts Prosek (e) – Dimitrovgrad (a). Dies betrifft den Abschnitt ab km 14+239 (gelegen westlich des Haltepunkts Prosek auf der offenen Strecke zwischen den Stationen Niška Banja und Sićevo, wo die 22 km lange neue Umfahrungsstrecke von Niš abzweigen wird) bis km 96+700 (Einfahrsignal des Bahnhofs Dimitrovgrad). Die Überholung und Elektrifizierung des Bahnhofs Dimitrovgrad und des Abschnitts Dimitrovgrad – Staatsgrenze wurde bereits im Jahr 2005 abgeschlossen.

Die Umbauarbeiten für den Abschnitt Prosek – Dimitrovgrad sind in zwei Abschnitte unterteilt:

  1. Prosek – Staničenje, von km 14+239 bis km 64+152;
  2. Staničenje – Dimitrovgrad, von km 64+152 bis km 96+700.

Es begannen nun die Arbeiten im zweiten Abschnitt zwischen Staničenje (a) und Pirot (e), km 64+665 – km 72+202. Die Arbeiten werden im Hinblick auf die geplanten Intervallsperrungen im 36/60/36/36-Arbeitsfenster durchgeführt, d. h. unter der Bedingung von 36-Stunden-Streckensperrungen nach folgender Dynamik:

  • von Dienstag 7.00 Uhr bis Mittwoch 19.00 Uhr
  • von Samstag ab 7.00 Uhr bis Sonntag 19.00 Uhr

Die Baulogistik erfolgt schienengebunden ab dem Bahnhof Staničenje, wo das Baumaterial auf einer Fläche von ca. 8.400 m2 deponiert wird. Von Mittwoch 19.00 Uhr bis Samstag 7.00 Uhr und von Sonntag 19.00 Uhr bis Dienstag 7.00 Uhr wird dagegen jeweils Güterverkehr auf der Gesamtstrecke durchgeführt.

Nach Abschluss der Gleisbauarbeiten sollen in der nächsten Phase die Arbeiten zur Elektrifizierung und Installation von Leit- und Sicherheitstechnik erfolgen. Die Arbeiten im Abschnitt Prosek – Dimitrovgrad sollen 1.276 Tage dauern, die Fertigstellung der Arbeiten ist für Mitte Mai 2027 geplant.

Innerhalb des zweiten Abschnitts Staničenje – Dimitrovgrad wird sich nach erfolgten Kurvenkorrekturen neben der Erhöhung der Tragfähigkeit des Gleises (von D3 auf D4 – 225 kN) Zugverkehr mit den vorgesehenen Geschwindigkeiten möglich sein:

  • 80 km/h – von km 64+152 bis km 67+937,
  • 85 km/h – von km 67+937 bis km 75+037,
  • 120 km/h – von km 75+037 bis km 87+492,
  • 100 km/h – von km 87+492 bis km 96+700

​Nach Abschluss aller Arbeiten wird die Infrastruktur dieser Eisenbahn überholt, elektrifiziert, mit modernen Signal-, Sicherheits- und Telekommunikationsgeräten ausgestattet und aufnahmefähig für den kombinierten Verkehr sein.

Stark eingeschränkte Trassenverfügbarkeit im Elbtal

Wegen planmäßigen Baumaßnahmen im Elbtal kommt es vom 10.12.2023 bis zum 25.04.2024 zu erheblichen Einschränkungen und kurzzeitigen Totalsperrungen auf der Strecke 6240 im Streckenabschnitt Schöna – Bad Schandau.

Im Rahmen der Baumaßnahmen finden umfangreiche Arbeiten zur Erneuerung der Oberleitungsanlage und Arbeiten an der Leit- und Sicherungstechnik  auf dem Streckenabschnitt Schöna – Bad Schandau Ost sowie Brückenarbeiten am Hirschmühlenviadukt zwischen Schöna und Dolní Žleb statt.   

Während der Baumaßnahme steht nur ein Gleis zur Verfügung (Befahren des Gegengleises im Gleiswechselbetrieb). Kapazitäten für den flexiblen Verkehr können ausschließlich in ausfallenden Trassen zur Verfügung gestellt werden. In diesem Zusammenhang verwies DB Netz auf die Möglichkeiten, welche das Kooperationsverfahren zur verbesserten Ausnutzung von baubedingt eingeschränkter Kapazität („Elbtalverfahren“) bietet. 

DB Netz empfahl folgende Grenzübergänge für alternative Laufwege: 

  • Horka – Wegliniec 
  • Ebersbach – Rumburk 
  • Bad Brambach – Vojtanov 
  • Schirnding – Cheb 

Baupausen Oštarije – Rijeka

Laut HŽ Infrastruktura, dem staatlichen Betreiber von Eisenbahninfrastrukturen in Kroatien, bestehen wegen Bauarbeiten auf der Strecke (Zagreb –) Oštarije – Rijeka jeweils montags bis freitags vom 14.11. bis 30.11.2023 sowie vom 01.12. bis 08.12.2023 Streckensperrungen in den folgenden Zeitintervallen:

  • Abschnitt Lokve – Fužine von 8.45 Uhr bis 16.00 Uhr
  • Abschnitt Drivenik – Plase von 8.30 Uhr bis 16.00 Uhr
  • Abschnitt Plase – Meja von 8.20 Uhr bis 16.00 Uhr
  • Abschnitt Škrljevo – Sušak Pećine von 9.00 Uhr bis 16.00 Uhr.

Die genannten Einschränkungen wirken sich auf die Kapazität und die Transitzeit der Züge von / nach Rijeka aus. Daher ist es notwendig, mit möglichen Zugverspätungen zu rechnen.

Beinahe-Unfall nahe Crevoladossola

Am 23.11.2023 konnte ein Zugunglück im Grenzgebiet zwischen der Schweiz und Italien verhindert werden. Bei einem von Brig kommenden Zug der SBB Cargo International versagten bei Crevoladossola hinter dem Simplontunnel aus bisher nicht genanntem Grund die Bremsen. Der Triebfahrzeugführer konnte einen Notruf absetzen und bei ca. 60 km/h von der Lok springen. Er erlitt nur leichte Verletzungen. Der Güterzug fuhr sechzehn Kilometer unkontrolliert bis Domodossola, wo er auf ein Stumpfgleis geleitet werden konnte, ohne das Personen oder Sachen zu Schaden kamen. Die Ermittlungen dauern noch an.

Dovrebanen ab Frühjahr wieder offen

Die Dovrebanen nach Trondheim soll bereits im Frühjahr 2024 wieder durchgehend befahrbar sein. Dies teilte der norwegische Infrastrukturbetreiber Bane NOR jüngst mit.

Teile der im August 2023 eingestürzten Eisenbahnbrücke über den Fluss Gudbrandslågen können wiederverwendet werden, so dass die Strecke Oslo – Trondheim früher als befürchtet wieder eröffnet werden kann.

Unfälle stören Verkehr nach Rumänien

Am Dienstag, den 14.11.2023 entgleiste gegen 13.00 Uhr ein Güterzug der Grup Feroviar Român (GFR) am Nordkopf des Bahnhofs Aradu Nou. Der aus 26 mit Diesel beladenen Wagen auf der Relation Drobeta Turnu Severin – Arad hatte auf einem Nebengleis angehalten, um die Durchfahrt eines Personenzuges abzuwarten. Als sich der mit der E-Lok 400 477 (GFR) bespannte Zug wieder in Bewegung setzte, entgleisten zwei der Güterwagen, vier weitere kippten um und aus einem Wagen lief Dieselkraftstoff auf das Feld.

Für die vier Betreiber des Schienenpersonenverkehrs im Abschnitt Șag – Aradu Nou – Arad, CFR Calatori, Regio Calatori, Astra Trans Carpatic und InterRegional Calatori, wurde Schienenersatzverkehr (SEV) eingerichtet. Das Infrastrukturunternehmen CFR S. A. teilte mit, dass der SEV bis zum Abschluss der notwendigen Untersuchungen und Eingriffe, vsl. Donnerstagvormittag, aufrechterhalten wird.

Aber ein Unglück kommt selten allein, lautet ein Sprichwort, und so ereignete sich in Ungarn am Morgen des 15.11.2023 ein Unfall, bei dem um 4.20 Uhr auf der Strecke Püspökladány – Biharkeresztes (– Episcopia Bihor [RO]) zwei Züge, ein Güter- und ein Personenzug, kollidierten, also am etwas weiter nördlich bei Oradea gelegenen Grenzübergang.

Foto: MÁV

Aus noch ungeklärten Gründen missachtete ein Güterzug das Signal, das ihm die Einfahrt in den Bahnhof Sáp untersagte. Der aus 28 Wagen bestehende, 440 m lange und 2150 t schwere Güterzug passierte das rote Signal und fuhr frontal in den Personenzug nach Püspökladány. Durch die Wucht des Aufpralls schob der Güterzug den Personenzug etwa 200 m vom Bahnsteig zurück, bei der Diesellok 609 006 (MMV) des Güterzuges und der E-Lok 431 198 (MÁV-START) des Personenzuges wurden die Führerstände vollständig zerstört. Bei dem Unfall wurden sieben Menschen verletzt. Der Zugverkehr zwischen Püspökladány und Berettyóújfalu wurde eingestellt, für Fahrgäste bestand bis zum Nachmittag SEV.

Kommentar:

Durch einen Unfall an einem neuralgischen Punkt im rumänischen Streckennetz zeigt sich wieder, wie verwundbar nicht resilient ausgebaute Infrastruktur ist. Mehr noch als der Personenverkehr, für den wenigstens SEV eingerichtet werden kann, steht der Güterverkehr bei solchen Ereignissen still. Arad ist gegenwärtig der einzige elektrifizierte Grenzübergang Rumäniens Richtung Westen, und die zwar befahrbare „Magistrale“ Arad – Simeria – Brasov – Bukarest ist ebenso wie die davon nach Süden abzweigende Karpatenquerung Simeria – Craiova von Bauarbeiten betroffen. Der weiter nördlich liegende Grenzübergang Biharkeresztes – Episcopia Bihor ist auf rumänischer Seite noch nicht elektrifiziert, die Bauarbeiten dazu werden ab dem 01.01.2024 mit einer zweijährigen Totalsperrung der Strecke Oradea – Cluj beginnen.

Für die sonst auf der Strecke Arad – Timișoara – Craiova und weiter nach Südosten (Schwarzes Meer, Bulgarien) verkehrenden Züge sieht es daher bei solchen Ereignissen mau aus, mal ganz abgesehen davon, dass auch diese Strecke arg sanierungsbedürftig ist, was in den nächsten Jahren weitere Bauarbeiten und Sperrungen nach sich zieht und die kommende Sanierung der Strecke Arad – Timișoara (vsl. bis 2026) ebenfalls den Verkehr blockieren wird.

Was dringend fehlt, ist ein südlicher Grenzübergang zwischen Ungarn und Rumänien als Alternative, der zugleich die Erreichbarkeit der westrumänischen Metropole Timișoara stark verbessern würde. Die Strecken dafür sind im seit Trianon geteilten Banat in weiten Teilen noch vorhanden, es mangelt im Wesentlichen nur am Wiederaufbau der früher einmal vorhandenen, jetzt grenzüberschreitenden Abschnitte. Dafür müsste die ungarische Strecke 121 Szeged – Újszeged – Apátfalva – Mezőhegyes – Battonya, sowie die fehlenden Grenzabschnitte Apátfalva – Cenad (– Timișoara) und Battonya – Pecica (– Arad) mit den in Rumänien liegenden Abschnitten modernisiert und elektrifiziert werden. Die ebenfalls fehlende Theißbrücke in Szeged, eigentlich geplant für Schiene + Straße, soll nun bis 2028 nur für den Autoverkehr wieder aufgebaut werden …

Streckensperrung zwischen Hamburg und Bremen

In Lauenbrück kam es am Nachmittag des 15.11.2023 zu einer Zugkollision zwischen dem ICE 615 der DB Fernverkehr AG und einer im Bereich einer Weiche stehenden Überführungsfahrt mit drei Dieseltriebzügen LINT 41 der Bentheimer Eisenbahn (BE).

Der ICE 615 auf der Fahrt von Hamburg nach Rotenburg/Wümme befuhr den Streckenabschnitt aufgrund einer Weichenfahrt mit verringerter Geschwindigkeit von 80 km/h und touchierte den stehenden Zug trotz Schnellbremsung noch mit ca. 50 km/h.

Die ca. 550 Reisenden im ICE und die Bahnbediensteten beider Züge wurden bei der Kollision nicht verletzt. Die Züge wurden durch den Vorfall so stark beschädigt, dass beide nicht mehr verkehrstauglich waren.

Die Bundespolizei ist vor Ort im Einsatz. Aufgrund des Standortes der Züge müssen die Reisenden im Rahmen der Evakuierung etwa 400 Meter zu Fuß bis zum Bahnhof Lauenbrück zurücklegen.

Die Bahnstrecke musste aufgrund des Vorfalls in beiden Richtungen voll gesperrt werden. Die Ermittlung zur Unfallursache dauern an.

Bauarbeiten im Bereich Kopenhagen

Vom 26.11.2023 bis 01.01.2024 müssen Güterzüge, die durch Kopenhagen fahren, in den Hauptbahnhof einfahren und dort wenden. Grund dafür ist der Aushub eines neuen Tunnels am Bahnhof Ny Ellebjerg, so dass die Güterzüge nicht die übliche Strecke nutzen können.

Züge rollen wieder über den Arlberg

Seit 09.10.2023 war die Arlbergbahnstrecke zwischen Ötztal und Bludenz wegen wichtiger Instandhaltungs- und Erneuerungsarbeiten für den gesamten Zugverkehr unterbrochen. Am Mittag des 06.11.2023 sollte die Strecke wieder für den Zugverkehr freigegeben werden.

Die ÖBB haben 18 Mio. EUR investiert:

  • Gleisneulagen auf der Ost- und Westrampe der Arlbergbahnstrecke
  • Einsatz zweier Großbaumaschinen
  • 12.000 Tonnen Schotter wurden verarbeitet
  • 11.000 Stück Schwellen wurden erneuert
  • 15.000 Laufmeter Schienen wurden erneuert
  • Dammverbreiterung im Bereich Landeck –Pians
  • Sanierung des Maiswaldviadukts im Bereich Strengen – Flirsch
  • Erneuerung der Löcherwaldgalerie im Bereich Wald – Dalaas
  • Erneuerung der Oberleitungsanlage im Bereich Dalaas – Hintergasse
Bauarbeiten Arlbergstrecke, Sperre Herbst 2023, Löcherwaldgalerie, Westrampe. Foto: ÖBB/Wachter

Dieselumleiter Komárom – Székesfehérvár

Am 27.10.2023 begann die Vollsperrung des Abschnitts Biatorbágy – Szárliget auf der ungarischen Ost-West-Magistrale Budapest – Hegyeshalom (– Wien). Während der dreiwöchigen Streckensperrung, die bis zum 17. November dauern wird, können die Güterzüge über folgende Ausweichstrecken umgeleitet werden:

  • Budapest – Szob (– Štúrovo)
  • Székesfehérvár – Szombathely
  • Székesfehérvár – Komárom

Zwischen Székesfehérvár und Komárom ist die Strecke nicht elektrifiziert, und wegen des zu erwartenden starken Güterverkehrs wurde der Personenverkehr hierfür auf SEV umgestellt. Diese Lösung ermöglicht laut MÁV eine maximale Auslastung der Umleitungsstrecke sowie die Sicherstellung, dass die Bahnhofsgleise an den beiden Endpunkten Székesfehérvár und Komárom nicht überlastet sind.

Trotz der fehlenden Elektrifizierung ist die Strecke die kürzeste, die beiden anderen dürften nur bei weiter entfernt liegenden internationalen Routen in Betracht kommen. Zur Überbrückung des oberleitungslosen Abschnitts mit Dieseltraktion stellt die MÁV Zrt. daher auf ihre Kosten acht sechsachsige Großdieselloks zur Verfügung:

  • vier M62 (Reihe 628) von MÁV-Start, mit Start-, MRT-, MMV- und RCH-Personal
  • zwei Nohab von MÁV Rail Tours (MRT) eigenem Personal
  • eine Nohab von Komplex Rail mit eigenem Personal
  • eine TE109 von GYSEV, mit Personal von KÁRPÁT Vasút

Der Einsatz der Lokomotiven wird durch den Verkehrslinienmanager in Hegyeshalom geregelt.

M61 006 Tárkány-Csép