[DE] Umleiterverkehr im Raum Schwedt

Eien Vollsperrung der Strecke Angermünde – Passow wegen eines Brückeneinschubes bei Welsow-Bruchhagen machte vom 11. bis 19.11.2025 eine großräumige Umleitung via Stettin und Pasewalk notwendig. Zur Bedienung des PCK Schwedt musste somit drei Mal Kopf gemacht werden (Pasewalk, Stettin-Scheune und Passow), die Züge wurden im „Sandwich“ mit Loks der Baureihe 232 bespannt. Die leider sehr beschränkten Kapazitäten der deutschen Infrastruktur in Pasewalk und Angermünde behinderten nach Aussage von Beteiligten den Ablauf die Umleiterverkehre stark.

Zum Einsatz kamen unter anderem:

  • Bahnbetrieb Gera (BBG) 232 093, 232 529, 232 701
  • DB Cargo 232 005, 232 303, 232 309
  • Leipziger Eisenbahnverkehrsgesellschaft (LEG) 132 004, 132 158, 232 446, 232 904

Die 49 Kilometer lange Strecke zwischen Angermünde und der Bundesgrenze (D/PL) in Richtung Szczecin wird für 160 km/h ausgebaut, mit einem zweiten Gleis ausgestattet und durchgehend elektrifiziert. Weitere Informationen: bauprojekte.deutschebahn.com/p/angermuende-stettin

[AT] Österreichischer Infrastrukturreport 2026

Der am 14.11.2025 präsentierte Österreichische Infrastrukturreport 2026 der Initiative Future Business Austria liefert klare Forderungen und Einschätzungen der heimischen Manager zum Standort Österreich und seiner Infrastruktur. Die Erhebung macht auch deutlich, dass die Zufriedenheit mit den Leistungen der ÖBB spürbar abgenommen hat. Besonders kritisch wird die Pünktlichkeit bewertet – 37 Prozent der befragten Führungskräfte sehen hier eine klare Verschlechterung in jüngster Zeit.

Angesichts der sparmaßnahmenbedingten Verschiebung von Schienen- und Straßenprojekten fordern 83 Prozent der Manager, dass der Bund die Länder künftig stärker einbindet, um Verkehrsinfrastrukturprojekte besser an regionalen Bedürfnissen auszurichten. 89 Prozent wünschen sich explizit eine Beschleunigung des Ausbaus von Schienennetzen, insbesondere S-Bahn-Netze und Regionalverkehr. Priorität schreiben die heimischen Führungskräfte dem Ausbau der Nordwestbahn (62 Prozent) und der Laaer Ostbahn (42 Prozent) sowie dem Streckenausbau auf der Nordbahn (50 Prozent) zu.

Mehr dazu online auf www.infrastrukturreport.at

[CZ] Planung für einfache Streckenelektrifizierungen

Ende Oktober 2025 hat die tschechische Eisenbahnverwaltung Správa železnic (SŽCZ) bestätigt, dass sie im Hinblick auf die fehlenden Mittel im Staatshaushalt das genehmigte Konzept für die Entwicklung der elektrischen Traktion in der Tschechischen Republik trotzdem einhält. Die Strecke von Rudoltice v Čechách/Rudelsdorf nach Lanškroun/Landskron soll die erste sein, die der sogenannten einfachen Elektrifizierung unterzogen wird. Im Gegensatz zur Elektrifizierung der Strecken im Rahmen einer Gesamtmodernisierung soll die Methode einer einfachen Elektrifizierung in der Regel nur den Bau der Oberleitung beinhalten und kostengünstiger sein. Der Plan für eine einfache Elektrifizierung geht auf ein Konzept zurück, das im Dezember 2023 vom Verkehrsministerium genehmigt wurde.

Projekte, die bereits vom Zentralausschuss genehmigt wurden:

  • Einfache Elektrifizierung der Strecke Opava-Východ (a) – Krnov (e).
  • Einfache Elektrifizierung inkl. ETCS der Strecke Rudoltice v Čechách – Lanškroun; eine Ausschreibung für einen Auftragnehmer ist im Gange, der Baubeginn ist spätestens im kommenden Jahr geplant.
  • Einfache Elektrifizierung Klatovy (a) – Železná Ruda-Alžbětín (e); Designer wurde bereits ausgewählt.
  • Einfache Elektrifizierung Kladno – Rakovník.
  • Einfache Sanierung und Elektrifizierung des Abschnitts Havlíčkův Brod – Hlinsko.

Einfache Elektrifizierungen zur Genehmigung durch die Zentralkommission, die bereits von der SŽCZ eingereicht wurden:

  • Bludov/Postřelmov – Jeseník
  • Kladno – Kralupy nad Vltavou inkl. Jeneč – Středokluky
  • Zdice – Písek.

Einzureichen im Laufe des Jahres:

  • České Budějovice – Nová Pec.

[DE] Fördersatz TraFög steigt leicht

Ab 01.12.2025 bis zum Ende der Fahrplanperiode am 13.12.2025 beträgt der Fördersatz bei der Trassenpreisförderung im Schienengüterverkehr (TraFöG) 36,8 % statt aktuell 35,5 %. Das teilte die DB InfraGo nach Genehmigung durch das Eisenbahn-Bundesamt (EBA) mit. Er steigt aufgrund einer aktualisierten Prognose der Betriebsleistung Schienengüterverkehr.

[BG] Chirpan-Tunnel soll bis Ende 2026 fertig sein

Bei der Modernisierung des Abschnitts Orizovo – Mihajlovo der Strecke Plovdiv – Burgas soll der im Bau befindliche Chirpan-Tunnel bis Ende 2026 fertiggestellt sein. Dies wurde bei einem Besuch des stellvertretenden Verkehrsministers Ljuben Nanon deutlich, der vor Ort war, um sich ein Bild von den Fortschritten zu machen. Der Tunnelaushub erfolgte unter schwierigen geologischen Bedingungen und ist bereits vollständig abgeschlossen.

Foto: Verkehrsministerium

Der Chirpan-Tunnel ist 744 m lang und bietet künftig eine direkte Verbindung, die den Bahnhof Chirpan umgeht und den Transitverkehr außerhalb der Stadt führt. Der neue Tunnel wird die Durchfahrt von Zügen mit einer Geschwindigkeit von bis zu 160 km/h ermöglichen.

https://openrailwaymap.org/?style=standard&lat=42.22889868544601&lon=25.404253005981445&zoom=13

Die Modernisierung der gesamten Eisenbahnstrecke Plovdiv – Burgas wird 343,2 Mio. BGL (166 Mio. EUR) kosten, von denen 80 % aus dem Kohäsionsfonds finanziert werden. Der Ausbau zwischen Orizovo und Mihajlovo kostet 282 Mio. BGL (136,5 Mio. EUR) und umfasst auch den Bau eines zweiten Gleises in einem 35,3 km langen Abschnitt.

Es wurden bereits 23,5 km neue Bahnstrecke in Betrieb genommen, darunter die Trassenverlegung im Bereich Svoboda, wo Hilfe einer Kurve mit einem Radius von 1000 m sieben Kurven mit einem Radius von jeweils 300 m und eine mit einem Radius von 400 m entfernt wurden. Die neue Trassierung ermöglicht eine Geschwindigkeit von 140 km/h und verkürzte die Strecke.

[DE] Trassenpreisanstieg wird gemildert

Um den Anstieg der Trassenpreisentgelte für die Nutzung der Schienenwege der Eisenbahnen des Bundes in Folge der Eigenkapitalerhöhung der DB InfraGO AG abzumildern, soll der anzusetzende Eigenkapitalzinssatz auf 1,9 Prozent gesenkt werden. Der Verkehrsausschuss billigte am 12.11.2025 einen entsprechenden Gesetzentwurf der Bundesregierung (21/1499) zur Änderung des Eisenbahnregulierungsgesetzes in geänderter Fassung ohne Gegenstimmen. Während die Koalitionsfraktionen von CDU/CSU und SPD sowie die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen für die geänderte Gesetzesfassung votierten, enthielten sich die AfD- und die Linksfraktion der Stimme. Der ursprüngliche Gesetzentwurf der Bundesregierung hatte eine Festlegung des Zinssatzes auf den „Mittelwert aus dem risikolosen Zinssatz und dem kapitalmarktüblichen Eigenkapitalzinssatz“ vorgesehen. Doch der Verkehrsausschuss legte den Zinssatz durch die Annahme eines entsprechenden Änderungsantrag der Koalitionsfraktionen auf 1,9 Prozent fest. Für den Änderungsantrag stimmten auch die Grünen, AfD und Linke enthielten sich der Stimme. Der Bundestag wird voraussichtlich am Donnerstag in zweiter und dritter Lesung über den geänderten Gesetzentwurf beraten und abstimmen.

Ein Änderungsantrag der Grünen, die eine Festlegung der Verzinsung des Eigenkapitals auf „einen risikolosen Zinssatz“ forderten, wurde hingegen mit den Stimmen aller anderen Fraktionen vom Ausschuss abgelehnt. Die Grünen hatten argumentiert, dass ein risikoloser Zinssatz den Druck auf den Anstieg der Trassenpreise stärker als der Gesetzentwurf der Bundesregierung mindere.

Hintergrund des Gesetzesvorhaben ist, dass mit der Erhöhung des Eigenkapitals der DB InfraGO AG auch die darauf entfallenden Zinsen, die an den Bund zu zahlen sind, steigen. Der kapitalmarktübliche Eigenkapitalzinssatz liegt bei 5,9 Prozent und damit deutlich über der abgesenkten Renditeerwartung des Bundes, die im Sommer 2024 unter Berücksichtigung der Gemeinwohlorientierung der DB InfraGO AG auf 2,2 Prozent abgesenkt wurde. Das bundeseigene Eisenbahninfrastrukturunternehmen DB InfraGO AG ist ein hundertprozentiges Tochterunternehmen der Deutschen Bahn AG.

[AT] Steiermark: Anschlussbahn wird Testanlage

Am 12.11.2025 wurde am Standort Mellach das Projekt „Anschlussbahn Mellach“ offiziell präsentiert – ein gemeinsames Vorhaben von Boom Software, PJ Messtechnik / PJ Monitoring, Steiermarkbahn und VERBUND, initiiert durch den ACstyria Mobilitätscluster.
Mit der Anschlussbahn Mellach entsteht ein Standort zur Demonstration und Erprobung von Schienenfahrzeugen und -Komponenten.

Bei der Anlage handelt es sich um die Anschlussbahn des 2020 stillgelegten Kohlekraftwerks:

  • Die Bahnstrecke ist voll elektrifiziert und für schwere Fahrzeuge geeignet.
  • Eine große Halle (die vormals als Auftauhalle genutzt wurde) ist mit einem Dacharbeitsstand sowie einem Kran ausgestattet.
  • Unterschiedliche Streckenabschnitte, wie z. B. ein Bogen mit einem Radius von 150 Metern
  • Das Gelände ist durchgängig umzäunt und 24/7 besetzt.

Für den Betrieb der Anlage wurde das Joint Venture INFRATRACK Solutions GmbH von Boom Software AG und PJ Messtechnik GmbH gegründet. Geschäftsführer des im Juli 2025 gegründeten Unternehmens sind Andreas Schaller und Martin Joch.

Foto: ACstyria Mobilitätscluster

[DE] CTH: CMA steigt mit 20 % ein

Die EUROGATE GmbH & Co. KGaA, KG und CMA Terminals SAS (CMAT), ein Tochterunternehmen der CMA CGM SA, haben sich mit der Unterzeichnung eines Term-Sheets auf die Eckpunkte einer strategischen Partnerschaft, unter anderem in Form einer 20%-Beteiligung von CMAT an der EUROGATE Container Terminal Hamburg GmbH (CTH), verständigt. EUROGATE verbindet mit dem Zustandekommen dieser Partnerschaft eine stärkere Kundenbindung von CMA CGM als Partner mit einem hohen Containerumschlagvolumen. Gleichfalls sprechen beide Parteien über gemeinsame Investitionen, die die Finanzierung der geplanten Westerweiterung des EUROGATE-Terminals am Waltershofer Hafen in Hamburg wesentlich unterstützen.

Die rechtlichen Details dieser Partnerschaft sowie die entsprechenden rechtsverbindlichen Verträge sind derzeit Gegenstand der weiteren Verhandlungen. Etwaige rechtsverbindliche Verträge stehen unter dem Zustimmungsvorbehalt der jeweiligen Gremien und dem Vorbehalt der Genehmigung durch die zuständigen Behörden.

[RO] Măldăeni – Mihăești wird saniert

In Rumänien wird der 9 km lange Abschnitt Măldăeni – Mihăești der Hauptstrecke Timișoara – București saniert. Dieser hatte wegen der häufigen Unfälle den Spitznamen „Bermudadreieck der Entgleisungen“ erhalten.

Măldăeni – Mihăești wird vom 11.11. bis 10.12.2025 gesperrt, es erfolgen Umleitungen. Die Kosten für die Oberbausanierung inklusive Erhöhung der Höchstgeschwindigkeit von 50 auf 120 km/h beträgt 25 Mio. RON (5 Mio. EUR).

[CH] Coop eröffnet Eisenbahn-Hub in Zürich

Coop, nach eigener Aussage die weltweit einzige Detailhändlerin mit eigenem Bahnunternehmen, beliefert die Stadt Zürich neuerdings per Bahn. Der neue Logistik-Hub im Zürcher Hardfeld wurde am 07.11.2025 feierlich eröffnet. Er ermöglicht es, über 70 Verkaufsstellen in der Stadt Zürich per Eisenbahn zu beliefern. Die Güter werden in der Verteilzentrale Schafisheim auf die Bahn verladen und 3 x pro Tag knapp 50 km mit dem Zug nach Zürich transportiert. Jährlich werden dadurch rund 58 000 Lastwagenfahrten in und aus der Stadt Zürich eingespart.

Philipp Wyss, CEO von Coop, und Philipp Wegmüller, Leiter des Coop-eigenen Eisenbahnunternehmens Railcare, eröffnen den Eisenbahn-Hub in Zürich. Foto: Coop