Neubaustrecke Divača – Koper gefördert

Die Europäische Kommission hat eine Investition in Höhe von 80 Mio. EUR aus dem Kohäsionsfonds für den Bau eines Tunnels und zweier Viadukte als Teil eines umfassenderen Programms zur Schaffung eines zweiten Eisenbahngleises zwischen dem Hafen von Koper und dem Bahn-Knotenpunkt Divača in Westslowenien genehmigt.

Slowenienquerung in D4 möglich

Seit 02.09.2020 ist die Sloweniendurchquerung vom Nordosten (Grenzbahnhöfe Hodoš, Šentilj) nach Koper mit 22,5 t Achslast (D4) möglich. Möglich wurde dies nach nach Überarbeitung des Knotenpunktes Pragersko sowie der Streckenabschnitte Slovenska Bistrica – Poljčane und Celje – Zidani Most auf der Hauptstrecke Maribor – Ljubljana.

Somit können sowohl Waggons schwerer beladen als auch moderne Multisystemloks eingesetzt werden. Am 03.09.2020 machten die Güterbahnen Adria Transport (LTE Group), Rail Cargo Carrier (ÖBB) und Primol-Rail (PKP Cargo) bereits davon Gebrauch und setzten auf der Linie Siemens ES 64 U4 bzw. Vectron MS ein.

Adria Transport 1216 921 41441 Cirknica
Am 09.09.2020 war der Containerzug 41441 von Kalsdorf nach Koper mit der Adria Transport 1216 921 bespannt. Quelle: https://www.flickr.com/photos/161344293@N06/50435895963/

Der Abschnitt von der österreichischen Grenze via Šentilj nach Maribor war bereits im Mai 2020 für D4 freigegeben worden.

Einschränkung auf Praha – Beroun

Vom 25.08. bis zum 03.10.2020 hat die tschechische Eisenbahnverwaltung den Verkehr von Frachtzügen mit elektrischer Traktion zwischen Praha und Beroun durch das Tal des Flusses Berounka über Karlštejn verboten. Die Einschränkung gilt von 5 Uhr bis 19 Uhr. Der Grund dafür ist der schlechte technische Zustand der Strecke und begrenzte Stromkapazitäten nach der Störung des Umspannwerks in Chuchle.

Dieses Verbot kompliziert den Eisenbahnfrachtverkehr in ganz Nordwestböhmen erheblich, weil gleichzeitig der Verkehr auf der Strecke Chomutov – Cheb wegen Reparaturen an der Strecke zwischen Hájek und Dalovice eingestellt ist.

Grafik: Wolfgang Kieslich

DB Netz: Güterzugtrassen werden günstiger

Mit Veröffentlichung der beabsichtigten Änderungen der „Nutzungsbedingungen Netz der DB Netz AG“ (NBN) 2022 hat DB Netz auch die Entgelte für die Netzfahrplanperiode 2021/2022 bekannt gegeben. Während die Entgelte im SPFV durchschnittlich um ca. 4,6 % erhöht werden, ist für den SGV eine Absenkung um durchschnittlich ca. -0,6 % der Entgelte geplant. Ursächlich für die unterschiedlichen Entgeltanpassungen in den einzelnen Verkehrsarten sind die den Entgelten zugrundeliegenden ungleichen Entwicklungen der Tragfähigkeiten. So ist der SPFV-Markt in den letzten Jahren durch ein stabil wachsendes Marktumfeld geprägt gewesen während der SGV vergleichsweise geringeres Umsatzwachstum erzielt hat. Im SPNV wird gemäß der Anpassung der Vorgaben des § 37 Abs. 2 Eisenbahnregulierungsgesetz (ERegG) eine Anpassung der Entgelte um 1,8 % beantragt.

Die jeweiligen Dynamisierungsraten ergeben sich beim Vergleich der für das TPS 2022 beabsichtigen Entgelte und den für das TPS 2021 im März durch die Bundesnetzagentur (BNetzA) deklaratorisch ausgewiesenen Entgelte – siehe entsprechende Kundeninformation hierzu aus KW 14. Das Genehmigungsverfahren zum Trassenpreissystem (TPS) 2021 ist zum jetzigen Zeitpunkt aufgrund eines Teilaufhebungsverfahrens der bereits genehmigten Entgelte des TPS 2021 noch nicht abgeschlossen. Es ist jedoch davon auszugehen, dass die neu zu genehmigenden Entgelte den bereits veröffentlichten deklaratorischen Entgelten entsprechen dürften. Während für die Entgelte des TPS 2021 mit einer Entscheidung der BNetzA im dritten Quartal 2020 zu rechnen ist, erwartet der Infrastrukturbetreiber den Beschluss zum TPS 2022 frühstens im Dezember 2020.

DB Netz-Pressemitteilung: www.dbnetze.com/infrastruktur-de/Kundeninformationen/2020_KW35_TPS-2022-5557404?contentId=1444106

Streckensanierung von NE-Bahnen gefördert

Die nordrhein-westfälische Landesregierung fördert die Sanierung der Schieneninfrastruktur von nicht bundeseigenen Eisenbahnen (NE-Bahnen) mit rund 1,26 Millionen Euro. Verkehrsminister Hendrik Wüst hat am 24.08.2020 insgesamt sieben Förderbescheide an sechs Verkehrs-, Logistik- und Eisenbahnunternehmen übergeben. Das Geld kommt aus dem Programm des Landes zur Erhaltung und Verbesserung von Schieneninfrastruktur der öffentlichen nicht bundeseigenen Eisenbahnen für den Güterverkehr.

426.500 Euro erhält die IDR Bahn GmbH & Co. KG (IDR) für die Erneuerung eines 500 Meter langen Gleisstücks im Hafengebiet Düsseldorf-Reisholz.

Zwei Förderbescheide über insgesamt rund 160.000 Euro erhält die Kreisbahn Siegen-Wittgenstein (KSW) für die Erneuerung von Gleisanlagen auf einer 670 Meter langen Strecke in Kreuztal-Buschhütten. 130.167 Euro davon erhält die KSW als Kofinanzierung zur Förderung des Bundes nach dem Schienengüterfernverkehrsnetzförderungsgesetz (SGFFG) für die Erneuerung von Eisenbahnschwellen entlang dieser Strecke. Mit 59.426,25 Euro fördert das Land den Neubau eines Rangierweges entlang der Strecke.

Die Häfen- und Güterverkehr Köln AG (HGK) erhält einen Förderbescheid in Höhe von 376.680 Euro als Kofinanzierung zur Förderung des Bundes nach dem SGFFG. Das Geld von Land und Bund gibt es für Investitionen zum Ersatz der Gleisinfrastrukturen auf der Bahnlinie der HGK in den Bahnhöfen Köln-Godorf, Brühl-Vochem, Frechen, Abzweigstelle Köln-Lind, Köln-Bickendorf, Köln-Niehl und im Hafen Köln-Niehl. Insgesamt hat die HGK seit 2018 bereits Landesmittel in Höhe von rund. 2,4 Mio. Euro erhalten.

Zwei Förderbescheide über insgesamt rund 277.492 Euro erhalten die Westfälische Landeseisenbahn GmbH (WLE) und die Regionalverkehr Ruhr-Lippe GmbH (RLG) für die Erneuerung von Gleisanlagen und den Ersatz eines analogen Betriebsfunksystems im Zugleitverfahren. Die RLG investiert die Fördermittel in Streckenabschnitte zwischen Neheim, Hüsten und Arnsberg. Die WLE ersetzt das analoge Betriebsfunksystem durch ein digitales System auf den Streckenabschnitten Lippstadt-Warstein, Lippstadt-Beckum, Neubeckum-Münster, Neubeckum-Ennigerloh und Neubeckum-Beckum. Das Geld des Landes in Höhe von rund 140.000 Euro erhält die WLE als Kofinanzierung zur Förderung des Bundes. Insgesamt hat die WLE seit 2018 Landesfördermittel in Höhe von rund 1,8 Mio. Euro erhalten.

Die Mindener Kreisbahnen GmbH erhält Fördermittel des Landes NRW in Höhe von 24.000 Euro als ergänzende Förderung zur Bundesförderung nach dem SGFFG. Das Geld gibt es für den Ersatz elektronischer Weichen-Steuerungen am Bahnhof Minden.

Das Geld kommt aus dem Förderprogramm des Landes Nordrhein-Westfalen für öffentliche nicht bundeseigene Eisenbahnen (NE-Bahnen), das Mitte 2018 wiedereingeführt worden ist. Ziel des Förderprogramms ist es, den Investitionsstau auf den Strecken der NE-Bahnen aufzulösen und Industrie- und Gewerbegebiete sowie Logistikstandorte wieder an die Hauptstrecken der Bahn anzubinden. Die Bundesförderung nach dem Schienengüterfernverkehrsnetzförderungsgesetz (SGFFG) in Höhe von maximal 50 Prozent für Ersatzinvestitionen wird vom Land auf maximal 90 Prozent aufgestockt. Der Bund fördert nur Ersatzinvestitionen der NE-Bahnen. Das Land fördert zudem den Erhalt und die Erneuerung der Infrastrukturen mit einem Fördersatz von bis zu 75 Prozent.

Für den Förderzeitraum 2018 bis 2021 konnten bereits über 80 Maßnahmen von 22 NE-Bahnen in Nordrhein-Westfalen mit rund 16 Mio. Euro allein aus Landesmitteln bezuschusst werden.

Pressemitteilung: www.vm.nrw.de/presse/pressemitteilungen/Archiv-des-VM-2020/2020_08_24_Verkehrsministerium-foerdert-Streckensanierung-von-NE-Bahnen_-Foerderbescheide-uebergeben/index.php

Erster Zug zum Stockholm Norvik Port

Der erste planmäßige Güterzug hat am 09.06.2020 die Industriebahn zum neuen Stockholm Norvik Port befahren. Die Stockholmer Häfen haben 800 Mio. SEK (79 Mio. EUR) in die 4,4 km lange Neubaustrecke investiert. Angebunden ist auch ein Containerterminal, das von Hutchison Ports betrieben wird und die Umschlaganlage in Frihamnen in Stockholm ersetzt.

Green Cargo bespannte den ersten planmäßigen Güterzug über die neue Strecke. Foto: Green Cargo
Das Containerterminal wird von Hutchison Ports betrieben. Foto: Green Cargo