Gotthard: Untersuchung von Ursache ist im Gang

+++ Dies ist eine Meldung vom 16.08.2023 – Wegen Urlaub der Redaktion erschien diese zu einem späteren Zeitpunkt +++

Der Unfallzug bestand aus 30 Güterwagen aus fünf Abgangsorten in Italien. Die Wagen wurden bei der Ankunft in Chiasso kontrolliert. Nach der Übernahme hat SBB Cargo die Wagen zu einem neuen Zug zusammengestellt. Dazu gehört auch eine betriebliche und technische Wagen- und Zugskontrolle. Bei diesen Kontrollen wurden keine Unregelmässigkeiten festgestellt.

Im Südtessin meldete ein entgegenkommender Lokführer eine Rauchentwicklung am späteren Unfallzug. Bei der anschliessenden Kontrolle in Bellinzona wurde eine festsitzende Bremse an einem Güterwagen entdeckt und gelöst. Dabei handelte es sich nicht um den Wagen, der mutmasslich als erster entgleiste. Nach der Störungsbehebung wurde der Zug für die Weiterfahrt freigegeben. Zwischen Bellinzona und dem Tunnel passierte der Zug die automatischen Kontrolleinrichtungen. Diese lösten keinen Alarm aus.

Hergang und Ursache des Unfalls werden von der Schweizerischen Sicherheitsuntersuchungsstelle SUST und der Staatsanwaltschaft des Kantons Tessin geklärt.

Basistunnel: Aufräumarbeiten begonnen

+++ Dies ist eine Meldung vom 14.08.2023 – Wegen Urlaub der Redaktion erschien diese zu einem späteren Zeitpunkt +++

Die Untersuchungsbehörden haben die Unfallstelle im Gotthard-Basistunnel inzwischen teilweise freigegeben. Die Lokomotive und die fahrfähigen Güterwagen sind aus dem Tunnel befördert worden. 16 Güterwagen befinden sich nach wie vor an der Unfallstelle. Die SBB konnte mit den umfangreichen Aufräumarbeiten beginnen. Eine vollständige Übersicht über die Schäden liegt jedoch noch nicht vor.

Die bereits kommunizierten Massnahmen im Güterverkehr werden beibehalten. Zahlreiche Güterzüge sind im In- und Ausland abgestellt. Die Abstellkapazitäten in der Schweiz sind laut SBB inzwischen erschöpft.

Tschechien: Zusammenstoß auf der Teststrecke

Am 18.07.2023 kollidierte um 14:45 Uhr ein Verschubteil mit einer geparkten Fahrzeuggruppe in Velim auf der Teststrecke der Cerhenice-Bahn. Infolge des Zusammenstoßes entgleisten vier Eisenbahnfahrzeuge und der Schichtführer wurde verletzt. Bei den betroffenen Lokomotiven dürfte es sich u.a. um die für Zulassungsfahrten dort anwesende Alstom-TRAXX MS3 handeln.

Foto: Drážní inspekce

Der Schaden wurde vorläufig auf 80 Mio. CZK (3,4 Mio. EUR) geschätzt. Die Eisenbahnaufsichtsbehörde Drážní inspekce hat eine eigene Untersuchung dieses Vorfalls eingeleitet, die auch die Erstellung eines Abschlussberichts umfasst.

Entgleisung bei Kétpó

In Ungarn entgleisten auf der Strecke Szolnok – Békéscsaba am 09.07.2023 bei Kétpó sechs Wagen eines Güterzuges, darunter fünf Wagen mit leicht entzündlichen Materialien. Es wurden keine Verletzten gemeldet. Die Unfallursache soll eine durch ein Landwirtschaftsfahrzeug aufgerissene Bodenplatte eines Bahnüberganges sein, der verursachte Schaden beträgt mehrere hundert Millionen Forint. Fünf der sechs entgleisten Containerwagen sollen nach Angaben des Katastrophenschutzes als umweltgefährdend eingestufte Stoffe transportieren, von denen zwei mit flüssigen Insektiziden beladene ausliefen.

Zwischen Tiszatenyő und Mezőtúr können daher gegenwärtig keine Züge verkehren, womit die wichtige West-Ost-Magistrale nach Arad in Rumänien blockiert ist. Für den Personenfernverkehr (Nachtzug „Dacia“) besteht eine Umleitung, wobei der Abschnitt Szeged – Békéscsaba mit Dieselloks bewältigt werden muss. Die Bergung und Gleissanierung wird länger dauern, am Mittwoch, 12.07.2023, soll jedoch das nur wenig beschädigte Gegengleis mit einem Tempolimit wieder befahrbar sein.

Kollision zweier Güterzüge in Gremberg

Am 23.05.2023 gegen 20 Uhr meldete die Feuerwehr Köln, dass ein fahrender Güterzug im Betriebsbahnhof Gremberg Nord mit einem stehenden Güterzug kollidiert sei, glücklicherweise ohne Personenschäden.

Entgleiste Unfalllok. Foto: Bundespolizei

Einsatzkräfte der Bundespolizei sperrten am Dienstagabend den Betriebsbahnhof Gremberg Nord von 20:24 Uhr bis 21:04 Uhr, da ein Güterzug der Deutschen Bahn AG mit geringer Geschwindigkeit in einen stehenden Rangierzug fuhr und dadurch entgleiste. Mehrere Einsatzkräfte, darunter auch ein Polizeihubschrauber, waren gemeinsam mit einem Notfallmanager der Deutschen Bahn vor Ort und leiteten erste Maßnahmen ein und kümmerten sich um Hilfe für die Betroffenen. Die Hintergründe des Zusammenstoßes werden durch die Bundespolizei ermittelt. Der Triebfahrzeugführer der entgleisten Lok 185 165 erlitt einen Schock und wurde noch vor Ort notfallmedizinisch betreut. Zu weiteren Verletzten kam es zum Glück nicht. Die Höhe des Sachschadens wird durch Fachkräfte der Deutschen Bahn AG untersucht. Die Bundespolizei leitete ein Ermittlungsverfahren ein.

Evangelismos: Ermittlungen zum Unfall abgeschlossen

Die griechische Eisenbahnaufsichtsbehörde RAS (Ρυθμιστική Αρχή Σιδηροδρόμων) hat ihre Ermittlungen zum Zugunglück von Evangelismos abgeschlossen. Diese konzentrierten sich auf zwei Bereiche:

  • Aufdeckung von Verstößen gegen das geltende (Eisenbahn-) Recht
  • Korrekte Umsetzung des Sicherheitsmanagements

Nach Auswertung der zur Verfügung stehenden Unterlagen kommt RAS zu dem Schluss, dass es offensichtlich Verstöße gegen das Eisenbahnrecht gegeben hat. Die Beteiligten OSE und HellenicTrain wurden zu einer unverzüglichen Anhörung vorgeladen.

Güterzugentgleisung in Firenze Castello

In Firenze Castello ist am 20.04.2023 gegen 02:30 Uhr der Güterzug 57034 Nola Interporto – Milano Segrate der GTS Rail entgleist. Es kamen keine Menschen zu Schaden. Die Direttissima und Alta Velocità Castello – Bologna und die konventionelle Strecke Castello – Pisa waren unterbrochen. Erst am frühen Nachmittag konnten die ersten Züge wieder regulär verkehren. Zu den Ursachen ist noch nichts bekannt.

Entgleisung eines Erzzuges in Narvik

Ein Erzzug der LKAB von Kiruna nach Narvik ist am 12.03.2023 gegen 15:00 Uhr im Bahnhof Narvik entgleist. Die Lokomotive und die ersten Waggons stehen noch auf dem Gleis, gefolgt von einer großen Anzahl entgleister Waggons. Es liegen keine Informationen über Personenschäden vor. Der Zugverkehr wurde gestoppt und es gibt derzeit keine Vorhersage darüber, wie lange es dauern wird, die Schäden zu beheben oder was die Entgleisung verursacht hat.

Foto: LKAB

Griechenland: Unfall mit mindestens 38 Todesopfern

Bei einem Zugunglück in Griechenland wurden am 28.02.2023 kurz vor Mitternacht mindestens 38 Menschen getötet und 85 weitere verletzt. Auf einer zweigleisigen Strecke kollidierten nahe Evangelismos ein Güterzug sowie der IC 62 Athen – Thessaloniki der ehemaligen Staatsbahn Hellenic Train. Zum Zeitpunkt des Zusammenstoßes befanden sich etwa 350 Fahrgäste an Bord. Die Bergungsarbeiten sind weiterhin im Gange.

Es wird vermutet, dass der Bahnhofsvorsteher in Larissa die Schlüssel, mit denen die Durchfahrt der Züge auf den Kreuzungsgleisen mechanisch geregelt wird, nicht umgedreht hat, so dass die beiden Züge auf dieselbe Strecke geschickt wurden.

Die Strecke ist am Unfallort seit etwa 15 Jahren zweigleisig, elektrifiziert und mit Lichtsignalen ausgerüstet, die Sicherungsanlagen sind hier nach wie vor nicht in Betrieb, die Zugsicherung erfolgt per Funk, so auch ein Gewerkschafter in einem Interview.

Leider ist das nicht der erste schwere Unfall wegen mangelnder Sicherungsanlagenin Griechenland. 2017 verunglückte deshalb ein Zug südlich von Thessaloniki.