Der Ablaufberg des Güterbahnhofs Kijfhoek, welcher an der Betuwe-Route der Rotterdamer Hafenbahn nach Maasvlakte vorgelagert ist, erlitt am 15.09.2023 massive Technikschäden und wird bis April 2024 außer Betrieb sein.
Als bei Arbeiten zur Installation eines neuen automatischen Ablaufbergsystems die Technik-Kellerräume überflutet wurden, sollen dadurch 126 Elektromotoren beschädigt worden sein. Diese können frühestens im zweiten Quartal 2024 ersetzt werden.
Das Malheur trifft vor allem DB Cargo als derzeit einzigen Nutzer des Ablaufbergs im Wagenladungsverkehr. Für den deshalb notwendigen Rangierbetrieb werden zusätzliche Fahrzeuge und mehr Personal benötigt.
Am Freitagnachmittag ist es gegen 15.00 Uhr auf der Weststrecke zwischen Wels Hauptbahnhof und Wels Verschiebebahnhof zu einer Entgleisung eines Güterzuges gekommen. Einige Kesselwagen sind dabei teilweise umgekippt und wurden beschädigt. Verletzt wurde bei dem Unfall niemand.
Die Kesselwagen sind mit Gefahrgut beladen. Derzeit wird das Ausmaß einer möglichen Kontamination des Erdreichs von Experten des Landes Oberösterreich geprüft. Es besteht keine Gefahr für Anrainer:innen. Interne und externe Einsatzkräfte sind vor Ort und arbeiten mit Hochdruck an der Wiederherstellung der Infrastruktur.
Der Zugverkehr wurde unterbrochen und ein Schienenersatzverkehr zwischen Wels Hauptbahnhof und Marchtrenk eingerichtet. Nach circa zwei Stunden konnte die Weststrecke für den Fernverkehr wieder freigegeben werden. Der Nahverkehr nahm gegen 18.20 Uhr teilweise wieder seinen Betrieb auf, es wird in den nächsten Stunden zu einzelnen Zugausfällen und Fahrzeitverlängerung kommen.
Mit Samstagfrüh fahren alle Personenverkehrszüge wieder planmäßig, allerdings ist mit geringen Verspätungen zu rechnen. Beim Güterverkehr kann es noch zu Einschränkungen kommen. Die Unfallursache ist Gegenstand von Erhebungen.
Bedingt durch kurzfristige Bauarbeiten aufgrund von Schäden an der Gleisinfrastruktur auf den Strecken bei Passau kann das Terminal im bayernhafen Passau aktuell schienenseitig nicht bedient werden. Dies teilte der Operateur TFG Transfracht am 28.09.2023 mit.
Die Schweizerische Sicherheitsuntersuchungsstelle SUST hat denZwischenbericht zum Unfall im Gotthard-Basistunnel am 10.08.2023 veröffentlicht.
Demnach können dDie im Tunnel vor der Multifunktionsstelle Faido gefundenen Radstücke der Achse 1 (erste in Fahrrichtung) des Wagens 11 (Wagentyp Laaiis Nr. 24 74 4220 466-2 des Wagenhalters Transwaggon AB) zugeordnet werden. Die Radform BA 390 ist vergleichbar mit dem Typ BA 004. Das Radmaterial war bei beiden Radtypen von der Stahlgüte ER7.
Das gebrochene Rad hat aufgrund von Ermüdung (Schwingungsrisse) ausgehend von Rissen in der Lauffläche versagt. Der Riss entwickelte sich im Rad bis hin zum Gewaltbruch. Mehrere Risse, die ungefähr senkrecht zur Oberfläche orientiert sind, sind parallel gewachsen. Das Risswachstum fand über einen längeren Zeitraum statt. Die Lauffläche weist zahlreiche weitere Anrisse auf.
Die Reparaturarbeiten auf der Strecke zwischen Hannover und Minden laufen auf Hochtouren. Gesternabend konnte eines von zwei Gleisen freigegeben werden. Seitdem fahren vereinzelte Züge im Fernverkehr aus Bonn über Hannover nach Berlin wieder auf dem Regelweg. Die Schäden am zweiten Gleis sind gravierender. Die Reparaturarbeiten dauern an.
Ein Güterzug war in der Nacht auf Dienstag mit einer Oberleitung kollidiert.
Der Zugverkehr zwischen Malmö und Lund wird vom 22.09. bis 01.10.2023 eingestellt, um den vierspurigen Ausbau fertigzustellen. Die Kapazität erhöht sich dann von 460 auf 650 Züge pro Tag.
Die viergleisige Strecke Malmö – Lund wird am 2. Oktober in Betrieb genommen, und die zweigleisige Strecke zwischen Ängelholm und Maria im Norden Helsingborgs wird ab dem 3. Dezember mit voller Kapazität betrieben.
Gegen 15:30 Uhr kam es am 10.09.2023 in Geseke auf der Bahnstrecke zwischen Soest und Paderborn zur Entgleisung eines mit Zement beladenen Güterzuges der Eisenbahngesellschaft Potsdam (EGP). Der Unfall ereignete sich bei der Einfahrt in den Bahnhof von der abschüssigen Anschlussstrecke des Zementwerkes kommend.
Bei dem Unfall ist ein 30-jähriger Triebfahrzeugführer aus Warstein verstorben. Gegen 20:00 Uhr versuchte die Feuerwehr Dortmund den Kesselwagen des Zuges anzuheben unter dem das Opfer lag. Im Laufe der Bergung stellte sich heraus das aufgrund der Endlage der Wagons erheblich technischer Aufwand nötig wurde, um diesen anzuheben. Daher wurde eine Spezialfirma angefordert. Im Laufe des Einsatzes wurde der Polizei ein Video bekannt, auf dem eine Person auf einem Wagon des Zuges sitzt. Um sicherzustellen, dass es sich bei dieser Person auch um den getöteten Lokführer handelt, und nicht um eine weitere Person, wurde ein Hubschrauber der Polizei mit Wärmebildkamera angefordert. Eine weitere Person konnte nicht festgestellt werden.
Der Bahnhof Geseke sowie die Bahnstrecke zwischen Salzkotten und Geseke wurden gesperrt. Die Züge des Güter- und Fernverkehrs werden über Herford umgeleitet.
Warum es zu dem Unfall gekommen ist, ist momentan Gegenstand der Ermittlungen.
In der Nacht zum 08.09.2023 kam es aufgrund von Vandalismus zu mehreren Schäden an der Eisenbahninfrastruktur, so auf den Zulaufstrecken zum Hamburger Hafen, explizit im Raum Waltershof, Lokstedt, Allermöhe. Aktuell ist die Strecke in den Bahnhof Waltershof gesperrt, sodass keine Transporte von/zu den Terminals CTA, CTB und Eurogate Hamburg abgefertigt werden können.
In der Nacht zum Freitag waren im Hamburger Stadtgebiet an drei Stellen Kabelschächte an Bahnstrecken in Brand gesetzt worden; und zwar in Höhe der Straße Deelwisch, an einer Strecke der Deutschen Bahn im Bereich Walter-Rudolphi-Weg sowie an der Hamburger Hafenbahn in Höhe des Heykenaukamp. Die Polizei geht von Brandstiftung aus, als Hintergrund vermutet sie ein politisches Motiv. Die Brände konnten durch die Feuerwehr gelöscht werden, der reguläre Bahnverkehr zwischen Hamburg und Berlin sollte jedoch erst am Samstagmorgen wieder anlaufen.
Die aufwändigen Räumungs- und Bergungsarbeiten an der Unfallstelle in der Weströhre dauern voraussichtlich bis gegen Ende September. Gearbeitet wird im Zweischichtbetrieb an sieben Tagen in der Woche. 22 Wagen und zwei Lokomotiven konnten bereits aus dem Tunnel geschafft werden. Derzeit befinden sich noch acht Wagen im Tunnel. Mehrere Wagen wurden so stark zerstört, dass sie vor dem Abtransport noch im Tunnel zerlegt werden müssen. Die Bergung der Wagen erfolgt via Südportal, das rund 15 Kilometer von der Unfallstelle entfernt ist. Dazu musste stellenweise ein provisorisches Gleis erstellt werden.
Seit dem 23. August können jeweils vier Güterzüge nacheinander durch die unbeschädigte Oströhre verkehren. Anschliessend folgen vier Güterzüge von der Gegenrichtung. Derzeit verkehren rund 90 von maximal möglichen 100 Güterzügen pro Tag durch den Gotthard-Basistunnel. Über die Gotthard Panoramastrecke verkehren zusätzlich rund 15 bis 20 Güterzüge pro Tag. Die SBB setzt zusammen mit den Partnern alles daran, die Situation für den Güterverkehr weiter zu verbessern.
Damit der Verkehr über die Gotthard-Achse möglichst wenig eingeschränkt wird, hat die SBB mehrere im Herbst geplante Baustellen zeitlich verschoben oder angepasst.