[CZ] Güterzugentgleisung in Kolín

Am 15. 10. 2025 sind um 01:23 Uhr im Bahnhof Kolín zwei Waggons eines Güterzuges entgleist. Der Unfall verlief ohne Verletzte. Der Schaden ist noch nicht abgeschätzt.

Der Zugverkehr auf dem Abschnitt Velký Osek – Kolín – Kutná Hora ist unterbrochen.

Foto: Drážní inspekce

[SE] Strommangel beeinflusst Neustart von Erzbergbau Dannemora

Die Wiederaufnahme der Eisenerztransporte von Dannemora zum Hafen Oxelösund lässt auf sich warten. Der Grund dafür ist ein Mangel an Infrastruktur, jedoch vor allem im Stromnetz.

Bis zur Stilllegung des Eisenerzbergbaus in Dannemora im Jahr 1992 wurde auf der Strecke Örbyhus – Hallstavik („Hargshamnsbanan“), das Erz von hier zur Verarbeitung nach Oxelösund transportiert. Um erneut das Erz von der Mine in Dannemora zum Hafen von Hargshamn transportieren zu können, wurde 2010/2011 ein Teil der Schwellen ersetzt und weitere Instandhaltungsarbeiten am Gleis durchgeführt. 2012 wurden die Eisenerztransporte wieder aufgenommen, jedoch schon 2015 wieder eingestellt, nachdem der Minenbetreiber Dannemora Mineral in Konkurs ging, da der Preis für Eisenerz in nur einem Jahr um 40 % gefallen war. Die Anschlüsse in Dannemora und Hargshamn sind deshalb gegenwärtig ungenutzt. Darüber hinaus verkehren bis heute v. a. Transporte von und zur Papierfabrik in Hallstavik auf der Strecke.

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Im Jahr 2024 wurde angekündigt, den Streckenabschnitt Örbyhus – Dannemora zu modernisieren, um das künftig stark ansteigende Verkehrsaufkommen bei der Wiedereröffnung des Bergwerks bewältigen zu können. Dafür soll der Oberbau ausgetauscht sowie der Schenkel des bis Anfang der 1990er Jahre in Dannemora existierten Gleisdreiecks wieder aufgebaut werden. 

Die über 500 Jahre alte Mine in Dannemora sollte 2025 wieder geöffnet werden, wobei 185 neue Arbeitsplätze entstehen könnten. Die Firma Dannemora Iron (Teil von Grangex, ehemals Grängesberg Exploration Holding), die Eisenerz abbauen will, kann allerdings den für den Betrieb der Mine benötigten Strom nicht bekommen. Gegenwärtig würde dieser nur ausreichen, um das Wasser aus der Mine hochzupumpen. Doch für das Erzsilo, die Brecher, die Mühlen und die energieintensive Produktion von Eisenerzkonzentrat wird mehr als dreimal so viel Strom benötigt, wie sie bekommen können. Das Eisenerzkonzentrat hat einen Eisengehalt von 68 % und es ist möglich, daraus Eisenschwamm herzustellen, der einer der Bestandteile von fossilfreiem Stahl ist, der bei der Industrie heute sehr begehrt ist. Grangex will dafür 1,8 Mrd. SEK (163 Mio. EUR) in Dannemora investieren und die umweltfreundlichste Eisenerzmine der Welt (ohne Kohlendioxidemissionen) in Betrieb nehmen.

Das Problem besteht aber darin, dass das Stromnetz, das den Strom zur Mine transportieren wird, an einigen Stellen keine Kapazität hat. In der Region sind Maßnahmen zur Netzstärkung erforderlich, ein Prozess, der laut Vattenfall Zeit braucht. Es war vorgesehen, dass alle Bergbaumaschinen unter Tage auch mit Strom betrieben werden. Aber dieser Plan hat sich geändert, weil er zu teuer ist – jetzt sollen nur noch der unterirdische Brecher, der Aufzug und die Mahlung mit Strom betrieben werden, zumindest anfangs. Wenn der Abbau in Dannemora beginnt, würde es mindestens elf Jahre lang Eisenerz geben, das abgebaut werden könnte, wahrscheinlich viel länger.

[BE] Die Serpont-Kurve geht (wieder) in Betrieb

Nach neunmonatigen Bauarbeiten und einem Investment in Höhe von 3 Mio. EUR nimmt Infrabel in der Nacht auf den 19.10.2025 eine 1,2 km lange Verbindungskurve in Serpont in Betrieb. Diese verbindet die Strecken 162 Namur – Arlon und 165 Libramont – Bertrix und ermöglicht eine duchgehende Fahrt ohne Kopfmachen im Bahnhof Libramont.

Die Idee der Verbindung ist nicht neu, den es handelt sich dabei um eine vor 20 Jahren stillgelegte Strecke. Damals wurde der Güterverkehr als Hauptnutzer dieser Infrastruktur massiv auf die gerade elektrifizierte Strecke Athus – Meuse verlagert und die Verbindungskurve als entbehrlich angesehen.

Grafik: Infrabel

[PL] Drittes Gleis für Nordabschnitt der Kohlenmagistrale

PKP Polskie Linie Kolejowe (PKP PLK) hat am 02.10.2025 eine Ausschreibung für die Planung und Durchführung von Bauarbeiten am nördlichsten Abschnitt der „Kohlenmagistrale“ zwischen Gdańsk Osowa und Gdynia Gł. gestartet. Durch den Bau eines dritten Gleises soll u. a. der Gütertransport zum Hafen von Gdynia/Gdingen verbessert werden. Die Umsetzung der Hauptbauarbeiten soll in den Jahren 2026–2031 erfolgen und das gesamte Projekt 2032 abgeschlossen sein.

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Die „Kohlenmagistrale“ soll in den kommenden Jahren als wichtiger Verkehrskorridor auf der Nord-Süd-Relation des Landes wieder an Bedeutung gewinnen. Die Modernisierung der Gesamtstrecke zwischen Maksymilianówo und Gdynia soll es nicht nur ermöglichen, ein neues Angebot an Fern- und Agglomerationsverbindungen im Personenverkehr vorzubereiten, sondern auch einen effizienten Transport von Gütern zum/vom Seehafen zu gewährleisten.

Auf dem 12 km langen Abschnitt der PLK-Strecke 201 zwischen Gdańsk Osowa und Gdynia Główna sowie auf dem 1,5 km langen Abschnitt der PLK-Strecke 202 am Südkopf des Bahnhofs Gdynia Gł. wird die Strecke um ein drittes Gleis erweitert, wodurch die Kapazität erhöht wird und der Verkehr mit mehr Personen- und Güterzügen gleichzeitig möglich ist. Zudem wird die Strecke auf ihrer gesamten Länge elektrifiziert.

Geplant sind auch der Bau, der Umbau oder die Sanierung von insgesamt 40 Brücken, Viadukten und Durchlässen, die sich auf der Strecke befinden. Das neue Signalsystem wird ein effizientes und sicheres Verkehrsmanagement gewährleisten. Im Rahmen des Optionsrechts wird es auch möglich sein, zwei neue Haltestellen in Gdynia Zdroj Marii und Gdynia Mały zu errichten.

Der geschätzte Wert für Planung und Ausführung der Arbeiten im „Abschnitt C“ beträgt über 1,3 Mrd. PLN (305 Mio. EUR). Das Projekt wird aus eigenen Mitteln der PKP PLK, dem Staatshaushalt und der Europäischen Investitionsbank durchgeführt. Die Unterzeichnung des Vertrags ist für das dritte Quartal 2026 geplant, die Durchführung der Hauptbauarbeiten – vom vierten Quartal 2026 bis zum ersten Quartal 2031.

[NL] Baubeginn Emplacement Maasvlakte Zuid

Am 10.10.2025 haben der niederländische Infrastrukturbetreiber ProRail, das Bauunternehmen Swietelsky Rail Benelux sowie weitere Beteiligte „grünes Licht“ für eine neue Gleisanlage auf der Maasvlakte gegeben

Von links nach rechts: Robert Simons, Stadtrat der Gemeinde Rotterdam, Mirjam van Velthuizen, CFO ProRail, Berte Simons, COO Port Authority, Niek Lentink, CEO Swietelsky und Jeanette Baljeu, Mitglied des Europäischen Parlaments. Foto: ProRail

Das Emplacement Maasvlakte Zuid (EMZ) umfasst in einer ersten Ausbaustufe sechs jeweils 740 m lange Gleise, die Mitte 2027 zur Verfügung stehen sollen. Abhängig von der Entwicklung des Aufkommens sollen danach drei zusätzliche Gleise entstehen.

Grafik: ProRail

[DE/PL] Baugenehmigung für Angermünde – Stettin

Die Deutsche Bahn hat einen weiteren wichtigen Meilenstein für den Ausbau der Strecke Angermünde–Stettin erreicht. Der Planfeststellungsbeschluss für den zweiten Bauabschnitt des Projekts Ausbaustrecke Angermünde – Grenze D/PL (-Szczecin) wurde erteilt. Die Baugenehmigung des Eisenbahn-Bundesamtes (EBA) ist rechtliche Voraussetzung, um mit den Arbeiten im zweiten Bauabschnitt beginnen zu können. Der noch ausstehende 30 Kilometer lange Abschnitt zwischen Passow und der deutsch-polnischen Grenze, ist zurzeit noch eingleisig. Er erhält ein zweites Gleis und wird erstmalig auch elektrifiziert.

Die Hauptbauleistungen, vor allem mit Arbeiten an der Leit- und Sicherungstechnik, werden im Sommer 2026 beginnen. Die Inbetriebnahme der Ausbaustrecke ist für Ende 2027 vorgesehen.

Ab dem letzten Quartal dieses Jahres werden bereits einige Arbeiten vorgezogen. Dies betrifft beispielsweise Baumfällungen entlang der Strecke, das Einrichten von Baustraßen und Baustelleneinrichtungsflächen, Arbeiten zur Stabilisierung des Bahndamms oder auch der Abtrag von Altschotter.

Weitere Einzelheiten zum Bauvorhaben: https://bauprojekte.deutschebahn.com/p/angermuende-stettin

[PL] Investitionsprojekt „Podłęże-Piekiełko“ gestartet

Der polnische staatliche Infrastrukturbetreiber PKP Polskie Linie Kolejowe (PKP PLK) hat einen weiteren Vertrag über die Durchführung von Bauarbeiten im Rahmen des größten Investitionsvorhabens der Eisenbahn im Süden des Landes unterzeichnet. Bis Mitte 2029 werden auf der Strecke Szczyrzyc – Tymbark Gleise, Tunnel, Viadukte und Brücken entstehen. Es handelt sich um den ersten Abschnitt einer völlig neuen Eisenbahnlinie, die im Rahmen des Projekts „Podłęże-Piekiełko“ gebaut wird. Das fast 1,7 Mrd. PLN netto teure Projekt wird aus Haushaltsmitteln finanziert.

Der zwischen PKP PLK und dem Konsortium aus Budimex, Budimex und Gülermak unterzeichnete Vertrag sieht die Ausführung der Bauarbeiten innerhalb von 46 Monaten vor.

Damit entsteht der erste Abschnitt der Eisenbahnlinie Nr. 622 mit einer Länge von 8 Kilometern, der den neuen Bahnhof Szczyrzyc mit dem bestehenden Bahnhof Tymbark verbindet, der an der modernisierten Eisenbahnlinie 104 (Chabówka – Nowy Sącz) liegt. Auf dieser Strecke werden Züge von Kraków in Richtung Limanowa und Nowy Sącz verkehren. Die neue Eisenbahnlinie wird durch das Vorgebirge verlaufen. Die Planer haben vorgesehen, die Gleise durch zwei Tunnel (3,8 und 1 km lang), Brücken und Eisenbahnüberführungen zu führen.

Mehr über das Projekt: www.podleze-piekielko.pl

[HR] Umweltgenehmigung für Tieflandbahn Zagreb – Rijeka

HŽ Infrastruktura hat die Umweltgenehmigung für die geplante Tieflandbahn zwischen Zagreb und Rijeka erhalten. Die 111 Kilometer lange neue Strecke zwischen Karlovac und Tijani soll einmal die Gesamtstrecke des Eisenbahnkorridors Zagreb – Rijeka um 56 Kilometer verkürzen. Nach der Genehmigung für den Abschnitt Karlovac – Oštarije/Skradnik am 19.05.2025 wurde die endgültige Entscheidung für den Abschnitt Skradnik – Krasica – Tijani nun am 16.09.2025 erteilt. Die zweigleisige Strecke ist für den gemischten Personen- und Güterverkehr mit Höchstgeschwindigkeiten von bis zu 160 km/h ausgelegt.

Grafik: HŽ Infrastruktura

Aufgrund der Topografie sind 17 Viadukte mit einer Gesamtlänge von rund 10 km und 14 Tunnel mit einer Gesamtlänge von 57 km geplant. Die prominentesten Bauwerke sind die Tunnel Kapela 1 und Kapela 2 mit einer Länge von 10 km und 15 km, welche jeweils durch das Gebirge Velika und Mala Kapela führen.

[AT] Tunneldurchbuch am Brenner Basistunnel

Mit dem Durchbruch der Tunnelbohrmaschine (TBM) „Lilia“ am 06.10.2025 um 12.40 Uhr im Gemeindegebiet von Navis (Wipptal) wurde ein weiterer bedeutender Projektschritt realisiert im Brenner Basistunnel (BBT). Damit ist die Haupttunnelröhre Ost im Baulos „H41 Sillschlucht-Pfons“ fertiggestellt.

Seit ihrem Start im Mai 2023 im Ahrental hat die rund 160 Meter lange und 2.420 Tonnen schwere Tunnelvortriebsmaschine 8,1 Tunnelkilometer aus dem Fels gebrochen.

Die Durchbruchsstelle liegt im Bereich des bestehenden Hilfsangriffs „IRIS” zum angrenzenden Baulos „H53 Pfons-Brenner”. An derselben Stelle war Ende August bereits die Zwillingsmaschine „Ida” in der Haupttunnelröhre West angekommen.

Von den ursprünglich neun TBM, die im gesamten Projektgebiet des BBT eingesetzt wurden, sind aktuell nur noch „Wilma” und „Olga” im österreichischen Baulos „H53 Pfons-Brenner” aktiv.

Foto: BBT SE / Schnittraum