Oströhre von Gotthard-Basistunnel frei

Am 22.08.2023 um Mitternacht ist die Oströhre für den Bahnverkehr freigegeben werden. Kurz nach der Freigabe fuhren die ersten Güterzüge durch den Tunnel. Ab heute können knapp 100 Güterzüge pro Tag durch den Gotthard-Basistunnel verkehren.

Beim ersten Güterzug, der die Oströhre in der vergangenen Nacht von Süden her befuhr, handelte es sich um eine Komposition von RailCare. Von Norden her folgte später ein Postzug von Härkingen nach Cadenazzo. Zudem wurden in der Nacht drei Doppelstockzüge der SBB vom Tessin in die Deutschschweiz rückgeführt. Diese waren seit dem Unterbruch im Tessin blockiert, weil die Panoramastrecke nicht von Doppelstockzügen befahren werden kann.

In den letzten Tagen sind erfolgreich Testfahrten in der Oströhre durchgeführt worden. Das mobile Tor, das als Ersatz für das stark beschädigte Spurwechseltor installiert wurde, hat sich bewährt. Damit ist ein sicherer Betrieb des Güterverkehrs in der Oströhre und das sichere Arbeiten an der Unfallstelle in der Weströhre gewährleistet.

Das Einspurkonzept sieht vor, dass vier Güterzüge nacheinander durch den Basistunnel verkehren. Anschließend wird die Oströhre von vier Güterzügen in der Gegenrichtung befahren. Insgesamt können somit knapp 100 Güterzüge pro Tag durch den Basistunnel fahren. Rund 30 werden über die Panoramastrecke umgeleitet. Die maximale Kapazität über die Gotthard-Achse konnte damit gegenüber der letzten Information weiter erhöht werden und beträgt somit 130 Güterzüge. 2022 verkehrten im Herbst an Werktagen durchschnittlich rund 120 Güterzüge täglich durch den Basistunnel. Zu Umleitungen über die Lötschberg-Simplon-Achse wird es dennoch weiterhin kommen.

Die zeitaufwändigen Räumungsarbeiten an der Unfallstelle sind im Gang. Die Mehrzahl der 16 entgleisten Wagen befindet sich nach wie vor im Tunnel. Mehrere Wagen sind so stark zerstört, dass sie vor dem Abtransport noch im Tunnel zerlegt werden müssen. Parallel zu den Räumungsarbeiten plant die SBB die Reparatur der Bahnanlagen. Bis die Schäden behoben sind, wird es mehrere Monate dauern.

Neue Details zur Entgleisung im Basistunnel

+++ Dies ist eine Meldung vom 03.08.2023 – Wegen Urlaub der Redaktion erschien diese zu einem späteren Zeitpunkt +++

Bei der Entgleisung eines Güterzuges wurde die Gleisanlage sowie ein Spurwechseltor im Gotthard-Basistunnel stark beschädigt. Diese sicherheitsrelevante Einrichtung wird zur Trennung der beiden Tunnelröhren benötigt. Sicherheit hat oberste Priorität, weswegen die zweite Röhre weder für den Personen- noch Güterverkehr genutzt werden kann. Die Nutzung für den Güterverkehr ist bis mindestens Montag, 14. August 2023, 24.00 Uhr, nicht möglich. Für den Personenverkehr ist die Strecke nach wie vor bis mindestens 16. August 2023, 24.00 Uhr gesperrt.

Eine genaue Aussage zu Ursache und Schadensausmaß lässt sich aktuell noch nicht machen. Die Schweizerische Sicherheitsuntersuchungsstelle und die kantonalen Untersuchungsbehörden untersuchen den Unfall. Der Unfallplatz wurden von den Untersuchungsbehörden noch nicht für Aufräum- und Reparaturarbeiten freigegeben.

Güterzüge können gemäß Eisenbahnverordnung die Panoramastrecke bis zu einer bestimmten Eckhöhe befahren. Entsprechend erfolgt ein Großteil der Binnenverkehr-Transporte über diese Strecke, ein kleiner Teil wird temporär auf der Straße befördert. Der kombinierte Verkehr (Container, Sattelaufleger, Lastwagen) überschreitet diese Eckhöhe und kann die Gotthard-Achse deshalb nur über den Gotthard-Basis-Tunnel befahren. Deshalb wird der kombinierte Verkehr im Transitbereich über die Lötschberg-Simplon-Achse umgeleitet oder in den Ausgangsterminals zurückbehalten. Es gibt laut SBB nur kleine Einschränkungen bei den Gütertransporten und der Güterfluss ist sichergestellt.

Unfall: Gotthard-Basistunnel gesperrt

+++ Dies ist eine Meldung vom 10.08.2023 – Wegen Urlaub der Redaktion erschien diese zu einem späteren Zeitpunkt +++

Gemäss aktuellem Stand bleibt der Gotthard-Basistunnel aufgrund der Entgleisung eines Güterzugwagens bis mindestens 16.08.2023, 24.00 Uhr, gesperrt. Wie die Kantonspolizei Tessin mitgeteilt hat, wurde bei der Entgleisung niemand verletzt und kein Gefahrengut ist ausgetreten.

Der Bahnverkehr wird in beide Richtungen via Gotthard-Panoramastrecke soweit möglich umgeleitet.

Der Vorfall im Gotthard-Basistunnel hat sich am frühen Donnerstagnachmittag auf Höhe der Multifunktionsstelle Faido ereignet. Der betroffene Güterzug war in Richtung Norden unterwegs.

Was zur Entgleisung eines Güterzugwagens geführt hat, ist ebenso unbekannt wie das genaue Schadensausmaß. Die Schweizerische Sicherheitsuntersuchungsstelle (SUST) wurde aufgeboten. Fachleute der SBB untersuchen zur Stunde die Schadenstelle. Sie prüfen insbesondere Fahrbahn und Fahrleitung auf mögliche Schäden.

Der entgleiste und vollkommene zerstörte Güterwagen rammt und beschädigt das gelbe Spurwechseltor. Foto: SBB

Gotthard-Basistunnel: Teilöffnung

+++ Dies ist eine Meldung vom 18.08.2023 – Wegen Urlaub der Redaktion erschien diese zu einem späteren Zeitpunkt +++

Wie von der SBB angekündigt, kann die Oströhre des Gotthard-Basistunnels ab 23.08.2023 vom Güterverkehr befahren werden. Rund 90 Güterzüge pro Tag werden durch den Basistunnel verkehren können, zusätzlich rund 20 Züge über die Panoramastrecke.

Basistunnel: Schäden größer als angenommen

+++ Dies ist eine Meldung vom 16.08.2023 – Wegen Urlaub der Redaktion erschien diese zu einem späteren Zeitpunkt +++

Nach eingehenden Untersuchungen zeigte sich, dass das Ausmaß der Schäden deutlich größer ist als nach ersten Schätzungen angenommen. Insgesamt müssen rund 8 Kilometer Gleise und 20.000 Betonschwellen ersetzt werden. Das Gleisbett ist im Bereich des Spurwechsels Faido stark beschädigt. Bis alle beschädigten Teile der Bahnanlagen ersetzt sind, wird es mehrere Monate dauern. Die SBB geht aktuell davon aus, dass voraussichtlich Anfang 2024 beide Tunnelröhren wieder eingeschränkt für den Bahnverkehr zur Verfügung stehen.

Die SBB arbeitet mit Hochdruck daran, dass die unbeschädigte Oströhre baldmöglichst vom Güterverkehr genutzt werden kann. Dazu wird das beschädigte, fest installierte Spurwechseltor provisorisch durch ein mobiles Tor ersetzt, das normalerweise bei Unterhaltsarbeiten zum Einsatz kommt. Zudem muss die Stellwerküberwachung beim Spurwechsel wiederhergestellt werden.

Das stark beschädigte Spurwechseltor ist eine Spezialanfertigung und muss ersetzt werden. Das Tor gewährt im Regelbetrieb den Brandschutz und sorgt für die Trennung der Luftzirkulation zwischen den beiden Tunnelröhren.

Das provisorische Tor ermöglicht die Nutzung der unbeschädigten Oströhre für den Güterverkehr voraussichtlich ab dem 23. August. Es wird jedoch weiterhin zu Umleitungen von Güterzügen über die Gotthard-Panoramastrecke und über die Lötschberg-Simplon-Achse kommen, damit alle Güter befördert werden können.

Die aktuelle Situation im Güterverkehr: SBB Cargo kann einen Grossteil des Binnengüterverkehrs über die Panoramastrecke abwickeln. Dazu gehören die Expresszüge im Wagenladungsverkehr über Nacht und ein Grossteil der Tagesverbindungen. Zwischen 23 und 5 Uhr steht die volle Kapazität der Panoramastrecke für den Güterverkehr zur Verfügung, zwischen 5 und 23 Uhr jeweils ein Trasse pro Stunde und Richtung. Damit ist die Ver- und Entsorgung im Tessin und die Landesversorgung gewährleistet.

Jedoch können nur vereinzelte Transit- und Import/Export-Verkehre über die Panoramastrecke geführt werden. Da sich das Rollmaterial im kombinierten Transitverkehr nicht für die Panoramastrecke eignet, nutzt SBB Cargo die Kapazitäten für den Binnengüterverkehr. SBB Cargo International nutzt für den kombinierten Transitverkehr im Moment die Ausweichstrecke über den Lötschberg für etwa 30 Prozent ihres Gütervolumens.

Gotthard: Untersuchung von Ursache ist im Gang

+++ Dies ist eine Meldung vom 16.08.2023 – Wegen Urlaub der Redaktion erschien diese zu einem späteren Zeitpunkt +++

Der Unfallzug bestand aus 30 Güterwagen aus fünf Abgangsorten in Italien. Die Wagen wurden bei der Ankunft in Chiasso kontrolliert. Nach der Übernahme hat SBB Cargo die Wagen zu einem neuen Zug zusammengestellt. Dazu gehört auch eine betriebliche und technische Wagen- und Zugskontrolle. Bei diesen Kontrollen wurden keine Unregelmässigkeiten festgestellt.

Im Südtessin meldete ein entgegenkommender Lokführer eine Rauchentwicklung am späteren Unfallzug. Bei der anschliessenden Kontrolle in Bellinzona wurde eine festsitzende Bremse an einem Güterwagen entdeckt und gelöst. Dabei handelte es sich nicht um den Wagen, der mutmasslich als erster entgleiste. Nach der Störungsbehebung wurde der Zug für die Weiterfahrt freigegeben. Zwischen Bellinzona und dem Tunnel passierte der Zug die automatischen Kontrolleinrichtungen. Diese lösten keinen Alarm aus.

Hergang und Ursache des Unfalls werden von der Schweizerischen Sicherheitsuntersuchungsstelle SUST und der Staatsanwaltschaft des Kantons Tessin geklärt.

Basistunnel: Aufräumarbeiten begonnen

+++ Dies ist eine Meldung vom 14.08.2023 – Wegen Urlaub der Redaktion erschien diese zu einem späteren Zeitpunkt +++

Die Untersuchungsbehörden haben die Unfallstelle im Gotthard-Basistunnel inzwischen teilweise freigegeben. Die Lokomotive und die fahrfähigen Güterwagen sind aus dem Tunnel befördert worden. 16 Güterwagen befinden sich nach wie vor an der Unfallstelle. Die SBB konnte mit den umfangreichen Aufräumarbeiten beginnen. Eine vollständige Übersicht über die Schäden liegt jedoch noch nicht vor.

Die bereits kommunizierten Massnahmen im Güterverkehr werden beibehalten. Zahlreiche Güterzüge sind im In- und Ausland abgestellt. Die Abstellkapazitäten in der Schweiz sind laut SBB inzwischen erschöpft.

Tschechien: Zusammenstoß auf der Teststrecke

Am 18.07.2023 kollidierte um 14:45 Uhr ein Verschubteil mit einer geparkten Fahrzeuggruppe in Velim auf der Teststrecke der Cerhenice-Bahn. Infolge des Zusammenstoßes entgleisten vier Eisenbahnfahrzeuge und der Schichtführer wurde verletzt. Bei den betroffenen Lokomotiven dürfte es sich u.a. um die für Zulassungsfahrten dort anwesende Alstom-TRAXX MS3 handeln.

Foto: Drážní inspekce

Der Schaden wurde vorläufig auf 80 Mio. CZK (3,4 Mio. EUR) geschätzt. Die Eisenbahnaufsichtsbehörde Drážní inspekce hat eine eigene Untersuchung dieses Vorfalls eingeleitet, die auch die Erstellung eines Abschlussberichts umfasst.

Entgleisung bei Kétpó

In Ungarn entgleisten auf der Strecke Szolnok – Békéscsaba am 09.07.2023 bei Kétpó sechs Wagen eines Güterzuges, darunter fünf Wagen mit leicht entzündlichen Materialien. Es wurden keine Verletzten gemeldet. Die Unfallursache soll eine durch ein Landwirtschaftsfahrzeug aufgerissene Bodenplatte eines Bahnüberganges sein, der verursachte Schaden beträgt mehrere hundert Millionen Forint. Fünf der sechs entgleisten Containerwagen sollen nach Angaben des Katastrophenschutzes als umweltgefährdend eingestufte Stoffe transportieren, von denen zwei mit flüssigen Insektiziden beladene ausliefen.

Zwischen Tiszatenyő und Mezőtúr können daher gegenwärtig keine Züge verkehren, womit die wichtige West-Ost-Magistrale nach Arad in Rumänien blockiert ist. Für den Personenfernverkehr (Nachtzug „Dacia“) besteht eine Umleitung, wobei der Abschnitt Szeged – Békéscsaba mit Dieselloks bewältigt werden muss. Die Bergung und Gleissanierung wird länger dauern, am Mittwoch, 12.07.2023, soll jedoch das nur wenig beschädigte Gegengleis mit einem Tempolimit wieder befahrbar sein.

Kollision zweier Güterzüge in Gremberg

Am 23.05.2023 gegen 20 Uhr meldete die Feuerwehr Köln, dass ein fahrender Güterzug im Betriebsbahnhof Gremberg Nord mit einem stehenden Güterzug kollidiert sei, glücklicherweise ohne Personenschäden.

Entgleiste Unfalllok. Foto: Bundespolizei

Einsatzkräfte der Bundespolizei sperrten am Dienstagabend den Betriebsbahnhof Gremberg Nord von 20:24 Uhr bis 21:04 Uhr, da ein Güterzug der Deutschen Bahn AG mit geringer Geschwindigkeit in einen stehenden Rangierzug fuhr und dadurch entgleiste. Mehrere Einsatzkräfte, darunter auch ein Polizeihubschrauber, waren gemeinsam mit einem Notfallmanager der Deutschen Bahn vor Ort und leiteten erste Maßnahmen ein und kümmerten sich um Hilfe für die Betroffenen. Die Hintergründe des Zusammenstoßes werden durch die Bundespolizei ermittelt. Der Triebfahrzeugführer der entgleisten Lok 185 165 erlitt einen Schock und wurde noch vor Ort notfallmedizinisch betreut. Zu weiteren Verletzten kam es zum Glück nicht. Die Höhe des Sachschadens wird durch Fachkräfte der Deutschen Bahn AG untersucht. Die Bundespolizei leitete ein Ermittlungsverfahren ein.