Nur vier Tage nach dem Umstürzen der Ammoniakwagen auf der Strecke Niš – Dimitrovgrad bei Pirot ereignete sich ein neuer Zwischenfall in Serbien. Zwanzig Minuten nach Mitternacht entgleiste am 29.12.2022 ein aus zwölf Wagen bestehender Güterzug von Srbija kargo in der Nähe des Dorfes Vratarnica auf der Strecke Zaječar – Niš. Nicht weit entfernt davon befindet sich der Fluss Timok. Von der Entgleisung betroffen war aber nur das vordere Drehgestell des ersten Wagens. Bei dem mit Phosphorsäure beladenen Wagen des Mineraldüngerherstellers Elixir Zorka aus Šabac kam es nicht zu einem Austritt. Es gab keine Schwierigkeiten, den verrutschten Kesselwagen wieder auf die Gleise zu heben, der Verkehr soll nach der Reparatur an der Strecke am 30. Dezember gegen 17 Uhr wieder aufgenommen werden.
Erst 2018 entgleisten Wagen mit gefährlichen Gütern auf der Strecke Niš – Zaječar, danach wurden einige Abschnitte rekonstruiert. Die Strecke ist für den Transport von Gütern und Personen von großer Bedeutung. Obwohl die Ursache des Unfalls nicht unbedingt eine schlechte Infrastruktur sein muss, weisen Experten darauf hin, dass es notwendig ist, weiter an ihrer Renovierung zu arbeiten, auch wenn durch Geschwindigkeitsbegrenzungen der Verkehr auf dieser Strecke sicher durchgeführt wird. Erst in den letzten drei Jahren seien Wagen mit Schwefel- und Phosphorsäure in der Nähe von Bor, Majdanpek und Zaječar entgleist.
Das Unternehmen Infrastruktura železnice Srbije erklärte, dass auf dem Abschnitt, wo der Wagen zwischen den Bahnhöfen Zaječar und Minićevo entgleiste, noch keine grundlegende Renovierung stattgefunden hat. Es gab dort zuletzt nur einen teilweisen Austausch der Schwellen, etwa 7.000 Stück, den Austausch einzelner Schienen und ein Stopfen der Gleise. Die Sanierung von 22 Kilometern zwischen Knjaževac und Zaječar sei jedoch geplant.