EEB: Lokhilfe der BE verunfallt

In Meppen (Landkreis Emsland) ist am Vormittag des 07.02.2023 ein Güterzug der Emsländischen Eisenbahn (EEB) mit einem Lkw zusammengestoßen. Der Fahrer eines mit Leim beladenen Tanklasters beabsichtigte mit seinem Gespann auf ein Firmengelände aufzufahren und missachtete an einem unbeschrankten Bahnübergang den herannahenden Getreidezug. Durch die Kollision entgleiste die Lok des Zuges, der Tankauflieger wurde umgerissen und verlor einen Teil seiner Ladung. Menschen wurden nicht verletzt. Die beschädigte G 2000-3 BB fällt wahrscheinlich für ein Jahr aus, die aktuelle Kostenschätzung beläuft sich auf 500.000 EUR Schaden.

Bei der beschädigten Lok handelt es sich um die D20 der Bentheimer Eisenbahn (BE), die an die benachbarte Kommunalbahn vermietet war. Aus dem dortigen Bestand befindet sich „Emsland V“ (Vossloh G 1700-2 BB) zur Hauptuntersuchung und die „Emsland VI“ (Vossloh G 1206) zur Reparatur in der BE-Werkstatt Nordhorn Süd. Somit steht der EEB nur die 295 003 betriebsbereit zur Verfügung. An Tagen, an denen die EEB zwei Loks benötigt, hilft eine BE-Lok aus, sofern die BE nicht gerade alle drei G 2000 benötigt. Nach der Entgleisung besteht bei beiden Bahnen nun ein knapper Lokbestand.

Bergungsarbeiten am 07.02.2023. Foto: Roland Hertwig

Lok der TFC fängt Feuer

In der Nacht vom 26. auf den 27.01.2023 kam es im Schiltal (Valea Jiului) im Südwesten Siebenbürgens zu einem Brand in einer E-Lok, die 22 Waggons mit Ethanol bespannte. Die Leistung der Tranferoviar Grup (TFG) war von Petroșani nach Deva unterwegs. Durch das Abkuppeln der Lokomotive im Bahnhof Petroșani Triaj und das schnelle Eingreifen der Feuerwehren konnte ein Übergreifen der Flammen auf den Zug verhindert werden.

Spanien: Güterzugentgleisung bei Lalín

Ein Güterzug entgleiste am Morgen des 24.01.2023 in der Nähe von Lalín und prallte dabei gegen eine Stützwand. Es handelt es sich um einen Güterzug auf der Breitspurstrecke zwischen Santiago de Compostela und Ourense, der an einer eher ungünstigen Stelle (Strecken-km 307,6)  in einem Einschnitt unter einer Brücke entgleist ist. Die Lokomotive und die ersten beiden Wagen, welche im Gegensatz zum Rest des Zuges leer waren, sind seitlich umgekippt. Der Lokführer musste von Feuerwehrleuten aus dem stark deformierten Führerstand der Diesellok 333-357 von Renfe Mercanias geholt werden, er hat aber keine ernsthaften Verletzungen erlitten.

Das Ablösen eines Hanges gilt als mögliche Ursache. Es ist der zweite Eisenbahnunfall in der spanischen Region O Deza in nur wenigen Tagen, zuvor handelte es sich um einen Personenzug bei Silleda, wo es auch keine Personenschäden gab. Die Ursache war auch ein Erdrutsch aufgrund der ergiebigen Regenfälle, die Galicien in den letzten Monaten heimgesucht haben.

Bereits am Nachmittag konnten die unbeschädigten Wagen abgezogen werden. Das EIU Adif schätzt, dass es 48 Stunden dauern wird, um den entgleisten Teil des Zuges zu bergen.

Entgleisung in FFO-Oderbrücke

Am frühen Morgen des 18.01.2023 entgleisten mehrere Wagen eines Getreidezuges der Bahnlogistik24 im Bahnhof Frankfurt (Oder) Oderbrücke. Seitdem sind dort die Gleise 6 bis 8 im Bahnhof Frankfurt (Oder) Oderbrücke gesperrt und stehen bis auf Weiteres nicht zur Verfügung. Die Räumungsarbeiten sind bereits abgeschlossen, das genaue Schadensbild an den Anlagen wird derzeit betrachtet. 

Die Herstellung der Befahrbarkeit der Gleise erfolgt sukzessiv und wird nach aktueller Prognose voraussichtlich bis zum 15.02.2023 abgeschlossen sein. Die durchgehenden Hauptgleise 4 und 5 stehen weiterhin zur Verfügung, ebenso die Gleise 1 bis 3.  

Zur Entlastung des Bahnhofs Oderbrücke werden durch die DB Netz folgende Maßnahmen nach aktueller Prognose voraussichtlich bis zum 15.02.2023 empfohlen:

  1. auf Triebfahrzeugwechsel im Bahnhof Oderbrücke verzichten
  2. die Dauer der Verkehrshalte im Bahnhof Oderbrücke reduzieren
  3. im Grenzverkehr nur mit Mehrsystemloks oder V-Traktion verkehren. 

Alternativ können folgende Laufwege unter der Berücksichtigung bestehender Baumaßnahmen gewählt werden:

  1.  für E-Traktion ab/bis Guben, weiter Guben Grenze V-Traktion
  2.  für E-/V-Traktion über Horka

Untersuchungsbericht zum Radbruch in Ejby

Die dänische Unfalluntersuchungsstelle (Havarikommissionen) wurde am 13.01.2022 um 12:43 Uhr von Hector Rail über einen Radbruch am Zug 42702 in Ejby informiert. Da der Vorfall unter leicht veränderten Umständen als schwerer Unfall gewertet werden könnte, hat die Unfalluntersuchungsstelle eine Untersuchung eingeleitet.

Als der Güterzug 42702 von Krefeld in Deutschland nach Katrineholm in Schweden das Gleis 1 von Ejby passierte, schalteten die Bahnsteigausfahrsignale (perronudkørselssignalerne, PU) aufgrund eines technischen Defekts auf Halt vor dem Zug um. Der Lokomotivführer leitete eine Gefahrenbremsung ein, woraufhin der Zug zum Stehen kam. Der Lokführer informierte die Fernsteuerungszentrale über den Halt und konnte daraufhin den Betrieb wieder aufnehmen. Eisenbahner, die sich im Bahnhof Ejby aufhielten, hatten beobachtet, dass der erste Wagen nach der Lokomotive heftig in den Gleisen sprang, als er sie passierte. Sie setzten sich mit dem Lokführer in Verbindung und berichteten von ihrer Beobachtung. Gemeinsam untersuchten sie den ersten Waggon nach der Lokomotive und stellten fest, dass an einem Rad ein Teil der Lauffläche fehlte. Bei dem Vorfall wurde niemand verletzt und der Schaden beschränkte sich auf die Räder, das Drehgestell, die Bremsen und den Boden des betroffenen Wagens. Der Waggon ist nicht entgleist.

Die bisherigen Ermittlungen haben unter anderem Folgendes ergeben:

  • Das beschädigte Rad hatte einen Durchmesser von 840 mm und verlor etwa 40 % seines Umfangs bzw. seiner Lauffläche.
  • Der Radbruch trat bei einer Geschwindigkeit von 99 km/h auf.
  • Der Zug hat dann 1.879 m zurückgelegt (die ersten 1 279 m mit unveränderter Geschwindigkeit).
  • Das/die verlorene(n) Radteil(e) wurde(n) nicht gefunden.
  • Bis zu dem Vorfall wurde der Wagen von zwei Unterauftragnehmern von Waggonbesitzern in Schweden bzw. Deutschland gewartet.
  • Der betroffene Radsatz hatte bei der Montage am Wagen einen Durchmesser von 862 mm (14-06-2019).
  • Der Wagen wurde am 20-07- 2020 von Guss- auf Verbundstoffbremssohlen umgebaut.

Die Unfalluntersuchungskommission wartet noch immer auf Antworten zu mehreren offenen Punkten, darunter das Instandhaltungssystem und in diesem Zusammenhang auch die Sicherheitsmanagementsysteme. Je nach den eingegangenen Antworten wird geprüft, ob zusätzliche Untersuchungen erforderlich sind.

Zwei Güterzüge in Fürnitz kollidiert

Am 20.01.2023 sind gegen 04:30 Uhr in Fürnitz in Kärnten zwei Güterzüge kollidiert. Es traten ca. 80.000 Liter Kerosin aus, die in Brand gerieten. 15 Feuerwehren sowie Polizei und Rotes Kreuz mit insgesamt rund 200 Einsatzkräften sind vor Ort. Die beiden Triebfahrzeugführer sind leicht verletzt. Bei den entgleisten Zugloks soll es sich um Railpool / TX Logistik 186 106 und Alpha Trains / TX 185 521 handeln. Nach ersten Informationen hatte der Zug der TX ein Halt zeigendes Signal überfahren, in der Folge kam es zu einer Flankenfahrt.

Urteil zu Unfall Němčice nad Hanou

Ein tschechisches Gericht verurteilte am 10.01.2023 einen wegen allgemeiner fahrlässiger Gefährdung angeklagten Lokführer zu zwei Jahren Haft, die für drei Jahre zur Bewährung ausgesetzt wurden, weil dieser am 31.07.2021 in der Nähe des Bahnhofs Němčice nad Hanou/Niemtschitz an der Hanna die Kollision einer Lok mit einem Personenzug verursacht hat. Dem Mann wurde verboten, Schienenfahrzeuge zu führen.

Es war eine Kollision zwischen einem Lokomotivzug der Firma Retrack Czech von Havlíčkův Brod nach Ostrava, bestehend aus einer Vectron-Lokomotive und einem lokbespannten Personenzug der ČD von Olomouc nach Nezamyslice. Der Lokführer hat vor dem Gericht seine Schuld eingestanden. Er war zwischen Nezamyslice und Němčice nad Hanou unachtsam und ignorierte das Haltesignal, fuhr mit der Lok weiter und kollidierte mit einem Personenzug hinter dem Bahnhof Němčice nad Hanou. In dem Personenzug befanden sich sieben Reisende. Der Lokführer wurde bei der Kollision leicht verletzt, erlitt Prellungen an Kopf und Brust und zwei Fahrgäste erlitten Prellungen. Es entgleisten zwei Wagen des Personenzuges und beide Maschinen wurden stark beschädigt. Der Schaden wurde nach dem Unfall auf 10,6 Mio. CZK (442.000 EUR), unter Bezugnahme auf den Abschlussbericht der Eisenbahninspektion auf 24,3 Mio. CZK (1 Mio. EUR) geschätzt.

Dem Bericht zufolge fuhren beide Loks zum Zeitpunkt der Kollision mit einer höheren Geschwindigkeit als erlaubt. Trotz des Verbots des Bahnbetreibers nutzte der Lokführer beim Bremsen auf der elektrifizierten Strecke die Rekuperation, bei der die Bremsenergie wieder an das Netz abgegeben wird. Sein Arbeitgeber habe auch nicht sichergestellt, dass seine Arbeitsleistung 12 Stunden in 24 aufeinanderfolgenden Stunden nicht überstieg.

Die Hauptursache des Unfalls war jedoch, das Signal zu ignorieren. Der Angeklagte, der mehrere Jahre als Lokführer gearbeitet hatte, gab an, dass er durch die erlittene Gehirnerschütterung wenig Erinnerung an den Unfall habe. Er sagte, er kenne die Strecke und denkt, der Unfall wurde durch Sekundenschlaf verursacht. Das Urteil ist rechtskräftig, beide Parteien haben auf Rechtsmittel verzichtet.

Zugunglück in Zidani Most

Am 07.01.2023 ereignete sich um 1:30 Uhr im slowenischen Bahnhof Zidani Most / Steinbrück ein Unfall mit Schwertransport. Ein rund 260 t wiegender Transformator für Finnland kippte um, wobei er auf eine Brüstung fiel, glücklicherweise aber nicht in den Fluss Save stürzte. Als der Wagen umkippte, riss es jedoch die Begleitkabine des Wagens ab, welche die Böschung hinunterfiel. Dabei wurde ein tschechischer Staatsbürger schwer verletzt.

Der Zugverkehr durch den Bahnhof Zidani Most war wegen des Unfalls für mehrere Stunden komplett gesperrt, seit den frühen Morgenstunden läuft er wieder eingleisig. Laut Slovenske železnice wurde der Transport von einem externen Auftragnehmer durchgeführt. Er war nur mit einer minimalen Geschwindigkeit von 5 km/h auf dem Weg nach Österreich. Obwohl die näheren Umstände des Unfalls noch nicht bekannt sind und noch untersucht werden, ist bereits sicher, dass der Schaden sehr hoch sein wird. Selbst die Beseitigung der Folgen könnte mehrere Wochen dauern.

Die Feuerwehr rettete die Person mit Hilfe von Seiltechnik vom Ufer und untersuchte den Spezialwagen auf zwei Kraftstofftanks und Batterien. Sie hat vorsorglich etwa 500 Liter Kraftstoff aus dem Wagen abgelassen, der nach dem Unfall die ganze Zeit leicht ausgelaufen war. Wie und wann der umgestürzte Transformator von den Gleisen gehoben wird, ist noch nicht bekannt.

Kesselwagenentgleisung in Dormagen

Am 05.01.2023 sind gegen 8:45 Uhr in Dormagen drei leere Kesselwagen entgleist. In den Waggons befinden sich noch Reste von Kohlenwasserstoffgas (UN 1965). Ein Kran zur Bergung wird dem Vernehmen nach aus Fulda zugeführt.

Nach Angaben eines Bahn-Sprechers wird „bis mindestens Freitag“ die Strecke zwischen Köln und Dormagen nicht befahrbar sein.

Foto: Stadt Dormagen

Serbien: Kesselwagenunfall bei Orlovat

Zwischen Orlovat und Farkaždin gab es am Abend des 30.12.2022 eine Entgleisung eines mit Eurodiesel beladenen Kesselwagens. Der Zug von Srbija kargo bestand aus zwanzig Kesselwagen, die im Besitz von NIS a.d. Novi Sad (51 % gehören dem russischen Unternehmen Gazprom Neft) stehen, und von Pančevo nach Novi Sad verkehrten. Der erste Wagen hinter der Lok entgleiste. Das EIU „Infrastruktura železnice Srbije“ teilte mit, dass es keine Lecks oder Dämpfe gab und dass keine Gefahr für das Leben der Menschen und die Umwelt besteht.

Es war nach den Unfällen mit Ammoniakwagen bei Pirot und Phosphorsäurewagen bei Zaječar die dritte Güterwagenentgleisung in der vergangenen Woche in Serbien. Die jetzt betroffene Strecke zwischen Orlovat und Titel wird gerade abschnittsweise renoviert.